Avatar

PAP 4a ohne Nachweis von HPV in 7.Ssw

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Schwangerschaft | Expertenfrage

17.04.2018 | 12:21 Uhr

Guten Tag,

ich bin derzeit in der 7. Ssw und habe vor zwei Wochen die Diagnose PAP 4a (Abstrich als Thin Prep) erhalten. Der Abstrich im November war Pap 3d, zuvor hatte ich im September 2013 und Dezember 2015 bereits je einmal PAP 3d , die dann engmaschig kontrolliert wurden und jeweils nach drei Monaten wieder unauffällig PAP 2 waren. Der Nachweis von HPV war immer negativ, so auch diesmal. Weil der PAP 3d in der Vergangenheit immer schnell wieder weg war und HPV immer negativ war, habe ich den PAP 3d im November gar nicht mehr so ernst genommen. HPV L1 war ebenfalls negativ, der Zellmarker P16/Ki67 war allerdings positiv, was laut meiner FÄ auf eine ungünstige Prognose hindeutet.

Es handelt sich um meine erste spontane Schwangerschaft, wir haben zwei Kinder aus Kinderwunschbehandlung (Geb. 2014 und 2016), daher kam die spontane Schwangerschaft für uns jetzt sehr überraschend.

Meine FA hat gestern eine Kolposkopie mit Entnahme einer Biopsie (3 Stellen) vorgenommen und rät vorläufig zum Abwarten unter engmaschiger Kontrolle.

Bislang habe ich immer gelesen, dass nahezu 100% der Dysplasien auf eine HPV Infektion zurückzuführen seien, und meine FÄ war in der Vergangenheit immer sehr entspannt weil HPV immer negativ war und sie noch nie erlebt habe, dass eine Dysplasie sich ohne HPV verschlimmerte. Bei mir ist das jetzt aber offensichtlich der Fall und hinzu kommt die bestehende Frühschwangerschaft.

Was würden sie mir in dieser Situation empfehlen und halten sie diese Entwicklung ebenfalls für ungewöhnlich?

MFG anniceebee

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

5
Bisherige Antworten
Experte-Warm
Beitrag melden
24.04.2018, 10:27 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, leider verspätete  Antwort wegen  Krankheit. Umgekehrt: Bei den meisten Dysplasien werden die Hochrisikotypen 16 und 18 gefunden. Sie sind richtig behandelt(kolposkopisch gesteuerte Biopsien).  Meist werden die pathologischen Befund nur kontrolliert und auf  gravierende  operative Diagnostik verzichtet, eine nötig gewordene Konisation auf die Zeit nach der Entbindiung  verschoben.

Liebe Grüße PD Dr.Warm

Beitrag melden
03.05.2018, 13:34 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Dr. Warm,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Bei mir wurde in der Biopsie ein CIS CIN 3 nachgewiesen. Weiter abwarten bei kolposkopischer Kontrolle alle 4-6 Wochen lautet die Empfehlung.

Das ich nach Leitlinie richtig behandelt werde weiß ich, aber was bedeutet es, dass ich HPV negativ bin (weitere Nachforschungen haben insgesamt 5 mal HPV negativ zwischen 2013 und 2018 in drei verschiedenen Laboren ergeben). Wenn im Befund steht "HPVKOM keine virale DNA nachweisbar", heißt das dann, dass alle über 130 bekannten HPV Typen ausgeschlossen sind,  oder bezieht sich dies nur auf die bekannten 14 High-Risk- Typen? Laut Studien Uni Giessen und Uni Tübingen sind 99,7% der CIN  HPV-assoziiert, offensichtlich gehöre ich zu den restlichen 0,3%. Oder könnte es sein, dass ich eine weitere, besonders seltene HPV-High Risk Virusvariante habe, die nicht vom Test erfasst wird, wie meine Frauenärztin meint? An welcher Uni werden Studien dazu durchgeführt, ich melde mich dort sofort! Mir ist bewusst, dass dies für die weitere Behandlung keine Rolle mehr spielt, aber ich möchte dies gerne wissen!

Nach den Studien entwickeln sich aus 30% der PAP 4a innerhalb von fünf Jahren invasive Tumore. Aber bei wie vielen entwickeln sich innerhalb eines Jahres invasive Tumore? Das ist doch in meinem Fall die kritische Frage, da der Befund im November '17 noch PAP 3D war und die Schwangerschaft bis Dezember dauert...

Laut meiner Frauenärztin ist mein Fall schlechter beurteilbar, weil ja HPV negativ, da fehlen die Erfahrungswerte. Der Zellmarker p16/Ki67 ist ja Positiv, wie wirkt sich das auf die Prognose aus, deutet dies auf ein schnelleres Fortschreiten hin?

MFG anniceebee

Experte-Warm
Beitrag melden
03.05.2018, 18:03 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, wie Sie selbst feststellen, werden Sie optimal betreut. Diskussion  über Zellmarker  sprengen den Rahmen unserer Möglichkeiten. Fragen Sie nach. Es handelt sich dabei um die sog  Münchner Nomenklatur III (seit. 01.Juli 2014). Neue Klassifizierung der zytologischen Befunde  mit Trennung der Gruppen I und II durch Suffixe  gekennzeichnete Untergruppen.(p - g - e)Die dadurch mögliche Profilierung  der zytologischen Befunde schafft Transparenz(Differentialkolposkopie). besonders  hinsichtlich der Prognose.

Liebe Grüße PD Dr.Warm

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.