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Übergang kompensierte Leberzirrhose zu dekompensierter LZ?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage an Experte-Ohlert

22.02.2013 | 17:20 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr.med.Ohlert,
meine Freundin ist ebenso wie ich 39 Jahre und bekam am 07.12.´12 im Krankenhaus die Diagnose alkoholbedingte LZ Child C. Z.Z.ist es eine kompensierte LZ.Verschiedene Werte zur Verdeutlichung:
ALAT µmol/s. 0,389
ASAT - - 0,450
BIL-GE -"- 23,5
C-RP mg/l 2,6
ERY Tpt/l 4,9
FIB g/l 6,37
GGT µmol/s. 5,34
HB mmol/l 8,8
HK l/l 0,43
INR 1.12
LEUK Gpt/l 5,4
MCH fmol 1,8
MCHC mmol/l 20,4
MCV fl 88,0
PLT Gpt/l 283,4
RDW % 10,2
TPZ % 81,1
Nun meine Frage: Wenn ich von einer kompensierten LZ ausgehe, wird diese durch einmaliges(nicht wiederholtes) Trinken von Alkohol(Sekt oder Bier) sofort zu einer dekompensierten LZ ???und fällt man dann automatisch aufgrund Multiorganversagens ins Leberkoma??? Wird die kompensierte LZ auch ohne Alkohol zur dekompensierten LZ???
Danke im Voraus für Ihre Antwort.

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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25.02.2013, 06:51 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

Der Verlauf einer Leberzirrhose (dies war sicherlich mit der Abkürzung LZ gemeint) ist äußerst vielgestaltig. Man kann nicht allgemeingültig sagen, welche Folgen ein bestimmtes Verhalten des Patienten haben wird.
Mit anderen Worten: Auch bei völliger Abstinenz kann es zu einem Fortschreiten der Krankheit kommen (Entwicklung einer Dekompensation), aber es ist unwahrscheinlicher als mit fortgesetztem Alkoholmissbrauch.
Einmalige Einwirkungen haben möglicher Weise eine geringere Auswirkung, als chronische Belastungen, aber systematisch erforscht ist dies meines Wissens nach nicht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Weglassen schädlicher Stoffe (also hier: Alkohol) die beste Option ist.

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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