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Hormone und Zahnfleisch

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

05.07.2006 | 09:10 Uhr

Hallo Dr. Dossler,
bin beim Googeln über diese Forum gestolpert. Seit Anfang, Mitte März leide ich (und meine wirklich leiden....) an einer starken Zahnfleischentzündung. Das ganze wanderte im Oberkiefer von einer zur anderen Seite, dann vom Ober- zum Unterkiefer. Nach zahlreichen und verschiedenen Zahnarztbesuchen bin ich dann schlußendlich in einer Uni-Zahnklinik gelandet. Auch dort haben mich die Ärzte untersucht und nur den Kopf geschüttelt und gesagt: sowas habe ich ja noch nie gesehen! Einer der Oberärzte meinte dann es könne mit einer Hormonumstellung im Körper zusammenhängen. Ich bin 45 Jahre alt, keine Kinder und hatte meinen FA bereits vor einem Jahr aufgrund von Hitzewallungen auf das Thema Wechseljahre angesprochen. Er meinte nur ich wäre zu jung...das wars dann aber auch.
Jetzt war ich letzte Woche nochmals dort, habe den Zusammenhang Hormone und Zahnfleisch angesprochen und er hat eigentlich nur gelächelt und gemeint das sei Blödsinn, es gebe keinen Zusammenhang. Auf mein Drängen wurden nun mittels Blutprobe die Hormonwerte geprüft und siehe da......ich produziere kaum noch Östrogene und bin wohl in den Wechseljahren. Erst wollte er mir Homontbl. verschreiben, aufgrund der Mirena Spirale hat er sich jetzt aber für Gynokadin Gel entschieden (möchte auch nicht gerne Hormone schlucken, wenn ´s nicht unbedingt sein mus)
Das ganze Gespräch war sehr kurz und knapp und ich stand da praktisch zwischen Tür und Angel und bin so schlau wie vorher....weiß auch nicht ob ich das Gel unbedingt nehmen soll......fühle mich mit meinem Problem eigentlich auch gar nicht ernstgenommen und bin natürlich verunsichert.
In der Mundhöhle wurden mittlerweile Abstriche gemacht sowie Gewebeproben entnommen, alles soweit normal außer eben einer super starken Gingivitis, die auch mit versch. Antibiotika und versch. Spüllösungen nicht wegging.
Können Sie mir einen Tip oder Ratschlag geben???
Gibt es einen Zusammenhang oder erzählt mir jeder einen anderen Quatsch?
Sorry, ist ein kleiner Roman geworden, aber evtl gibs das Problem ja öfter und keiner kann helfen ;-))
Vielen Dank schonmal und liebe Grüße,

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05.07.2006, 10:12 Uhr
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Hallo, liebe Unbekannte,
lassen Sie sich sofort und ohne jede weitere Diskussion als allererstes die MIRENA ziehen!!!
Ich bin ganz sicher, dass das der Kern Ihres Übels ist!
Die dauerhafte reine Gelbkörperhormontherapie (hier LEVONORGESTREL) führt bei manchen Frauen zu einem völligen Verlust der Östrogenbildung und das kann sich an den Schleimhäuten bemerkbar machen!
Könnte mir vorstellen, dass sich die Probleme nach ca 3 Monaten deutlich (wenn nicht sogar völlig) gebessert haben! Solange wird es aber mindestens dauern, bis sich die Eierstöcke wieder einigermassen erholt haben!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.07.2006, 05:19 Uhr
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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Ich habe die Mirena seit 4 1/2 JAhren und hatte keinerlei Probleme....kann das Problem nach so langer Zeit auftreten.

Sorry, aber ganz ohne Frage gehts leider nicht.
Viele Grüße

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06.07.2006, 06:59 Uhr
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Hallo,
ja!!! Das chronische Östrogendefizit ist nicht im ersten Jahr unter Mirena ausgeprägt, sondern entwickelt sich erst in der Folgezeit.
Noch mal: nicht jede Frau entwickelt diesen Östrogenmangel unter Mirena, aber es sind doch eine Menge.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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20.07.2006, 05:37 Uhr
Antwort

Hallo Herr Sr. Dossler,

habe gestern meine Mirena entfernen lassen. Meine neue Frauenärztin hat sich mit dem Pharmaref. über meine Problematik unterhalten......angeblich ist bei Schering nichts darüber bekannt(???) Ich halte das ganze leider für sehr unglaubwürdig.....
Da meine Östrogenwerte total im Keller sind, wollte sie jetzt erstmal ca. 6-8 Wochen abwarten was sich verändert. Außerdem sind meine Schilddrüsenwerte sehr grenzwertig.....habe eine Unterfunktion und hatte meine Medikamente abgesetzt (nehme sie aber seit heute wieder!) Kann ich selbst irgend etwas bzgl. des Östrogens tun?
Danke und Gruß,

...habe das Gefühl das sehr viele FÄ pro Mirena sind, in meinem Umfeld gibt es sehr viele Mirena-Patienten! Leider habe ich den Beipackzettel auch erst jetzt im Internet gesehen.....ausgehändigt wurde mir nie einer!!!

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20.07.2006, 06:47 Uhr
Antwort

Hallo Claudia,
in dem Punkt hat Ihre FÄ jetzt recht - es wird einige Wochen dauern, bis die Eierstöcke wieder anfangen zu arbeiten. An Ihrer Stelle würde ich aber nicht solange warten, sondern sofort Mönchspfeffer=Agnus castus einnehmen, um die Eierstocksfunktion anzuregen.
Zusätzlich PHYTOESTROL, um die Hypophysenfunktion anzukurbeln.
Noch ein Wort zu MIRENA: nicht das Aushändigen des Beipackzettels NACH dem Einlegen ist wichtig, sondern das ausführliche kritische Aufklärungsgespräch VORHER, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern. Wer einer Patientin die Hormonaspirale aufschwätzt, denkt an sein Privateinkommen und nicht an deren Wohl!
Mit freundlichem Gruß
Ihr
TomDoc

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20.07.2006, 08:31 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die schnelle Antwort ;-)
Bekomme ich beides rezeptfrei? Hat eines der Produkte Auswirkungen auf mein Tyronajod?
Viele Grüße,
Claudia

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20.07.2006, 10:33 Uhr
Antwort

Hallo Claudia,
Phytoestrol N kann vom Arzt verschrieben werden, Mönchspfeffer ist immer rezeptfrei.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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