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Tollwutrisiko indirekte Übertragung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

28.05.2017 | 15:46 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

vor etwa 10 Tagen war ich Wandern und habe mir hierbei zwei kleine, aber blutende Schwürfwunden an den Händen zugezogen in einer Passage, welche durch eine Höhle geführt hat. Nun frage ich mich, ob hier ein Risiko bestünde, mich mit Tollwut durch in der Höhle lebende, infizierte Fledermäuse angesteckt zu haben. Die Wände der Höhle, an denen ich mich verletzt hatte, waren relativ feucht - evtl. vom Speichel von Fledermäusen?

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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28.05.2017, 17:21 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Antonias,

woher sollte ich Ihre Frage beantworten können? Weder weiß ich, um welche Höhle es sich gehandelt hat, noch ist mir bekannt, ob sich dort überhaupt Fledermäuse aufhalten und wieviele dies sein können. Das Risiko für Höhlenforscher ist vor allem aus Zentral- und Südamerika bekannt, wo in den Höhlen tausende von Flededrmäusen leben.

Hier bei uns halte ich ein Infektionsrisiko durch diese Situation für völlig unwahrscheinlich. Aber wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie Ihren Hausarzt ansprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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28.05.2017, 18:38 Uhr
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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

 

Die Wanderung war im bayrischen/ alpinen Gebirge. Der Höhlenabschnitt war ca. 5-10 Meter lang und leicht durch Tageslicht erhellt - ich konnte zumindest beim Durchschreiten keine Tiere erkennen. Mir kam nur der Gedanke jetzt im Nachhinein durch die feuchte Höhlenwand und ggf. infektiösem Speichelanteil an der Wand.

Sollten Sie das Infektionsrisiko in diesem Kontext weiterhin für unwahrscheinlich halten, dann würde ich hier keine weiteren Schritte ergreifen.

 

Experte-Leidel
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28.05.2017, 21:26 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Antonias,

über 80% der insgesamt eher seltenen Fälle von Tollwut bei Fledermäusen betreffen die Norddeutsche Tiefebene. In Bayern ist das Risiko ohnehin deutlich geringer. Ihre Beschreibung der Höhle spricht eindeutig gegen eine Fledermaushöhle. Und es ist undenkbar, dass die Feuchtigkeit der Wände durch den Speichel von Fledermäusen hervorgerufen wurde. Diese Feuchtigkeit war sicher Ausdruck von Kondensation der Luftfeuchtigkeit an den etwas kühleren Wänden.

Also: Ich kann keinerlei Risiko erkennen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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28.05.2017, 22:11 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre ausführliche und aufschlussreiche Antwort, nun bin ich beruhigt :)

Schönen Abend!

Antonia

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