Zimt: Gesundes Wintergewürz
Cassia oder Ceylon: Zimt gibt es in verschiedenen Sorten. Mit seinem typischen Aroma darf das Gewürz besonders in vielen winterlichen Rezepten nicht fehlen. Doch Zimt ist nicht nur würzig-scharf und köstlich, sondern auch gesund – zumindest wenn Sie nicht zu viel davon essen.
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Zimt ist ein beliebtes Gewürz und darf beim Adventsbacken oder in der herbstlichen Pumpkin-Spice-Mischung nicht fehlen. Doch neben seinem köstlichen Aroma ist Zimt auch sehr gesund, zumindest in kleinen Mengen.
Im Überblick:
- Warenkunde & Herkunft
- Wirkung & Inhaltsstoffe
- Sorten
- Giftigkeit
- Nahrungsergänzungsmittel
- Zimt in der Schwangerschaft?
- Rezept: Apfel-Zimt-Porridge
Warenkunde und Herkunft: Wo wächst der Zimtbaum?
Zimt wird aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnen, diese wird getrocknet und aufgerollt. Botanisch gehört das Gewürz zur Pflanzenfamilie der Lorbeergewächse, damit ist Zimt eng verwandt mit der Avocado und dem Gewürzlorbeer. Zimt hat seinen Ursprung in Asien, vorwiegend wird er in China, Indonesien, Sri Lanka und auf den Seychellen angebaut.
Zimt: Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkung
In Zimt stecken viele gesunde Inhaltsstoffe, er ist nicht nur Gewürz, sondern auch Heilpflanze. Das typische Aroma verdankt Zimt den enthaltenen ätherischen Ölen, Hauptbestandteile im Zimtöl sind das Zimtaldehyd und Eugenol. Zudem finden sich in Zimt schleimbildende Stoffe, Kampfer (Campher) sowie Gerbstoffe.
Zimt gilt seit Jahrhunderten als Heilmittel, schon in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wurde und wird das Gewürz etwa gegen Anspannung und Stress angewandt. Auch in heutigen Arzneimitteln und Salben findet sich Zimtöl, so auch in dem beliebten "Tiger Balm", der gegen Nackenverspannung, Kopfschmerzen und Erkältung in vielen Haushalten zum Einsatz kommt.
So wirkt Zimt auf die Gesundheit:
- Blutfettwerte: Studien zeigen, dass Zimt die Blutfettwerte günstig beeinflussen kann, insbesondere die Triglyceride und den Gesamt-Cholesterinspiegel. So schützt Zimt die Blutgefäße und beugt Arteriosklerose und weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
- Blutzucker: Eine Vielzahl von Untersuchungen zeigen, dass Zimt einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat und somit vor Gefäßerkrankungen sowie Diabetes schützen kann.
Zudem weisen Untersuchungen darauf hin, dass besonders Frauen, die unter dem Polyzystischen Ovarsyndrom (PCO-Syndrom) leiden, von der gesundheitlichen Wirkung der Gewürzpflanze profitieren können. So soll Zimt sowohl die Insulinresistenz verbessern, die mit der Erkrankung einhergeht, als auch den Hormonhaushalt stabilisieren und in Folge zu einem regelmäßigen Menstruationszyklus führen.
Ceylon- oder Cassia-Zimt: Was ist der Unterschied?
Es gibt verschiedene Zimt-Arten, sie unterscheiden sich leicht im Geschmack sowie dem gesundheitlichen Aspekt.
- Cassia-Zimt: Beim herkömmlichen Zimt aus dem Supermarkt, der in der Regel schon gemahlen ist, handelt es ist meist um Cassia-Zimt. Er wird auch als chinesischer Zimt bezeichnet und ist kostengünstig, da er in groben Stücken von der Baumrinde der Zimtcassie (Cinnamomum cassia) abgetragen werden kann. Cassia-Zimt wird häufiger verwendet als Ceylon-Zimt, allerdings ist hierbei Vorsicht geboten: Die Zimt-Sorte hat einen besonders hohen Cumarin-Anteil. Dabei handelt es sich um einen Aromastoff, der in größeren Mengen zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
- Ceylon-Zimt ist der ursprünglich als Gewürz genutzte Zimt. Er wird aus der Rinde des Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum verum) hergestellt. Seinen Ursprung hat er in Sri Lanka (früher Ceylon). Die Zimtsorte gilt als besonders edel, deshalb ist ihr Preis hoch. Oftmals bekommt man Ceylon-Zimt nur in speziellen Feinkost- und Gewürzläden. Zudem ist Ceylon-Zimt gesünder, da sein Cumarin-Anteil deutlich unter dem von Cassia-Zimt liegt.
Cumarin: Warum Sie nicht zu viel Zimt essen sollten
Besonders bei Cassia-Zimt, der in der Regel in gekauften Lebkuchen, Spekulatius oder Plätzchen steckt, ist viel des schädlichen Stoffs enthalten. In hohen Mengen kann Cumarin der Leber schaden, bei sehr empfindlichen Personen und Kindern auch schon in geringen Mengen. Zudem können
auftreten. Darüber hinaus wirkt Cumarin auf den Vitamin-K-Stoffwechsel und hat somit einen Einfluss auf die Blutgerinnung.
Nicht nur in Zimt sind die schädlichen Aromastoffe enthalten, sie finden sich auch in größeren Mengen in Waldmeister und der Tonkabohne.
Wie viel Zimt pro Tag darf man essen?
Die empfohlene Höchstdosis pro Tag liegt für eine erwachsene Person mit 60 Kilogramm Körpergewicht bei nicht mehr als zwei Gramm Zimt. Bei Kindern ist sie entsprechend geringer. Wer häufig Zimtsterne, Zimtschnecken und anderes Weihnachtsgebäck verzehrt, überschreitet oftmals diese empfohlene Tageshöchstdosis. Wichtig ist, bei den Zutaten darauf zu achten, wie viel des Gewürzes enthalten ist und vor allem Kinder nicht allzu viel davon essen zu lassen.
Kinder bis 15 Kilogramm Körpergewicht sollten laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht mehr als
- sechs kleine Zimtsterne oder
- 100 Gramm Lebkuchen
verzehren. Wer das Risiko nicht eingehen möchte und besonders gerne viel Zimt isst, muss tiefer in die Tasche greifen. Ceylon-Zimt ist eine gute Alternative, wenn auch etwas kostenintensiver.
Zimtkapseln als Nahrungsergänzungsmittel bei Diabetes?
Freiverkäuflich in Apotheken und der Drogerie gibt es Zimt als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform zu kaufen. Die Zimtpräparate sollen eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben und werden vor allem Menschen mit Typ-2-Diabetes empfohlen. Tatsächlich zeigen einige Studien durch die Einnahme von Zimt als Nahrungsergänzungsmittel günstige Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, allerdings sollte die Einnahme dringend ärztlich abgesprochen sein.
Diabetes-Typ-2 ist immer medizinisch zu behandeln, in der Regel werden Medikamente verschrieben, die den Blutzuckerspiegel senken und die Aufnahme von Zucker in die Zellen stimuliert. Werden die Zimtkapseln zusätzlich eingenommen, kann der Blutzuckerspiegel unerwünscht stark absinken (Hypoglykämie). Zudem enthalten die Präparate häufig Cassia-Zimt und damit eine hohe Cumarinmenge, im schlimmsten Fall kann eine dauerhafte Leberschädigung auftreten und sogar zu Organversagen führen.
Zimt in der Schwangerschaft: Das ist zu beachten
Zimt gilt als wehenfördernd und sollte deshalb in der Schwangerschaft nur in geringen Mengen verzehrt werden, als kleine Prise auf dem Milchreis ist das Risiko jedoch als sehr gering einzuschätzen. Auf Nahrungsergänzungsmittel mit Zimt sollte allerdings während der Schwangerschaft in jedem Fall verzichtet werden, auch um das ungeborene Kind zu schützen, denn besonders das enthaltene Zimtaldehyd wird in großen Mengen für den Embryo als Risiko eingestuft.
Rezept: Apfel-Zimt-Porridge
Zimt schmeckt nicht nur herrlich nach Weihnachten und Wintergebäck, er wertet auch Müslis, Grießbrei und Milchreis auf. Mit saftigen Äpfeln und Haferflocken ergibt er ein gesundes Frühstück, das lange satt hält.
Zutaten für 4 Personen
- 2 Äpfel
- 1 Birne
- 1 EL Honig (als vegane Alternative auch Ahornsirup)
- 500 ml Vollmilch oder eine pflanzliche Alternative
- 180 Gramm Haferflocken
- 2 TL Zimt
- Etwas Muskat
- 1 Prise Salz
So wird das Apfel-Zimt-Porridge zubereitet:
- Einen Apfel und die Birne schälen. Die Birne halbieren und eine Hälfte zusammen mit dem Apfel klein würfeln. Das Kerngehäuse großzügig entfernen.
- Den Rest der Birne und den anderen Apfel reiben.
- Milch oder Milchersatz in einen Topf geben. Haferflocken und eine Prise Salz hinzugeben. Unter Rühren kurz aufkochen. Geriebenes Obst hinzugeben. Hitze reduzieren und für weitere zwei Minuten köcheln lassen.
- Honig, Zimt und geriebenen Muskat einrühren.
Auf Schalen aufteilen und mit gewürfelten Früchten garnieren. Guten Appetit!
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