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Warum ist Hormontherapie in den WJ schädlich?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

21.09.2018 | 00:09 Uhr

Liebe Experten,

haargenau die gleichen Hormone werden doch manchmal schon 14-Jährigen zwecks Verhütung, zwecks Ausgleich unregelmäßiger Regeln oder zwecks Unterdrückung der Regel wegen Sportwettkämpfen verabreicht.

Warum sind die Hormone für zarte Jugendliche, die sich noch im Wachstum befinden, angeblich unschädlich, für zähe, kräftige ältere Damen aber angeblich schädlich?

Könnte es auch so sein, dass die schädliche Wirkung von Hormonen in den WJ eher der Effekt jahrzehntelanger Hormoneinnahme bereits vor den WJ ist? Was sagen die Studien?

Danke und lieben Gruß

DivaTheNiva

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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21.09.2018, 07:51 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo DivaTheNiva,

das kann man so auch gar nicht sagen. Hormone sind nicht generell schädlich.
Frauen in/nach den Wechseljahren befinden sich - anders als die jungen Mädchen - in einer Lebensphase, in der der Körper natürlicherweise nicht mehr den Einflüssen der weiblichen Geschlechtshormone ausgesetzt ist. Man stellt also den Körper länger als gewöhnlich unter diese hormonelle Einflüsse.
Anders als die jungen Mädchen leiden Frauen in den Wechseljahren häufig bereits an erworbenen chronischen Erkrankungen, Bluthochdruck, Migräne, Diabetes, Übergewicht, Gefäßschäden oder sind durch eigene und familiäre Krebserkrankungen vorbelastet, aus denen sich in Zusammenhang mit einer Hormontherapie spezielle Risiken ergeben.
Es gilt also im Einzelfall immer, den Nutzen gegen das persönliche Risiko abzuwägen.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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26.09.2018, 01:39 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

besten Dank für die Antwort.

Es wäre schöner, wenn die Eierstöcke bis ans Lebensende funktionieren würden und nicht mittendrin versagen.

Aber "mittendrin" ist wahrscheinlich eine sehr subjektive Sichtweise :-)Das fast alle Körperteile erfassende, mit "Bordmitteln" nicht ausgleichbare Organversagen um die 50 (Eierstockversagen, Potenzverlust, Zahnausfall, Verfall der Haut, Augenversagen, Gelenk- und Wirbelzerstörung usw. usw.) spricht eigentlich dafür, dass der Mensch "von Natur aus" nicht für eine längere Lebensdauer vorgesehen ist als etwa 50 Jahre (Ausnahmen bestätigten in früheren Jahrhunderten die Regel).

Somit ist wahrscheinlich auch das "Menschenweibchen", wie die Schimpansin, bis an ihr natürliches Lebensende gebärfähig. Wir verdanken unser langes Leben vermutlich nur der modernen Medizin. Ich wage daher die Behauptung, dass Hormone und Gebärfähigkeit dazugehören sollten - wir laufen ja auch nicht z.B. ohne Zähne, halb blind oder mit einem gerade so knapp überlebten Schlaganfall herum, obwohl das irgendwann sicherlich unser "natürlicher" Zustand wäre :)

Viele Grüße von Diva

 

Expertin-Grüne
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26.09.2018, 07:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo DivaTheNiva,

es gibt ja gut verträgliche Möglichkeiten, dem Hormonausfall und seinen individuellen Beschwerden zu begegnen. Anders als bei den in der Pille verwendeten Hormonen sollte man hier zur Verringerung des Risikos auf eine möglichst naturidentische Substanzen wert legen. Das gelingt durch Östrogene, die niedrig dosiert über die Haut appliziert werden in Kombination mit natürlichen Progesteron. Fragen Sie Ihren Arzt danach, ob das für Sie in Frage kommt.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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