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Sexuelle Probleme. Minoxidil der Auslöser?

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Sexualmedizin | Expertenfrage

03.08.2018 | 16:50 Uhr

Hallo, liebes lifeline Team!

Ich komme mit einer komplizierten Angelegenheit zu euch, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß.

Vor ca. 1,5 Jahren habe ich 2 mal Minoxidil im Gesicht verwendet um meinen Bartwuchs anzuregen. Angeblich hat Minoxidil keinerlei sexuelle Nebenwirkungen, aber fangen wir von vorne an:

___Mein Sexleben vor Minoxidil___

Vor Minoxidil war ich mehr als leicht erregbar. Es reichte ein Windhauch an meinem Penis oder ein kurzer Blick auf Brüste oder ähnliches um eine Steinharte Errektion hervorzurufen. Das Selbe galt für den kurzen Gedanken an Sex oder wenn jemand darüber sprach. Ich konnte Stundenlang Sex haben ohne Probleme und auch mehrfach hintereinander (mit kurzen Pausen dazwischen). Ich hatte ein starkes Empfinden und Gespür im Penis, konnte also sehr gut und intensiv fühlen da unten.

___Was ist passiert?___

Ich verwendete 2 mal Minoxidil 5% im Gesicht, um meinen Bartwuchs anzuregen. Nach der ersten Anwendung, bei der ich nur ganz wenig an den Wangen neben den Mundwinkeln auftrug, spürte ich keine Veränderungen, Nebenwirkungen oder Probleme. Nach der 2. Anwendung die ich im gesamten Gesichtsbereich unterhalb der Nase (außer Mund) und in den Barthaaren im Kinn- und Halsbereich auftrug und ca. 15-20 Minuten einwirken ließ ging die Hölle am nächsten Tag los.

___Symptome___

- Starke noch nie dagewesene Errektionsstörungen.

- Kein Sexuelles Empfinden mehr im Penis. Als wenn die Nerven die für das Sexuelle Empfinden des Penis und vorallem der Penishaut (die bei mir immer am sensibelsten war) lahmgelegt oder gelähmt wären. Außerdem wirkt es, als wäre die Verbindung zwischen Hirn und Penis lahmgelegt worden. Reize auf der Penishaut fühlen sich etwa so an, als würde ich 10 Kondome tragen.

- Weiche Errektion und Schwierigkeiten Errektion aufrecht zu erhalten. 

- Vereinzelt auftretende Schmerzen am Stamm des Penis, die sich wie eine Art Muskelkarter anfühlen, die ich sonst nur nach Stundenlangem Sex kurzzeitig hatte.

- Veringerte Libido.

- nach ca. 2 Wochen fing meine Penishautstruktur an sich stark zu verändern. Sie wurde Gummiartig, Rau und faltig.

- Bald darauf fing mein Penis an zu schrumpfen. Er schrumpfte um ca. 2cm innerhalb eines halben Jahres.

- Der Penis ist im unerregierten Zustand die meiste Zeit eingezogen und Kalt.

- Weicher Biegsamer Penis.

- Eichel trotz Errektion weich.

- Wässriges Sperma, gelblich.

- Überempfindlich schmerzende Hoden bei Berührung.

___Meine Gegenmaßnahmen___

- Zwei Untersuchungen bei 2 verschiedenen Urologen. Beide konnten nichts finden, außer, dass mein Testosteronspiegel an der Grenze zum zu niedrig sein steht, und das obwohl ich zu der Zeit regelmäßig Kraftsport betrieb. Der erste Urologe hielt Minoxidil als Auslöser für sehr wahrscheinlich. Der zweite erklärte mich zu einem Verschwörungstheoretiker und schob es auf meine Psyche.

- Penisnervenmessung durchgeführt im Klinikum Neumünster, bei der mein vermindertes Empfinden nochmal bestätigt wurde und einer der untersuchenden Ärzte, der auch Studien durchführt, es ebenfalls für sehr wahrscheinlich hielt, dass Minoxidil der Auslöser gewesen ist.

- MRT vom Rücken und Becken. Becken ohne Befund. Rücken Bandscheibenvorfall in der LWS L4/L5 gefunden der aber besagte Symptome laut Arzt nicht auslösen kann.

- Hormonmessung durchgeführt bei einem Endokrinologen. Dieser stellte fest, dass ich eine beginnende Hodenatrophie habe und meine Blutwerte waren wie folgt:

Testosteron: 3,28

Estradiol: 32,0

Prolaktin: 12,7

Auch von dem Endokrinologen wurde ich nicht ernstgenommen und er erklärte meinen Verdacht gegen Minoxidil für Schwachsinn. Außerdem sagte er, meine Symptome hätten nichts mit meinen Hormonen zutun. Und gegen die Hodenatrophie müsse man auch nix unternehmen. Er könne mir nicht helfen. 

________

Zu meiner Person: ich bin 30 Jahre alt, 181cm groß und wiege 95kg etwas übergewichtig aber nicht wirklich dick. Ich habe keinerlei Steroide oder sonstiges genommen, zu keiner Zeit.

________

Das Internet ist voll mit Männern, die darüber berichten, wie sie nach dem Gebrauch von Minoxidil die selben Symptome wie ich entwickelten. Eine simple Google Suche und man liest hunderte Geschichten wie meine, hauptsächlich aus dem englischsprachigen Raum doch auch aus Deutschland.

Auf folgender Webseite können Medikamente bewertet werden und Erfahrungen dazu geschrieben werden. In mindestens 90% der Bewertungen werden sexuelle Nebenwirkungen wie meine geschildert (Rogaine und Minoxidil ist inhaltlich das Selbe) :

Entschuldigung für die lange Nachricht. Ich hoffe Sie können mir irgendwie weiterhelfen, denn ich weiß nicht mehr weiter. Die Situation macht mich ziemlich fertig.

Liebe Grüße,

Marcel


03.08.2018 17:25 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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06.08.2018, 15:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Marcel,

Leider liegen uns keine Angaben zu einer solchen Nebenwirkung von Regaine vor. Daher können wir sie leider auch nur an den Hersteller verweisen. Im Zweifel sollten sich nochmals bei ihrem Urologen vorstellen.

Wir wünschen alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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07.08.2018, 10:58 Uhr
Antwort

Wow, was für eine ausgeklügelte Antwort. Wozu schreibe ich euch eigentlich alles so haargenau auf, wenn ihr mich mit so einer hingeklatschten Antwort abspeist? Euch liegen also keine dieser Nebenwirkungen in Verbindung mit Regaine vor. Hm, ok. Schon mal von Finasterid gehört? Da hieß es auch über viele viele Jahre, dass es keinerlei Sexuelle Nebenwirkungen gäbe, bis sich hunderte Männer zusammengeschlossen und eine Sammelklage eingereicht und vor der Firma protestiert haben. Heute MUSS im Beipackzettel von Finasterid stehen, dass Impotenz und sexuelle Nebenwirkungen möglich sind... Ich hatte erwartet, dass ihr euch wenigstens mal kurz informiert oder mir anhand meiner Schilderungen andere Möglichkeiten aufzeigt, wenn euch doch keine Nebenwirkungen von Regaine vorliegen. Ihr nennt euch doch einen "Expertenrat". Danke für nichts.

Mit freundlichen Grüßen, 

Marcel 

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07.08.2018, 12:43 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Guten Tag Marcel,

vielen Dank für Ihren erneuten Kommentar.

Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass es unseren Experten bei Lifeline nicht erlaubt über die Beschreibung einer Symptomatik eine "Ferndiagnose" zu stellen, auch ist es unseren Experten hier nicht erlaubt Therapievorschläge zu machen oder Medikamente zu empfehlen.

Die deutsche Gesetzgebung gestattet dies leider nicht, daher war der Rat unseres Expertenteams genau richtig, sich entweder an den Hersteller direkt zu wenden oder einen Urologen aufzusuchen, denn nur eine eingehende Untersuchung und Gesamtbeurteilung des Artzes vor Ort kann Ihnen Klarheit bringen.

Dies zu Ihrer Information.

Viele Grüße

Victoria Martini

Lifeline - Community-Managerin

Lifeline Gesundheitsteam
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09.08.2018, 19:02 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Marcel,

Finasterid und Minoxidil werden zwar beide bei Haarausfall eingesetzt, sind jedoch zwei vollkommen unterschiedliche Medikamente. Finasterid greift aktiv in den Hormonhaushalt ein. Dir genaue Wirkmechanismus von Minoxid ist bisher nicht geklärt, es wird von einem durchblutungssteigernden Effekt im Bereich der Kopfhaut ausgegangen. Ansonsten ist Minoxidi ein Blutdruckmedikament. Finasterid hingegen greift direkt in den Stoffwechsel von Testosteron ein. Das bedeutet, dass man nur aufgrund der Nebenwirkung vin Finasterid in gar keinem Fall auf eine ähnliche Wirkung durch Minoxidil im Bezug auf die Potenz ausgehen kann. 

Wir sagen damit nicht, dass es diese Nebenwirkung nicht geben kann, wir können nur sagen, dass uns hierzu keine Daten vorliegen. Daher wäre eine andere Äußerung unsererseits reine Spekulation und auf keinen Fall eine seriöse Beratung.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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13.08.2018, 21:59 Uhr
Antwort

Sehr geehrtea lifeline Team, 

ich entschuldige mich für meinen letzten Kommentar. Da sprach die Enttäuschung aus mir, da ich mir einfach etwas zu viel hiervon versprochen habe bzw. zu hohe Erwartungen hatte. Ich habe inzwischen 2 Studien gefunden, die ich euch gerne verlinken würde, aber da meine letzte Verlinkung entfernt wurde, gehe davon aus, dass die Links wieder entfernt werden würden. Ich versuche es einfach mal. 

Hier ist eine Studie, die besagt, dass die Androgen Rezeptoren im Zusammenhang mit der Penishaut Sensibilität stehen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/15146086/#fft

Und hier ist eine Studie, die besagt, dass Minoxidil die Funktionen der Androgen Rezeptoren unterdrücken kann:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4039155/

Ich habe nun die Vermutung, dass Minoxidil meine Androgen Rezeptoren verändert oder irgendwie beeinflusst haben könnte und somit meine Probleme ausgelöst hat, die ja von heute auf morgen nach der Anwendung von Minoxidil auftraten. 

Was halten sie davon? 

Gibt es irgendeine Möglichkeit die Androgen Rezeptoren zu untersuchen und zu behandeln, neu aufzubauen oder Ähnliches? 

Mit freundlichen Grüßen,

Marcel 

Lifeline Gesundheitsteam
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19.08.2018, 15:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Marcel,

Die Studie, die sie über Regaine gefunden haben, bezieht sich auf Versuche anstellen in Petrischalen. In direkter Verbindunganwendung am Menschen ist möglich, aber noch weit weg von bewiesen. Viele Fragen sind zu klären, wie zum Beispiel wird überhaupt genügend Minoxidil systemisch aufgenommen, aber auch wirkt Minoxidil überhaupt an den Zellen im Körper. Uns sind keine Untersuchungsmöglichkeiten für Androgenrezeptoren im Körper bekannt. Dies wäre am ehesten warm Forschungsarbeit möglich.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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19.08.2018, 18:47 Uhr
Antwort

Danke für die Antwort :) Eine Frage hätte ich dann dazu noch. Mal angenommen es ist Minoxidil, es deuten ja zumindest Indizien darauf hin, was kann ich tun bzw. an wen sollte ich mich wenden, um den Stein ins rollen zu bringen, damit das ganze mal überprüft wird? Ich bin ja bei weitem nicht der Einzige der nach Minoxidil Gebrauch über diese Symptome klagt.

Gruß, 

Marcel 

Lifeline Gesundheitsteam
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22.08.2018, 09:30 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Marcel,

Bei Verdacht auf eine neue Nebenwirkungen eines Medikaments ist in Deutschland das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte zuständig.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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