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Paroxysmale kinesiogene Dyskinesie - Diagnostik

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Neurologie | Expertenfrage

10.06.2017 | 20:43 Uhr

Guten Tag,

meine Bekannte  (21 Jahre) leidet seit mehreren Jahren unter unwillkürlichen Verkrampfungen der distalen Extremitäten, die jedoch nur dann auftreten, wenn Sie eine plötzliche und schnelle Bewegung ausführt, v.a. Loslaufen nach längerem Stehen, Aufstehen von einem Stuhl, Aussteigen aus dem Fahrzeug, Treppensteigen. Ein entsprechender Stimulus im Fuß löst eine Verkrampfung im ipsilateralen Arm aus. Dabei winkelt sich der Unterarm ab, die Finger und Zehen verkrampfen; manchmal ist auch das ipsilaterale Gesicht leicht betroffen. Diese schmerzlosen "Verkrampfungen" dauern immer nur wenige Sekunden, stören im Alltag aber trotzdem sehr. Betroffen ist immer nur eine Körperhälfte, meist die rechte. Die zu diesem Zeitpunkt verrichtete Tätigkeit kann unter größerer Anstrengug fortgeführt werden, das Bewusstsein ist in keinster Weise eingeschränkt. Vor dem Beginn der Symptomatik hat sie eine Art Missempfindung im entsprechenden Fuß und kurz später auch im Arm. Sobald sie spürt, dass die Symptomatik ausgelöst wurde, kann sie das Entstehen der Verkrampfung manchmal durch entsprechende Bewegungen bzw. Verlangsamung der Bewegung noch aufhalten. Dies gelingt jedoch nicht immer. Die Häufigkeit der Symptomatik ist verschieden (oftmals mehrmals am Tag, manchmal mehrere Wochen nicht). Wir (meine Bekannte und ich) vermuten beide, dass es sich dabei um paroxysmale kinesiogene Dyskinesie handelt. Da wir bei unseren Recherchen leider keine ausführlicheren Informationen dazu gefunden haben und auch nicht wissen, wen wir sonst fragen könnten, würden wir gerne wissen, ob sie deswegen gleich zum Neurologen gehen sollte oder ob evtl. auch eine andere Erkrankung vorliegen könnte. Wie genau erfolgt die Diagnostik? Würde sich die Einnahme von Medikamenten lohnen oder sollte sie die Beschwerden aufgrund möglicherweise starker Nebenwirkungen lieber Hinnehmen und auf eine automatische Rückbildung der Symptome hoffen?

Ich danke Ihnen im Voraus für die Beantwortung der Frage.

Viele Grüße

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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14.06.2017, 16:43 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Gesund Heit, 

eine Selbstdiagnose ist oftmals sehr schwierig. Daher sollte vor jeder Therapieentscheidung ganz klar eine sichere Diagnose stehen. Dies bedeutet, dass Irhe Bekannte sich neurologisch untersuchen lassen sollte. Erst anschließend kann über weiter Maßnahmen entschieden werden. Eine neurologische Diagnostik umfasst in der Regel eine Anamnese und körperliche Untersuchung. Zusätzlich können apparative Untersuchungen, wie z.B. Nerveleitgeschwindigkeit, oder bildgebende Verfahren hilfreich sein.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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