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FSH nach GNRH-Analoga

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

02.12.2018 | 19:23 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

ich habe eine Frage zu dem körperlichen Geschehen nach einer Therapie mit GNRH-Analoga, also der "künstlichen Wechseljahres-Therapie". Ich habe 8 Monate lang kontinuierlich 1-Monats-Spritzen GNRH-Analoga (Enantone-Gyn) erhalten. In dieser Zeit waren FSH und LH ja supprimiert und die Eierstocksfunktion ausgeschaltet. Kurz nach Beendigung der Therapie stieg mein FSH-Wert auf 20, seitdem warte ich immer noch auf ein Zyklusgeschehen, das sich nach wie vor nicht einstellt. Was passiert nun im Körper auf Ebene des Steuerungshormons FSH? Steigt der FSH-Wert kontinuierlich weiter an bzw. geht durch die Decke bis die Eierstöcke wieder anspringen oder bleibt der FSH-Wert länger auf irgendeinem Wert "hängen", auch wenn sich nichts an den Eierstöcken tut? Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße.

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Expertin-Grüne
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02.12.2018, 19:26 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

das lässt sich pauschal nicht sagen, es kommt auch ein wenig auf Ihr Alter an und auf Indikation zur vorausgegangenen Behandlung.
Es ist jedenfalls noramal, dass es ein wenig dauert, bis der Zyklus wieder in Gang kommt.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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03.12.2018, 09:20 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort. Zu Ihrer Information: Ich bin wegen Endometriose und Adenomyose mit GNRH-Analoga behandelt wurden. Ich bin 44 Jahre alt, werde nächstes Jahr 45. AMH-Wert ist seit über 5 Jahren <1 ng/ml.

Wie viele Wochen / Monate kann es denn statistisch dauern, bis der Zyklus wieder einsetzt? Und steigt das FSH jetzt permanent weiter an oder wie kann man sich das vorstellen?

Herzlichen Dank und viele Grüße.

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03.12.2018, 09:24 Uhr
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Korrektur: habe mich gerade verschrieben: AMH-Wert ist <0,1 - also fast nicht mehr nachweisbar.

Expertin-Grüne
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03.12.2018, 15:37 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

AMH lässt von einer fortgeschrittenen Eierstockerschöpfung ausgehen, von daher bleibt es ungewiss, ob die Eizellreifung überhaupt wieder einsetzen wird.
Ansonsten wäre es üblich, dass es etwa 8-12 Wochen nach Abschluss der Behandlung bis zu ersten Blutung dauert.
Wann haben Sie denn Ihre letzte Spritze erhalten?

viele Grüße,
Dr. Grüne

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03.12.2018, 20:27 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

genau diese Überlegungen wandern mir momentan auch im Kopf herum. Vor allem die Ungewissheit diesbezüglich ist doch etwas belastend...

Meine letzte 1-Monats-Spritze habe ich vor 4 Monaten erhalten. Das Ende der Behandlung liegt somit 3 Monate zurück. Die statistischen 8-12 Wochen (danke für die Info) sind also herum.

Ab welchem Zeitpunkt bzw. wie kann ich jetzt Klarheit bekommen, ob ich mich aufgrund der mehrmonatigen Therapie schon jenseits der Blutungen / eines Zyklusgeschehens befinde?

Danke für Ihre Rückmeldung und viele Grüße.

Expertin-Grüne
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04.12.2018, 07:16 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

lassen Sie nochmal FSH und Östradiol bestimmen, möglichst zweimal im Abstand von mindestens 6 Wochen, damit ist eine Einschätzung möglich (und etl. eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke).

viele Grüße,
Dr. Grüne

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05.12.2018, 12:55 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort, das werde ich so machen.

Noch ein Frage dazu: Momentan nehme ich wegen Osteoporose (leider durch die GNRH-Therapie entstanden) Ö-Gel und wegen der Endometriose auch relativ viel Progesteron dazu. Meine Haut nimmt das Ö-Gel trotz niedriger Dosierung leider "zu gut" auf, d.h. ich habe auch bei ruhenden Eierstöcken schnell sehr hohe Bluthormonspiegel. Kann es dadurch zu einer negativen Rückkopplung kommen, so dass FSH deutlich niedriger scheint als es ohne zugeführten Hormone wäre?

Dankeschön und freundliche Grüße.

Expertin-Grüne
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05.12.2018, 15:26 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

ja, das ist gut möglich und kann im Rahmen eben dieser negativen Rückkopplung auch die Ursache der Blutungsfreiheit sein. Progesteron in hoher Dosierung hemmt den Eisprung und daher gibt es darunter dann auch keinen Zyklus.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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13.12.2018, 17:38 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Was Sie sagen, stimmt mich zuversichtlich und scheint zu meiner aktuellen Situation zu passen: Wenn ich Sie richtig verstehe, ist es durchaus möglich auch mit körpereigenen Hormonen eine negative Rückkopplung und damit eine Zyklusunterdrückung/Blutungsfreiheit zu erreichen? Man braucht also nicht zwingend synthetische Hormone für so eine Wirkung? Mein Frauenarzt hatte mir das auch schon mal erzählt, aber es ist wohl nicht sehr gebräuchlich/bekannt.

Danke für Ihre Rückmeldung und freundliche Grüße.

Expertin-Grüne
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13.12.2018, 20:21 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

ja, mit naturidentischen Hormonen funktioniert das aber nicht bei allen Frauen, synthetische Hormone hemmen die Eierstockaktivität stärker.
Aber alles ist wie immer eine Dosisfrage und eine Frage des individuellen Ansprechens. Problematisch bleibt nur evtl. die Verhütungsfrage, darauf kann man sich nämlich hier nicht verlassen.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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09.01.2019, 17:29 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gekommen. Schön, dass Sie weiterhin hier tätig sind.

Inzwischen habe ich die Ergebnisse von US und Blutabnahme: Offenbar ist meine Eierstocksfunktion leider doch wieder aktiv. Bei der ersten US-Untersuchung war ein großer Follikel zu sehen (fast sprungreif, nicht gesprungen, bereits in Rückbildung), dank meiner hohen Progesteron-Dosis war die GMS zum Glück auch kaum aufgebaut, Östradiol war relativ hoch und FSH dementsprechend supprimiert (5,5). Ö.Gel dann für ein paar Tage abgesetzt, da endogene Produktion ja vorhanden. Bei einer US-Kontrolle (nach weiterer Einnahme von viel Progesteron und nur wenig Ö.) war die GMS dann gut umgewandelt und sehr flach (2,3 mm). Der Frauenarzt meinte, dass ich Ö und P bis auf weiteres durchgehend nehmen kann, da bei einer so flachen GMS ja keine Blutung nötig ist und auch nicht kommen wird. Leider kam kurz darauf doch eine leichte (Schmier)blutung: der Körper war verständlicherweise der Meinung wieder einen Zyklus zu haben und wollte die (wenn auch wenige) GMS offenbar doch los werden. Verwundert hat es uns trotzdem, da ich ja Ö. und P. weitergenommen habe und somit keinen Hormon-Abfall hatte, es also hormonell keinen Impuls für eine Abblutung gab und die GMS außerdem flach war. Wieso kommt es trotzdem zu einer Blutung? Haben Sie eine Erklärung dafür?

Da die Schmierblutung so gering war, habe ich die Hormone weitergenommen und es schien auch so als ob sich alles wieder schnell beruhigen würde. Leider kam diese Schmierblutung, später Blutung dennoch nie ganz zum Stehen und wurde nach ca. 10 Tagen eher mehr als weniger. Der Frauenarzt hat noch mal US gemacht: Offenbar neuer Zyklus mit bereits neuen Follikeln theoretisch sprungreif in 3-4 Tagen, GMS zum Glück weiterhin eher flach bei 2,6mm. Ö-Wert: 157 ng/l, deshalb Ö.-Gel abgesetzt, da offensichtlich wieder aktive Eierstöcke und nur Progesteron weitergenommen, um Aufbau der GMS und Eisprung zu verhindern (hatte früher immer gut geklappt, wobei ich da während der Blutung immer mit dem Progesteron pausiert habe). Nachdem die Blutung nicht aufhörte, sollte ich auch das Progesteron absetzen. Da die Blutungen weitergingen (jetzt schon 15 Tage) und es mir körperlich sehr schlecht ging (Nachtschweiss etc.), wurde noch mal Blut abgenommen: Ergebnis: Das Östradiol ist innerhalb weniger Tage von 157 ng/l auf >5 ng/l gefallen. Mein Frauenarzt ist ratlos und ich auch. Offenbar ist der "Zyklus" in kürzester Zeit in sich "zusammengefallen". Gibt es so etwas? Habe ich die Eierstöcke nur durch das Gel gepusht und sobald ich die Ö-Einnahme beendet habe, haben die Follikel wieder schlapp gemacht?

Da ich ja bereits Osteoporose habe, soll ich nun wieder mit dem Ö.-Gel beginnen. Und nach ein paar Tagen auch wieder mit dem Progesteron. Ich hoffe nur, dass die Blutungen damit zum Stillstand kommen. Oft heißt es ja auch, man soll alle Hormone konsequent weglassen, bis die Blutung zur Ruhe kommt? Diese Variante hatten wir auch überlegt. Was für Optionen haben sich bewährt?

Danke für Ihre Einschätzung und freundliche Grüße.

:ROSE:

Expertin-Grüne
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09.01.2019, 18:53 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

vielen Dank für die netten Worte - ich wünsche Ihnen auch ein gutes Neues Jahr!

Zu einer solchen Blutung kommt es auch durch Absinken des vormals offenbar sehr hohen Östradiolwertes im Sinne einer Durchbruchsblutung.  Das Östrogengel spielt in diesem Zusammenhang dann kaum eine Rolle und fördert auch nicht die Follikelreifung. Das sind einfach unkoordinierte hormonelle Abläufe, wie man sie in den Wechseljahren findet. Es spricht nichts dagegen, jetzt wieder mit der Therapie zu beginnen.

In Bezug auf die Osteoporose sollten Sie unbedingt auch auf den Vitamin D Spiegel, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Betätigung achten.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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13.01.2019, 16:34 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort. Dann ist es in den Wechseljahren also tatsächlich möglich, dass der Körper am Anfang des Zyklus wie gewohnt Follikel bildet, auf den Eisprung hinarbeitet und der Zyklus dann stattdessen wieder in sich "zusammenfällt" und der Östradiol-Hormonspiegel mitten im Zyklus auf >5 abfällt???

Dann wird es langsam schwierig für mich, das zu managen...

Vor der GNRH-Therapie habe ich NUR Progesteron genommen und damit durchgehend meinen Zyklus begleitet und nur während der Periodenblutung kurz pausiert. Da hat mein Körper noch zuverlässig sein eigenes Östrogen produziert.

Und während bzw. gegen Ende der GNRH-Therapie (und auch im Anschluß daran) habe ich Ö. und P. gleichzeitig genommen. Das war also relativ einfach.

Wenn die Eierstöcke jetzt innerhalb weniger Tage erst sehr viel und dann gar kein Östrogen mehr produzieren und das mitten im Zyklus, d.h. zu einem Zeitpunkt, zu dem eigentlich der Eisprung erfolgen sollte, scheint mir die Situation sehr verwirrend. Leitet der Körper dann wieder eine neue Blutung ein oder versucht er erst mal neue Follikel zu produzieren?? Mir ist nicht klar, wie das Zyklusgeschehen dann abläuft? Entschuldigung für meine Fragen, aber ich komme jetzt offenbar in eine Phase der WJ, die ich überhaupt noch nicht verstehe. 

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und freundliche Grüße.

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13.01.2019, 18:31 Uhr
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Bei dem Ö-Abfall war natürlich <5 ng/l gemeint, da hat mir die Tastatur einen Streich gespielt.

Expertin-Grüne
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13.01.2019, 21:24 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das ist schon alles erstaunlich und ungewöhnlich. Nach einem so drastischen Hormonabfall würde ich eine Blutung erwarten. Letzlich kann man das nur weiter beobachten. Nicht in jedem Zyklus wird es ein derartiges Chaos geben ...

viele Grüße,
Dr. Grüne

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14.01.2019, 17:43 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

vielen herzlichen Dank Ihnen für Ihre Einschätzung. Mir scheint das auch alles sehr ungewöhnlich und erstaunlich. Nachdem der Zyklus die letzten Jahre einigermaßen durchschaubar war und ich wußte, wie ich damit umzugehen gehen hatte, scheint es jetzt noch mal deutlich schwieriger zu werden. Da ich ja leider sowohl Endometriose als auch Osteoporose habe, wäre es wünschenswert langfristig in eine möglichst stabile hormonelle Lage zu kommen, die möglichst beiden Erkrankungen gerecht wird. Die letzten Jahren haben mir bezüglich der Endometriose hohe Gaben von Progesteron sehr gut geholfen, nun brauche ich inzwischen auch das Ö.-Gel dazu, fragt sich eben nur ob durchgehend oder doch eher angepasst daran, ob der Körper gerade selber Ö. produziert oder nicht. Der Frauenarzt war verständlicherweise auch etwas ratlos, wie ich jetzt am besten weitermache.

Einen schönen Abend Ihnen und viele Grüße!



Expertin-Grüne
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14.01.2019, 19:22 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

unter ausreichend dosierten Gestagengaben wird die Hormoneigenproduktion der Eierstöcke gedrosselt. Progesteron ist dazu weniger geeignet als z.B. Dienogest, da Progesteron die Eigenaktivität der Eierstöcke nicht im gleichen Maße hemmt.
In Kombination kann man dann gut niedrig dosiertes Östradiol zuführen, was zu einer Stabilisierung der Osteoporose führt. Starke Hormonschwankungen lassen sich so vermeiden. Besprechen Sie das am besten noch mal.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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20.01.2019, 16:02 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihren Hinweis. Leider ist ein Therapieversuch mit Dienogest (damals ohne Ö-Gel.) bereits erfolgt und komplett fehlgeschlagen. Ich habe über 9 Monate lang Dienogest (Visanne) genommen und trotz des langen Durchhaltens hat sich keinerlei Erfolg eingestellt. Ganz im Gegenteil. Meine Eierstockfunktion liess sich leider überhaupt nicht unterdrücken, stattdessen kam es zu starker Bildung von Follikelzysten, sehr hohen Östradiolwerten und zu hoch aufgebauter GMS und immer wieder zu starken und extrem schmerzhafte Blutungen als auch massiven Dauerblutungen. Besonders belastend für mich war, dass selbst in blutungsfreien Phasen immer wieder extreme Unterleibskrämpfe auftraten, verbunden mit Kreislaufkollaps und fast Ohnmacht vor lauter Schmerz. Ich hatte so viel Hoffnung in diese Therapie gesetzt, aber nach 9 Monaten habe ich aufgegeben. Selbst eine mit dem Arzt abgesprochene Dosis-Erhöhung hat nicht geholfen. Es waren sehr schlimme 9 Monate. Ob jetzt vor allem meine Eierstöcke oder meine Gebärmutter (Stichwort Adenomyosis) oder mein individuelles Ansprechen auf das Dienogest das Problem waren, weiß ich nicht.

Das einzige was mir bisher bezüglich der Ruhigstellung der Endometriose und Adenomyosis wirklich geholfen hat, waren GNRH-Analoga. Und als Alternative eben Progesteron. In der hohen und kontinuerlichen Dosierung, in der ich das Progesteron nehme, verhindert es den GMS-Aufbau und die Follikelzystenbildung deutlich besser als das Dienogest, auch die Blutungen selber sind deutlich reduziert. Zudem beruhigt es meine Gebärmutter viel stärker, senkt Kontraktionen und Krämpfe und wirkt insgesamt schmerzlindernd. An die Wirkung der GNRH-Therapie kommt es leider auch nicht heran, aber da sich meine Knochendichte durch die GNRH-Therapie ja extrem verschlechtert hat, kann ich GNRH-Analoga höchstens nach einer langen Pause wenn überhaupt noch mal einsetzen. Schwierig alles.

Falls Ihnen zu einer Therapie bezüglich Endometriose/Adenmyosis noch etwas einfällt, ich bin dankbar für jede Möglichkeit, die man noch ausschöpfen kann.

Danke fürs Lesen und freundliche Grüße!

Expertin-Grüne
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20.01.2019, 18:53 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Iluma,

das klingt leider nach einem komplizierten Fall, da die üblichen Therapieoptionen nicht wie gewünscht wirken.
Haben Sie schon über die Möglichkeit einer Gebärmutterentfernung nachgedacht? Danach wäre eine Hormontherapie einfacher.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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04.03.2019, 13:20 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

ja, sehr schwieriges Thema...vor einigen Jahren war ich tatsächlich kurz davor, mich für eine Gebärmutterentfernung zu entscheiden, weil ich schmerz-, blutungs, und -kräftemäßig (bei einem Ferritin-Wert von 2) vollkommen am Ende war, doch dann hat mir ein Endokrinologe versuchsweise Progesteron verschrieben und obwohl ich mir nicht viel davon versprochen habe, war die Wirkung auf die Schmerzen und Blutungen so unglaublich gut, dass die Gebärmutterentfernung für mich nicht mehr in Frage kam. Bereits im ersten Zyklus mit Progesteron konnte ich eine deutliche Blutungsreduktion und Schmerzreduktion feststellen und bei längerer Einnahme und höherer Dosierung nahmen die positiven Effekte noch weiter zu. Im Vergleich zu einer gesunden Frau ist meine Lebensqualität aufgrund meiner Adenomyosis natürlich nach wie vor schlechter, aber seit der Progesteron-Einnahme dennoch gut genug, um meine GM vorerst behalten zu wollen. Zumal ich nicht weiß, wie ich mit einer Entfernung klarkommen würde. Ganz schlimm wäre es z.B., wenn ich die GM entfernen lassen würde und bald darauf die Menopause festgestellt würde, ich also sowieso keine Blutungen mehr bekommen würde. Dann würde ich die Entfernung definitiv bereuen. Auch wenn viele andere Therapien (Visanne etc.) ja leider fehlgeschlagen sind, bin ich mit dem Progesteron immer wieder ausreichend gut über die Runden gekommen, dass ich momentan den Wunsch und die Hoffnung habe mit GM die Menopause zu erreichen, denn eigentlich ist ja bei meiner Erkrankung die Eierstockfunktion das eigentliche Problem und nicht die GM. So konnte ich auch erleben, dass es meiner GM trotz Adenomyosis während der Therapie mit GNRH-Analoga hervorragend ging (auch unter leichter Add-Back) und genau diesen Zustand erhoffe ich nun mit Eintritt der Menopause (und moderater HET) wieder zu erlangen. Mir wurde jetzt aktuell Anfang des Zyklus Blut abgenommen mit folgendem Ergebnis: FSH 23 mlU/ml und E2 36 pg/ml. Wie schätzen Sie diese Werte ein (bezüglich der Chance in naher/mittlerer Zukunft die Menopause zu erreichen)? Können Sie mir Hoffnung machen? Zumindest sieht man ja, dass die Eierstöcke schon ein recht hohes FSH benötigen, um eine Reaktion zu zeigen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und freundliche Grüße

:ROSE:

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