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WPW Syndrom Vererbung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

21.01.2019 | 11:57 Uhr

Sehr geehrte Experten,

in meiner Jugend wurde bei mir das WPW Syndrom diagnostiziert, dass bereits vor über 20 Jahren erfolgreich abladiert wurde. Nun ist meine Frage, ob diese Erkrankung vererbt werden kann. Mein Sohn ist 14 Jahre alt und ich habe ungefähr im selben Alter das erste Mal einen Anfall von Herzrasen gehabt. Ich bin allerdings bisher die Erste und die Einzige in unserer Familie mit diesem Problem, dass macht doch eine erblich bedingte Weitergabe eher unwahrscheinlich, oder?

Vielen Dank für eine Rückmeldung.

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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24.01.2019, 10:12 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

tatsächlich ist die genetische Vorbelastung für das WPW-Syndrom nicht geklärt. Es gibt zusammen mit anderen angeborenen Herzfehlern Häufungen, so dass eine Vererbung nicht ausgeschlossen ist. Wenn Sie allerdings die Erste und Einzige in der Familie mit WPW-Syndrom sind, ist eine erbliche Ursache tatsächlich eher unwahrscheinlich.

Mit freundlichen Grüßen

Lifeline Gesundheitsteam  

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24.01.2019, 10:40 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Rückmeldung. Das beruhigt mich schon, denn ich habe auch gelesen, dass eine familiäre Häufung bei Menschen auftritt, die weitere Herzfehler aufweisen, dies ist bei mir nicht der Fall. Zwei Fragen zum WPW-Syndrom habe ich aber doch noch:

Mir wurde bereits bei der Ablation gesagt, dass es noch mehrere Monate nach dem Eingriff erneut zu Herzrasen kommen könne. Dies hätte jedoch mit dem Heilungsprozess und nichts damit zu tun, dass sich die Leitungsbahn erholt hat. Tatsächlich ist es bei mir damals nach ca. 6 Monaten noch einmal zu einem Anfall von plötzlichem Herzrasen gekommen, allerdings war der Puls nicht so hoch wie früher und der Anfall ging auch nicht so lange. Danach ist seit inzwischen über 20 Jahren nie wieder dieses Herzrasen aufgetreten. Ich habe nur noch ab und an ein kurzes Herzrasen, das wenige Sekunden dauert, das fühlt sich allerdings völlig anders an als das Herzrasen damals beim WPW (wesentlich langsamer, keine Extrasystole am Anfang und am Ende) und ich bringe es deshalb auch gar nicht damit in Verbindung. Ein Kardiologe hat mir von einigen Jahren bestätigt, dass mein EKG auch gar nicht (mehr) nach WPW-Syndrom aussieht. Nur die kurze PQ-Zeit ist nach wie vor vorhanden.

Kann ich nach diesem Verlauf davon ausgehen, dass kein Rezidiv vorliegt und damals wirklich alles von der Leitungsbahn "erwischt" wurde? Und ist es normal, dass auch nach erfolgreicher Ablation die kurze PQ-Zeit erhalten bleibt? 

Lifeline Gesundheitsteam
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30.01.2019, 10:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ja nach 20 Jahren unaufälligem Verlauf kann man von einer erfolgreichen Ablation ausgehen. Trotzdem ist ein Rezidiv natürlich immer möglich, wenn auch die Wahrscheinlichkeit nach so langer Zeit sehr gering ist. Wenn auch bei erneuten Untersuchugen bis auf die verkürzte PQ-Zeit nichts relevantes aufgefallen ist, gibt es keinen Grund ein Rezidiv zu vermuten. Die verkürzte PQ-Zeit kann tatsächlich einfach ein „Überbleibsel“ sein, muss aber generell keine krankhafte Ursache haben, so dass man auch hier beruhigt sein kann, vor allem wenn dies schon seit Jahren unverändert so ist, kann dies auch eine Normvariante sein. Wenn die letzte kardiologische Untersuchung schon ein paar Jahre her ist, kann man über eine erneute Kontrolle nachdenken. Allerdings müssen Sie dafür nicht direkt einen Termin beim Kardiologen ausmachen, ein Check Up beim Hausarzt wäre hier der erste Schritt und wenn dieser unaufällig ist, auch vollkommen ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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