Stevia: Gesunder Ersatz für Zucker?

Das Süßungsmittel Stevia gilt als natürliche und gesündere Alternative zu Zucker und anderen synthetischen Süßstoffen. Zugelassen wurden die Steviolglycoside als Lebensmittelzusatzstoff E 960 – was hat es mit Stevia auf sich?

Stevia
Aus Stevia gewonnene Süßstoffe sind kein Naturprodukt, sondern werden chemisch extrahiert.
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Artikelinhalte im Überblick:

Zuckeralternativen: Abwechslungsreich – aber gesünder?

Steviolglycoside: Was ist Stevia?

Aus der in Südamerika beheimateten Staudenpflanze Stevia rebaudiana (Honigkraut, Süßblatt) wird das pflanzliche Süßungsmittel Steviolglycoside gewonnen. Zugelassen als Süßstoff E960 hat Stevia die 200- bis 400-fache Süßkraft von Zucker und enthält dabei nahezu keine Kalorien. Da Stevia aber einen leicht bitteren Beigeschmack hat, der an Lakritze erinnert, lässt sich Zucker nicht so einfach durch den Süßstoff ersetzen. Meist werden in Produkten nur Teile des Zuckers durch Stevia ersetzt.

Ist Stevia gesund?

Bisher ist die Verwendung von Stevia unter anderem bei der Zubereitung von Speiseeis, Konfitüren und Gelees, Süßwaren oder Knabbereien auf Kartoffel-, Getreide-, Mehl- oder Stärkebasis sowie in Zubereitungen aus Obst und Gemüse sowie Erfrischungsgetränken erlaubt. Auch für die Anwendung in der häuslichen Küche ist es im Handel in flüssiger Form, als Pulver oder Tablette erhältlich.

Die Europäische Kommission hat bei der Zulassung des Süßstoffs im Jahr 2011 als akzeptable tägliche Aufnahmemenge (ADI-Wert) vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt.

Als Heilkraut wird Stevia in seiner Heimat Südamerika schon lange verwendet: So soll es den Blutzuckerspiegel und Blutdruck senken, Gefäße erweitern, antimikrobiell wirken und die Bildung von Zahnbelag verhindern. Bislang fehlen allerdings Studien, die diese gesundheitlichen Wirkungen von Stevia bestätigen.

Lebensmittel mit Stevia enthalten oft trotzdem Zucker

Tauscht man in Lebensmitteln wie Backwaren Zucker gegen andere Süßungsmittel aus, muss man das fehlende Volumen ausgleichen. Dazu verwenden Hersteller oft Maltodextrin oder ersetzen nur einen Teil des Zuckers – damit liefern die Lebensmittel weiterhin viele Kalorien. Alternativ wird Erythrit als Zuckeraustauschstoff eingesetzt – Verbraucher sollten daher besser einen Blick auf die Zutatenliste werfen.

Dazu kommt, dass mit Stevia gesüßte Produkte weiterhin Lebensmittel mit eher ungünstigem Nährwertprofil sind. Denn oft handelt es sich um Kuchen, Schokolade, Pralinen oder Softdrinks, denen Stevia zugesetzt wurde. Auch wenn einige Kalorien aus Zucker wegfallen, enthalten diese Lebensmittel oft viel Fett oder Weißmehl und tragen nicht zu einem gesunden Ernährungsverhalten bei.

Ebenso wie Haushaltszucker oder andere Süßstoffe erhöht Stevia die Geschmacksschwelle für "süß" und macht den Griff zur Pralinenschachtel unwiderstehlicher und erhöht insgesamt das Verlangen nach Süßem. Zumal man das Gehirn nicht hereinlegen kann.

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Stevia ist kein Naturprodukt mehr

Die Stevia-Pflanze selbst ist zwar ein Naturprodukt, für Steviolglycoside gilt das dagegen nicht: Stevia wird über ein mehrstufiges, chemisches Verfahren aus der Pflanze extrahiert und muss gesetzliche Reinheitskriterien erfüllen. Damit hat der Süßstoff mit seinem natürlichen Rohstoff nicht mehr viel gemein.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist es ratsamer, dem Körper die Lust auf Süßes und zuckerhaltige Lebensmittel generell abzugewöhnen. Außerdem sollte Heißhunger auf Süßes besser mit natürlichen süßen Lebensmitteln wie Obst gestillt werden. Das beugt Übergewicht und Diabetes vor.

Stevia zum Abnehmen

Pro 100 Gramm stecken 371 Kalorien in Stevia-Pulver. Im ersten Augenblick erscheint das viel. Allerdings benötigt man aufgrund der Süße nur geringe Mengen. Zum Abnehmen kann ein gewisser Anteil des täglichen Konsums durch Stevia ausgetauscht werden. Beispielsweise kann der Kuchen anstelle von Zucker, mit Stevia hergestellt werden. Ansonsten ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie tägliche Bewegung ratsam, um Gewicht zu verlieren.

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