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Aufbau Gebärmutterschleimhaut Wechseljahre

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

24.02.2018 | 08:59 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne,

gerne hätte ich Ihre Einschätzung zu folgendem:

Ich bin 53 Jahre alt. Über längere Zeit habe ich Utrogest zyklisch genommen, wegen starken Blutungen und zum Schleimhautschutz. Die letzten Zyklen mit Utrogest und anschließender Blutung waren schon sehr stark verkürzt mit schwacher/stockender Blutung.

Seit Ende letzten Jahres kam nach der letzten Kaspel aber gar keine Blutung mehr. Habe die Therapie aber trotzdem noch weiter fortgesetzt (auch in folgenden Zyklen keine Blutung/Schmierblutung). Vorgestern war ich zur Kontrolle bei meinem Frauenarzt.

Ultraschall ergab eine flache Schleimhaut, etwas unregelmäßig mit einigen Bläschen. Mein Frauenarzt meinte, es könnten durchaus noch (wahrscheinlich leichte) Blutungen kommen. Seit gestern habe ich auch eine leichte Schmierblutung. Mein Frauenarzt ließ mir selbst die Wahl, die Therapie noch fortzusetzen, sah aber keine Notwendigkeit, da ich das Utrogest nur wegen der starken Blutungen genommen habe.

Ich habe mich dafür entschieden, es erst einmal ohne zu versuchen. Ich würde dann versuchen, in einigen Wochen einen Kontrolltermin zu bekommen, damit man die Schleimhautentwicklung noch einmal im Ultraschall ansieht...

Ich habe nun zwei Fragen:

1. Finden Sie meine Entscheidung/Vorgehensweise sinnvoll?

2. Was bedeuten "flache Schleimhaut, aber etwas unregelmäßiger Aufbau mit einigen Bläschen"? Ich hatte mal einen Polypen, der sah aber anders aus, war hell dargestellt, hier sah man eher schwarze Flecke/Kreise

Mein Frauenarzt ist meist sehr sachlich und kurz angebunden, ich habe mich nicht getraut, näher nachzufragen.

Lieben Dank für Ihre Antwort und ein schönes Wochenende

Emilia

 

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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24.02.2018, 10:56 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Emilia,

ja, das ist eine folgerichtige Entscheidung. Zu Beginn der Wechseljahre gibt es noch eine Östrogendominanz, die zu stärkerem Schleimhautaufbau und dann starken Blutungen führt. Wegen der meist fehlenden Eisprünge ist die Gelbkörperfunktion schwach und kann durch das Progesteron gestützt werden.
Lässt später auch die Östrogenbildung in den Eierstöcken nach, ist das nicht mehr erforderlich. Die Schleimhaut kann unter der dennoch vorhandenen hormonellen Restfunktion stellenweise unterschiedlich stark aufgebaut sein, das zeigt, dass sie noch nicht völlig zur Ruhe gekommen ist.

viele Grüße!

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27.02.2018, 09:44 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

aus der anfänglichen Schmierblutung ist nach einigen Tagen eine starke Periode geworden mit ungewöhnlich viel Schleimhautabgang (wie rohe Leberstücke :-( ). Die letzte Periode war Anfang/Mitte Dezember letzten Jahres.

Ich verstehe das im Grunde nicht, ich war erst Mitte letzter Woche bei meinem Frauenarzt beim Ultraschall und da war laut seiner Aussage die Schleimhaut flach aber unregelmäßig. Mit so einer Blutung hätte ich daher nicht gerechnet.

Ich hatte die Utrogest zyklisch ja praktisch auch nur einen Monat ausgesetzt, bis vor einen Monat trotz ausbleibender Periode weiter zyklisch genommen.

Daher denke ich nun, es wäre vielleicht besser, die Therapie doch noch fortzusetzen. Eigentlich bin ich ja in der letzten Zeit vor dieser Periodenpause einigermaßen gut damit klar gekommen. Kann ich nach Ende dieser Periode einfach wieder beginnen?  An welchem ZT würde man sinnvollerweise beginnen, um den Schleimhautaufbau zu bremsen?

Ich hoffe, Sie können mir helfen, ich habe eben in der Praxis angerufen, da sagte man mir nur, das sind eben die Wechseljahre und man hat sich nicht weiter gekümmert.

Ich leide aber wirklich unter den starken Blutungen, heute konnte ich auch nicht zur Arbeit gehen.

Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe

Emilia

 

 

Expertin-Grüne
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27.02.2018, 16:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Emilia,

wenn man das Schleimhautwachstum nun koordinieren und synchronisieren möchte, um einem erneuten unregelmäßigen Aufbau entgegen zu wirken, wäre sogar ein kombiniertes Hormonpräparat besser geeignet. Fragen Sie Ihre Ärztin danach.
Alternativ können Sie wieder mit der Progesteronbehandlung anfangen (12 Tage nach Blutungsbeginn). Eine so starke Blutung muss sich nicht wiederholen.

viele Grüße!

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22.03.2018, 16:20 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

wie oben bereits geschrieben, bekam ich nach längerer Pause eine starke Periode, die dann auch noch nicht richtig aufhören wollte. Nachts gar nichts, morgens wieder ein wenig, mal Schmierblutung, mal wieder hellrote Blutung. Für einige Stunden nichts, dann wieder etwas usw. Das ging so bis ZT 12.  Habe dann in der Praxis nachgefragt und mein Frauenarzt riet mir die Utrogest vaginal 200 mg für 12 Tage anzuwenden. Am 14. ZT hörte die Blutung dann komplett auf. Ich habe nun nach Anwendung der letzten Kaspel eine Blutung erwartet. Es tut sich aber seit Tagen nichts.

Meine Frage ist nun:

Was hat dieses längere sehr schwache Nachbluten zu bedeuten, wenn es mit Utrogest verschwindet?

Ist dann nicht alles komplett abgeblutet? Aber dann müsste doch nun eine Blutung kommen??

Bin etwas irritiert und wäre froh, wenn Sie mir etwas dazu sagen könnten.

Vielen Dank und viele Grüße

Emmi

 

Expertin-Grüne
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23.03.2018, 09:21 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Emmi,

wenn es nach dem Absetzen des Utrogest nicht mehr zu einer Blutung kommt, hat sich vermutlich zuvor nicht genug Schleimhaut aufgebaut.

Das ist Folge der wechseljahrsbedingten Eierstockerschöpfung mit zunächst phasenweisem und später vollständigem Ausbleiben einer Follikelreifung. Damit fallen die Östrogenspiegel und die Gebärmutterschleimhaut wird nicht zu einem Wachstum stimuliert.

viele Grüße!

 
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