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SVES, VES und Mitralklappenprolaps

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

20.06.2018 | 12:59 Uhr
Guten Tag,
 
ich hätte gerne einmal Ihre Einschätzung zu meinen Problemen. Seit vielen Jahren leide ich unter Herzstolpern. Zu Beginn nur sehr sporadisch, alle paar Monate mal eine spürbare Extrasystole. Auf den Langzeit-EKG's war zu dem Zeitpunkt auch nie etwas zu sehen. Irgendwann wurden die Stolperer mehr (ich muss dazu sagen, dass ich auch eher ängstlich bin und mich sehr auf mein Herz fokussiere). In den letzten Langzeit-EKG's waren VES und SVES zu sehen, aber meistens weniger als 20 am Tag, welche ich jedoch nicht gespürt habe. Außerdem waren noch kurzzeitige Tachykardien sichtbar, es handelte sich hierbei um "Supraventrikuläre Tachykardien".
 
Trotz etlicher Langzeit EKG's hatte ich währenddessen leider nie spürbare Herzstolperer . Phasenweise habe ich  über 2 Stunden gefühlt alle paar Sekunden/Minuten Herzstolpern, wo ich mich dann auch schonmal sehr reinsteiger und in Panik verfalle. Ich habe allerdings keinerlei andere Beschwerden dabei, also kein Schwindel o.ä.. Bei Belastung habe ich die Herzstolperer meistens nicht, wenn eher danach, wenn ich wieder zur Ruhe komme.
 
Da ich seit ein paar Wochen jeden Tag mehrere spürbare Stolperer habe (so 10 - 20 pro Stunde), habe ich noch einmal ein Herzultraschall machen lassen. Währenddessen trat auch einmal spürbares Herstolpern auf - laut Kardiologe war dies eine VES.
 
Das Herzecho war insgesamt in Ordnung, allerdings stellte der Kardiologe als Zufallsbefund ein Mitralklappenprolaps ohne Undichtigkeit fest. Er meinte das Herzstolpern könnte daher rühren, wäre aber nicht gefährlich?
 
Gerne würde ich das Ergebnis des letzten Langzeit-EKG's übersenden, weiß aber leider nicht, ob dies möglich ist?
 
Folgende Zusammenfassung ergab sich:
Herzfrequenzbezogene Ereignisse
SVES : 3, max./Std.: 1 (13:00 Uhr), Tachykard. 42, max. HF: 172 (12:17 Uhr)
VES: 4, max./Std.: 2 (10:00 Uhr)
Zusatz meiner Ärztin: SR, HF mittel 80/min. Kein Hinweis auf höhergradige HRST oder Pausen.
 
Ich hatte das EKG 48 Std. um, habe aber nur diesen Ausdruck bekommen. Am Tag davor waren ein paar mehr VES und SVES.
 
Meine Hausärztin fand das EKG völlig unauffällig und wollte mich deshalb auch nicht zum Kardiologen überweisen. Das Herzultraschall wurde auf meinen Wunsch gemacht. Es wurde schonmal vor einigen Jahren eins von einem Internisten gemacht, da war von einem MKP nicht die Rede?! Der Kardiologe gestern meinte, dass es auch sein könne, dass der Internist anders geschallt hätte wodurch er das nicht sehen konnte.
 
Ich bin übrigens 30 Jahre alt, falls dies eine Rolle spielt. 1,73 m groß und wiege 72 kg. Ich habe in den letzten Jahren 35 kg abgenommen und gehe meistens jeden Morgen ca. 4 km stramm mit meinen Hunden spazieren, im eher bergigen Gelände.
 
Derzeit nehme ich 25 mg Metoprolol morgens (vorher 50 mg, da ich in meiner "Übergewichtsphase" Belastungshypertonie hatte. Die letzte Langzeitmessung war aber gut, Tagesmittelwert 115/80, Gesamtmittelwert 105/71).
 
Muss ich mir wegen der sehr häufiger Herzstolperer in den letzten Wochen, also spürbare max 20 pro Stunde, Sorgen machen? Oder wegen des MKP? Könnte ein Zusammenhang bestehen?
 
MfG

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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28.06.2018, 12:12 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Freya123,

prinzipiell gilt erstmal, dass wenn das Herz sonst gesund ist, sind Extrasystolen nicht gefährlich, auch dann nicht, wenn sie vermehrt spürbar auftreten. Wenn also im Ultraschall bis auf den Mitralklappenprolaps nichts auffällig war, gibt es keinen Grund zur Sorge. Es kann sein, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Mitralklappenprolaps und dem Herzstolpern gibt, wie Ihr Arzt aber sagt, wenn sonst kenie strukturellen Auffälligkeiten auftreten und auch der Blutstrom dadurch nicht beeinflusst wird, ist dies nicht gefährlich. Es ist tatsächlich möglich, dass der Prolaps beim letzten Ultraschall einfach nicht zu sehen war obwohl er schon bestand. Das kann man natürlich jetzt nur schwer nachvollziehen. Eventuell mach eine Kontrolle in den nächsten Monaten oder Jahren Sinn um zu schauen ob sich etwas verändert. Das sollten Sie aber mit Ihrem behandelnden Kardiologen besprechen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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