Tiefkühlgemüse: Wie gesund ist es?
Tiefkühlgemüse (TK-Gemüse) gilt als Alternative für frisches Gemüse. Es kann genauso eingesetzt werden und ist zudem sehr praktisch, denn es muss nicht mehr gewaschen und geputzt werden. Wie gesund TK-Gemüse ist und auf was Sie beim Einfrieren von Tiefkühlkost achten sollten.
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Artikelübersicht:
Tiefkühlgemüse und frisches Gemüse im Vergleich
Tiefkühlgemüse ist bei manchen Gemüsesorten eine gute Alternative. Denn bevor frisches Gemüse zu Hause aufbewahrt wird, hat es bereits lange Transportwege hinter sich: vom Feld zum Großmarkt, vom Großmarkt zum Wochen- oder Supermarkt. Vitaminverluste sind dabei unumgänglich. Alle Gemüsesorten sind empfindlich gegenüber Licht, Luft, Wärme und vielen anderen Einflüsse. Viele Sorten verlieren bereits kurz nach der Ernte einen Teil ihrer Vitamine, besonders das sehr temperatur- und lichtempfindliche Vitamin C. Beispiele, wie viel Vitamin C frisches Gemüse verlieren kann:
Spinat hat schon drei Tage nach der Ernte die Hälfte seines ursprünglichen Vitamin-C-Gehalts verloren. Wird er in der Vorratskammer gelagert, reduziert sich der Gehalt sogar um 80 Prozent.
Blumenkohl verliert bereits nach einem Tag in der Vorratskammer über zehn Prozent seines Vitamin-C-Gehalts.
Erbsen können zwei Wochen im Kühlschrank gelagert werden, dann beginnt auch bei ihnen der Verlust von Vitamin C.
Nur Karotten, Weiß- und Rotkohl können ohne große Vitaminverluste mehrere Wochen kühl und dunkel, zum Beispiel im Keller, aufbewahrt werden.
Tiefkühlkost: Vitamine bleiben durch Verarbeitung erhalten
Tiefkühlgemüse ist wesentlich besser als sein Ruf. Durch die schonende Verarbeitung bleiben die zu einem Großteil erhalten.
Um den Vitamingehalt nach der Ernte zu bewahren und das Gemüse vor zeitbedingten Nährstoffverlusten zu schützen, wird das geerntete Gemüse sofort blanchiert. Das heißt, es wird etwa eine Minute mit Wasser und Dampf erhitzt. Dies reduziert die Enzymaktivität, verlängert die Haltbarkeit und verringert die Keimzahl auf der Gemüseoberfläche auf ein Minimum. Durch Blanchieren werden die Vitamine daher bestmöglich geschont.
Anschließend wird das künftige TK-Gemüse im Schnellgefrierverfahren (Schockfrosten) tiefgefroren. Im Vergleich zum langsamen Einfrieren zu Hause bilden sich dabei keine Eiskristalle in den Lebensmitteln, welche Zellstrukturen zerstören können.
Spinat zum Beispiel wird kontaktgefroren. Beim Kontaktgefrieren werden Spinatpackungen im Plattengefrierapparat zwischen die auf minus 40 Grad kalten Metallplatten geschoben und mittels Hydraulik in die Packungen gepresst.
Erbsen dagegen werden luftgefroren. Dabei gleiten die Erbsen über eine Stahlwanne mit Bodenlöchern, in die von unten minus 40 Grad kalte Luft einströmt. Durch die kalte Luft wird jede Erbse umströmt und direkt gefroren.
Einkaufstipps bei TK-Gemüse
Tiefkühlgemüse ist allerdings nur dann empfehlenswert, wenn es unbeschädigt in den Verkauf kommt und im Supermarkt korrekt gelagert wird. Einige Tipps helfen, minderwertige Produkte zu erkennen und zu vermeiden:
Kaufen Sie keine beschädigten Verpackungen mit Tiefkühlgemüse.
Meiden Sie Truhen mit Wühlbergen. Hier ist eine gleichmäßige Kühlung nicht gewährleistet.
Über den Truhenrand hinaus gestapelte Ware hat keinen ausreichenden Kälteschutz mehr. Lassen Sie diese besser im Geschäft.
Achten Sie auf die Sauberkeit der Truhe im Laden: Ein Eispelz am inneren Truhenrand stört die korrekte Kühlung.
Damit die Kühlkette nach dem Kauf nicht unterbrochen wird, legen Sie Tiefkühlgemüse und alle anderen Tiefkühlprodukte in einen Isolierbeutel. Bei heißen Temperaturen ist eine Kühltasche mit Kühlakkus zu empfehlen.
Fleisch, Gemüse und Backwaren selbst Einfrieren
Allgemein sollten Lebensmittel, die eingefroren werden vorher abgekühlt sein. Zudem müssen Sie die einzufrierenden Lebensmittel portionieren und verpacken. Beim Verschließen sollte möglichst wenig Luft im Beutel oder der Dose sein. Wenn das Gerät darüber verfügt, beim Einfrieren die Schnellfrosttaste drücken. Weitere Tipps zum Einfrieren:
Obst und Gemüse sollten zudem grundsätzlich geputzt, gewaschen, eventuell geschält und nach Bedarf zerkleinert werden. Gemüse ist zu blanchieren, also kurz in heißes Wasser einzutauchen. Denn das Blanchieren erhält die Farbe und inaktiviert Enzyme, die den Verderb der Lebensmittel fördern. Gleichzeitig werden durch die hohen Temperaturen unerwünschte Mikroorganismen zerstört.
Empfindliche Lebensmittel wie Obst sollten am besten vorgefrieren, damit die einzelnen Produkte nicht aneinanderkleben. Dazu legt man die Lebensmittel unverpackt, einzeln mit Abstand auf eine Platte oder ein Tablett, bis sie durchgefroren sind. Dann kann man die Ware verpacken und einfrieren.
Beerenobst wird nach dem Auftauen weniger matschig, wenn vor dem Einfrieren etwas Zucker zugegeben wird.
Die Verpackung schützt das Gefriergut vor Qualitätsverlusten, oxidativen Vorgängen und anderen Einflüssen. Für das luftdichte Verpacken eignen sich Plastik-Gefrierbeutel oder Kunststoffdosen. Nach dem Befüllen sollte aus dem Beutel die Luft herausgedrückt werden, damit die Folie möglichst eng am Lebensmittel oder der Speise anliegt. Das verhindert, dass Wasser verdunstet und das Lebensmittel austrocknet. Anschließend den Beutel mit einem Küchenclip, Draht oder Gummiring verschließen oder einfach zuknoten.
Bevor die Ware in den Gefrierschrank wandert, noch ein Tipp: Beschriften Sie sorgfältig, was Sie einfrieren. Notieren Sie dazu mit einem wasserfesten Stift auf der dafür vorgesehenen Fläche auf dem Beutel Inhalt und Datum des Einfrierens. So behalten Sie in Gefriertruhe oder -schrank den Überblick und wissen, was wann weg sollte.
Wie lange ist Tiefkühlgemüse haltbar?
Auch Tiefkühlkost ist nicht unendlich haltbar. Ein Überblick, wie lange verschiedene Lebensmittel eingefroren gelagert werden können:
- Gemüse: 6 bis 12 Monate
- Obst: 8 bis 12 Monate
- Rindfleisch: 10 bis 12 Monate
- Schweinefleisch: 4 bis 7 Monate
- Hähnchen: 8 bis 10 Monate
- Hackfleisch: 1 bis 3 Monate
Rezept: TK-Gemüse im Brokkoli-Erbsen-Risotto
Zutaten für vier Personen:
- 200 g TK-Brokkoli
- 200 g TK-Erbsen
- 200 g TK-Garnelen
- 100 g geschnittene TK-Zwiebeln
- 1 EL Öl
- 300 g Risotto-Reis
- 100 ml Weißwein
- 1,5 l Gemüsebrühe
- 1/2 TL gemahlenen Kümmel
- Salz, Pfeffer
- 2 EL Butter
Zubereitung: Gemüse und Garnelen auftauen lassen. Gemüsebrühe in einem Topf erwärmen. Öl in einen Topf geben und erhitzen, die Zwiebeln darin anschwitzen. Den Reis dazugeben und zirka eine Minute unter Rühren mit anbraten. Den Reis mit Weißwein ablöschen und aufkochen lassen. Kellenweiße die Gemüsebrühe dazugeben und rühren, solange bis der Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat. Gemüse und Gewürze hinzugeben und 5 Minuten zusammen erhitzen. Butter und die aufgetauten Garnelen am Ende hinzugeben und umrühren. Guten Appetit!
Pro Portion zirka 490 Kalorien.