Avatar

Hormontest

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

19.03.2018 | 08:43 Uhr

Guten Tag,

ich lese seit Jahren aufmerksam diese website, da ich mich seit Jahren durch die Wechseljahre kämpfe. Meine zweite "Baustelle" ist meine leider immer häufiger werdende Migräne. Mein Leidensdruck wird immer grösser und ich weiß nicht, an wen ich mich noch wenden soll.

Die Eckdaten:

58 Jahre, 53 kg, Hysterektomie 2009 aufgrund wachsender Myome und starker Blutungen

Migräne würde neurologisch abgeklärt, alles oB

HET mit Gynokadin und Famenita 200 seit Herbst 2014, da Schlaflosigkeit und starkes Unwohlsein mit Hitzewallungen, anfangs 2 Hübe Gyn. morgens und Fam. 200 abends, fühlte mich das erste Jahr wie ein neuer Mensch.

Dann kam ich mit der Dosierung nicht mehr zurecht. Meine FÄ meinte ich solle nach  "Gefühl" dosieren, "ich würde das schon richtig machen". Ich probierte also viel aus.

Einen Hormonspiegel zu veranlassen lehnte sie regelmässig ab. 

Meine Migräne nahm über die Jahre immer mehr zu. Hatte auch starke Stimmungsschwankungen, wie ein Teenager, himmelhochjauchzend zu Tode betrübt.

Um meine Migräne in den Griff zu kriegen stellte ich meine Ernährung auf kohlenhydratreduzierte Kost, Verzicht auf Alkohol, kein Zucker um.

Zunächst Besserung sämrlicher Symptome, aber bald kam es zu extremen Hitzewallungen, Durchschlafschwierigkeiten. Die Migräne würde immer schlimmer und ich hatte die HET in Verdacht.

Ich setzte die HET Anfang Februar ganz ab und begann mit Klimakoplant. Leichte Verbesserung bei meiner Stimmung, allerdings schwere Hitzewallungen. Migräne nicht besser.

Habe meiner FÄ endlich einen Hormontest abgebettelt, von dem sie sich allerdings nichts versprach.

Hier der Laborbericht vom 26.2., wie gesagt, seit Anfang Februar ohne Gynokadin und Famenita.

Probenmaterial: WW / 26.02.18 / 09:17

BE=im Labor/Praxis

Probenmaterial: S / 26.02.18 / 09:17

TSHB=1.19 mIU/l; Norm.  0.25 - 4.00; Norm. (>2.50: subklin.

Norm. Hypothyreose mögl.)

Probenmaterial: WW / 26.02.18 / 09:17

XXSD=H.a. euthyreote Stoffwechsellage.

Probenmaterial: S / 26.02.18 / 09:17

FSH=57.3 mU/ml; Norm. postmenopausal; Norm.  > 23 - 116

OEDI=61 pg/ml ++; Norm. postmenopausal; Norm.  < 32 o.Sub.

Norm.  40 - 60 m.Sub.; PROG=< 0.21; Norm. post.men. <0.7

Probenmaterial: WW / 26.02.18 / 09:17

XXGYN=Prof.Dr.med. Bohnet; TSH spricht für eine Euthyreose.

In der Postmenopause findet sich ein frühfollikulärer

Östradiolwert, so dass die Patientin aus laboranalytischer

Sicht ausreichend östrogenisiert ist.

Den Langzeiteffekt der Östrogene kann man allerdings am

besten am SHBG und am Östron ablesen.

Wurden Vitamin D und die Knochendichte kontrolliert?

XXGYN2=Prof.Dr.med. Bohnet

Progesteron kann nicht nachgewiesen werden.

Erhält die Patientin Progesteron? Man müsste auch den

Abstand der Einnahme und der Blutabnahme berücksichtigen,

wobei die Erfahrung zeigt, dass nach Anwendung von 200mg

Progesteron zum Abendbrot auch durchaus am nächsten Tag

Konzentrationen über 3ng/ml zu beobachten sind.

Die sonographische Beurteilung des Endometrium erscheint

indiziert.

Meine FÄ war sichtlich irritiert, sie hatte mir vorher empfohlen zu 2 Hüben Gyn. Und Famenita 200 zurückzukehren. Nach dem Test empfahl sie die alleinige Einnahme von Famenita 200. 

Empfehlen Sie diese Vorgehensweise? Ich kann auf jeden Fall mit Famenita besser schlafen. Reicht vielleicht auch 100mg? Und kann das alles mit meiner Migräne zu tun haben oder bin ich auf dem falschen Dampfer?

Freue mich auf eine Antwort und Grüsse ganz herzlich

Vielleserin

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Beitrag melden
19.03.2018, 15:54 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Vielleserin,

auch ohne HET liegt der hier gemessene Östrogenspiegel noch in dem Bereich, in dem eine wirksame Therapie arbeiten würde. Die Eierstöcke arbeiten also offenbar noch etwas, wenn Sie zur Zeit der Hormonanalyse nichts eingenommen haben. Stabile Östrogenwerte sind aber nicht mehr zu erwarten.
Eine Progesteroneinnahme ist nicht nötig, da Sie keine Gebärmutter mehr haben. Sie dient in erster Linie dem Endometriumschutz (=Gebärmutterschleimhautschutz). Bei den Empfehlungen des beurteilenden Kollegen wurde (infolge fehlender Angaben) offenbar nicht berücksichtigt, dass Sie keine Gebärmutter mehr haben.

In Bezug auf die Hitzewallungen ist eine alleinige Östrogensubstitution ausreichend (1-2 Hub des Gels zum Schlafengehen).
Allerdings sollte man berücksichtigen, dass das Schlaganfallrisiko von Migränepatientinnen unter Hormontherapie ansteigt.
Die Abklärung des Gefäßzustandes  im Bereich der Halsschlagader (Arteria carotis) ist daher zur Einschätzung des Risikos ist sinnvoll.

viele Grüße!

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.