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Was kann mir noch helfen?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Blasenentzündung/Inkontinenz | Expertenfrage

20.11.2017 | 22:32 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich habe das Standard-Frauenproblem, wiederkehrende Blasenentzündung nach Sex, jedoch sehr extrem. Mit meinem Partner bin ich seit 6 Jahren zusammen, wir hatten immer ca 2x pro Woche Sex und ich hatte dann immer wieder gelegentlich zwei bis drei Mal pro Jahr eine Blasenentzündung. Diese habe ich dann jeweils mit Fosfomycin behandelt und hatte dann wieder die nächsten 4-5 Monate Ruhe.

Im Juli hatte ich nun eine Blasenentzündung, wo Fosfomycin zunächst Besserung verschaffte, jedoch nach drei Tagen der Rückfall kam. Der Test ergab damals, dass eine Resistenz gegen Fosfomycin und viele andere vorlag. Es handelte sich damals auch nicht um E-Coli, sondern um einen Staphylococcus saphrophyticus. Ich wurde zunächst vor dem Ergebnis mit Nitroxolin und dann mit Cotrim forte behandelt. Die Blasenentzündung war weg. Dafür der schlimmste Scheidenpilz, denn ich je hatte und dann kam der antibiotikabedingte Durchfall, der mit Vancomycin behandelt werden musste.

Ich hatte dann sechs Wochen mit dem nächsten Sex abgewartet. Beim nächsten Versuch Ende August erneut sofort eine Blasenentzündung. Diesmal waren es wohl Darmbakterien, allerdings nicht E-Coli, sondern E-irgendetwas(?). Fosfomycin wirkte. Ich ließ mich dann mit Strovac impfen und wartete bis Anfang Oktober mit dem nächsten Sex. Ergebnis: 3 Tage später wieder Blasenentzündung, obwohl ich direkt nach dem Sex und die folgenden Tage Angocin N eingenommen hatte. Diesmal war es Staphylococcus aureus und wieder war Fosfomycin wirksam. Mitte Oktober dasselbe Spiel. Anfang November nächster Versuch - erneut Sex, diesmal hinterher eine Nitroxolin auf Rat meines Urologen genommen. Drei Tage später war es wieder soweit. Blasenentzündung, direkt Fosfomycin genommen. Dann wieder 2 Wochen gewartet und in dieser Zeit mal 4 Tage Joghurt angewandt, danach 3 Tage Döderlein. Nun letzte Woche wieder versucht - BE und Fosfomycin. Am Wochenende dann wieder Durchfall. Kein Wunder, bei all den Antibiotika.

Ich bin jetzt völlig am Boden, wenn weder Nitroxolin hinterher etwas bewirkt hat noch der Aufbau der Flora (vielleicht zu kurz?). Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll, was es noch gibt. Sämtliche Tipps wie sofort auf die Toilette nach dem Sex, Cranberry, d-Mannose, Utipro, ausreichende Hygiene, keine Waschlotion habe ich alles berücksichtigt.

Ich verstehe nicht, warum ich auf einmal nach jedem Sex sofort eine Blasenentzündung bekomme. Bevor ich im Sommer diese schlimme Entzündung hatte, die auf Fosfomycin nicht reagierte, war das ja auch nie der Fall. Einen Unterschied zu früher gibt es. Früher bin ich oft nach dem Sex einfach liegen geblieben und eingeschlafen, während ich seit der schlimmen Entzündung im Sommer immer vor dem Sex noch mal richtig trinke und hinterher immer sofort zur Toilette gehe. Kann es auch sein, das dadurch eher eine Reizung entsteht und ich besser nicht zur Toilette gehen würde, obwohl das ja überall geraten wird?

Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die Entzündungen in letzter Zeit eher nicht mit dringendem Harndrang beginnen, sondern mit  einem Brennen am Ende des Wasserlassens.

Woran kann es noch liegen? Was kann ich noch versuchen? Kann es auch sein, dass die Scheidenflora noch mehr aufgebaut werden muss?

Jetzt habe ich auch etwas von aqualibra gelesen. Was meinen Sie dazu? Ein Versuch wert?

Dann bin ich noch ziemlich verwirrt, was ich von dem Tipp halten soll, den Urin mit Natron basisch zu machen. Es heißt ja überall, leicht saurer Urin würde Bakterien eher schaden. Allerdings heißt es auch, dass man bei Blasenentzündungen Kaffee und Schokolade meiden soll, was doch aber auch Ansäuern oder? Bin verwirrt.

Ich bin wirklich verzweifelt, früher hatte ich ca. 2x wöchentlich Sex, jetzt wage ich es nur alle 2 Wochen und dann mit Angst, die auch jedes Mal bestätigt wird.

​​​​​​​Vielen Dank im Voraus für Ihre Ideen.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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27.11.2017, 15:21 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo lavar, 

wir verstehen, wie belastend diese Situation für Sie ist. Prinzipiell ist es möglich, eine dauerhafte Antibiotikaprophylaxe einzunehmen. Auch kann es sein, dass Sie z.B. an einer Entzündung des Harnleiters leiden, der weitere Infekte begünstigt. Wurden Sie bereits von einem Urologen untersucht? 

Wir wünschen gute Besserung - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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