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Tracheostoma optimal verschlossen?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

29.12.2018 | 17:56 Uhr

Dear Doc,

Der Verschluss meines Tracheostomas vor 12 Tagen bereitet mir Kopfzerbrechen; im Krankenhaus selbst erhielt ich auf KEINE meiner Fragen wirklich befriedigende Antworten. Mit wurde lediglich gesagt, die ersten Tage nach der OP solle ich beim Sprechen oder Husten auf den Punkt drücken, wo vorher das Stoma war, damit durch den ausgeübten Druck die Naht nicht reisst. (Habe ich natürlich auch gemacht!)

Wann werden in der Regel die Fäden gezogen? Nach 5 Tagen erscheint mir viel zu früh!? Ist deshalb die Narbe auch unansehnliche, mehrere Millimeter breit?

Ist es normal, wenn die Narbe anstatt schnurgerade eher "kreuz und quer" über den Hals verläuft und nicht gerade ein Meisterwerk der Ästhetik darstellt? :-(( Der ganze Hals erscheint jetzt eher "verzogen" :-((

Ist es nicht eher bedenklich, wenn man ein paar Tage nach der OP Fäden aushustet!? Ist ggf. sogar innen (untere, subkutane Nahtschicht) etwas gerissen?

Wer kann mir dahingehend weiterhelfen?  Ich befürchte, dass bei mir einiges schiefgelaufen ist?! Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

BG, Courtesy

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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30.12.2018, 17:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Courtesy,

leider werden wir Ihnen auch nur bedingt weiterhelfen können. Wann Fäden am ehesten gezogen werden, hängt von der Größe der Wunde, der Art des Fadens und der Technik des Nähens ab. Ähnlich verhält es sich mit der Größe der anschließenden Narbe: diese hängt natürlich davon ab, wie groß die Wunde war, aber auch davon, wie gut alles verheilt etc. Dass sich die Haut verzieht, hängt natürlich damit zusammen, dass das Loch mit Zug verschlossen wird. Warum wie viel Zug nötig ist, können wir ohne dabei gewesen zu sein im Nachhinein leider nicht beurteilen.
Tatsächlich sollten aber Fäden nicht ausgehustet werden. Falls es dazu kommt, ist dies aber nicht unbedingt Grund zur Sorge. Dies könnte so zustande kommen, dass die innerste genähte Schicht mit einem selbstauflösenden Faden genäht wurde. Ein nach Innen ragender Faden kann dann einfach seinen Halt verloren haben und wurde ausgehustet. Da wir aber aus der Ferne natürlich keinen Befund stellen können, empfehlen wir Ihnen eine baldige Nachkontrolle. Vorerst kann vielleicht der Hausarzt weiterhelfen, ansonsten kann dieser Ihnen hoffentlich nahegelegene Ärzte nennen, die endoskopisch die oberen Atemwege einsehen könnten. Normalerweise sollte die Stelle einer Tracheotomie leider zu tief sein, dass ein HNO-Arzt sie einsehen kann.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen dennoch etwas weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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30.12.2018, 20:15 Uhr
Kommentar

Dear Doc,

vielen Dank für die Antwort, mir ist klar, dass man Details nicht aus der Ferne beurteilen kann. Die OP erfolgte unter LA, also habe ich alles mitbekommen: Die Fäden waren Stärke 3 und die obere Naht ist /war eine Intrakutannaht.

Ich hatte mir die Narbe so vorgestellt, dass sie sich wie eine enge Kette um den betroffenen Teil des Halses legt, was ja später kaum noch auffällt, und das hätte mich nicht gestört: Nun sieht es eher ziemlich zerklüftet aus, was mich eben stark belastet und ich frage mich, woran das nur liegt?

Habe ich evtl. etwas falsch gemacht, weil man mir keine Verhaltensregeln an die Hand gab? Zuviel bewegt, gesprochen, gehustet? Ruckartige Bewegungen in der Nacht? Dabei habe ich wirklich aufgepasst so gut es mir möglich war. Und die Masterfrage: Es ist ja noch nicht allzu lange her, bessert sich das Ergebnis optisch noch?

Die Nachkontrolle erfolgte stante pede nach Aushusten des ersten Fadens in der Notaufnahme im KH (ich war schockiert), beim gleichen Arzt, der es auch operiert hatte. Er hat mit einem Endoskop reingeschaut und ich fragte extra, ob er damit bis zur Wunde sehen kann und er bejahte. Das Teil sieht aus wie ein Micro mit einer schätzungsweise 20 cm langen Schnur dran, an deren Ende die Kamera ist und wird durch die Nase eingeführt. Kann man damit nicht bis zur betroffenen Stelle sehen? Er meinte es wäre alles gut, keine Infektion und ich wäre wohl überängstlich. Hallo? Wer kriegt keine Angst in diesem Fall? Immerhin waren die Fäden noch geschlossen und verknotet, also MUSS ja was gerissen sein?

Wird die Trachea selbst eigtl. auch genäht? Dann wäre der Faden ja einer von denen (unterste Schicht?)

Wenn das so hässlich bleibt, kann man das später nachbessern? Ich habe wenig Lust bis an mein Lebensende so rumzulaufen:-( Ist den Operateuren denn gar nicht bewusst, was sie einem damit antun, derartige Spuren zu hinterlassen? Es sieht nicht aus wie operiert, eher wie massakriert und danach nie ärztlich versorgt... :-((

Vielleicht hätte ich als Username "Cat Ballou" angeben sollen, so sieht's zumindest aus.... <megaseufz>

Courtesy (für die 2019 nicht wirklich erfreulich beginnt, obwohl ich natürlich auch glücklich und dankbar bin, das Stoma los zu sein!)

Lifeline Gesundheitsteam
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31.12.2018, 19:00 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Courtesy,

es ist durchaus davon auszugehen, dass sich die Narbe optisch noch etwas bessert, allerdings wird sie ziemlich sicher immer sichtbar sein. Die Frage ist eher, wie deutlich. Hier könnte gegebenenfalls darüber nachgedacht werden, ob eine Hautdeckung erfolgen könnte, allerdings wird dies auch einen auffälligen Bereich in der Halsgegend hinterlassen. Ob die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden würden, ist leider fraglich.
Tatsächlich handelt es sich bei der Nahttechnik um eine sogenannte Tabaksbeutelnaht, das heißt, es wird ein Ring um die Stelle gemacht und zusammengezogen.
Tiefer, wird zumeist auch noch genäht, da eine einzelne Schicht, die vernäht wird, meistens nicht ausreicht. Dabei kann es sein, dass ein Faden aus Versehen nach innen ragt und durch die selbstauflösenden Fäden einfach "abfällt". Wenn dieser hochgehustet und die Wunde reizlos ist, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn Ihr Arzt mit dem Endoskop die Stelle gut sehen konnte (was wie beschrieben wohl möglich ist), so ist tatsächlich davon auszugehen, dass zumindest innen alles in Ordnung ist.
Dass Sie Schuld daran tragen, dass das so geworden ist, ist eher nicht der Fall. Einer normalen Belastung durch von Ihnen genannte Bewegungen sollten verkraftbar sein. Trotzdem ist es wohl leider so, dass eine Narbe sichtbar ist. Dies lässt sich leider nicht vermeiden. Die beschriebene Nahttechnik kann dann dazu führen, dass der Hals "verzogen" aussieht. Allerdings sollte sich dieser Effekt noch etwas bessern.

Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch in's neue Jahr! - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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