Petersilienwurzel – würzig, weiß, gesund
Rezepte mit Petersilienwurzeln werden immer beliebter. Welche gesunden Inhaltsstoffe in dem Gemüse stecken und wie man die Wurzeln am besten zubereitet: Hier lesen Sie alles Wissenswerte.
Petersilienwurzel gehört traditionell ins Suppengemüse, in der Kombination mit Sellerie, Karotten und Lauch ist das Gemüse vielen bekannt. Doch Petersilienwurzeln sind wesentlich vielseitiger, sie eignen sich etwa für Suppen, Pürees, kräftige Eintöpfe und als Beilage zu Fleischgerichten. Nicht zuletzt enthalten Petersilienwurzeln gesunde sekundäre Pflanzenstoffe.
Petersilienwurzeln werden oft mit Pastinaken verwechselt: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Botanisch verwandt ist die Petersilienwurzel (Petroselinum crispum var. tuberosum) mit der Blattpetersilie, die jedoch eine wesentlich schmalere und ungenießbare Wurzel besitzt. Leicht verwechseln lässt sich die Wurzelpetersilie hingegen mit der Pastinake:
Die Erntezeit beider Wintergemüse beginnt im September, zu kaufen gibt es sie bis zum Frühjahr.
Eine weitere Gemeinsamkeit: Die Wurzel beider Sorten ist länglich, läuft spitz zu und ist gelblich bis bräunlich. Allerdings sind Pastinaken rund doppelt so groß wie Petersilienwurzeln.
Der wichtigste Unterschied zwischen Pastinake und Petersilienwurzeln liegt jedoch im Geschmack: Pastinaken schmecken nussig und leicht süß, Petersilienwurzeln im Gegensatz dazu kräftig-würzig nach Petersilie und einer Spur von Sellerie.
Lifeline/Wochit
Nährwerte und Kalorien: Darum sind Petersilienwurzeln so gesund
100 Gramm frische Petersilienwurzel haben folgende Nährwerte:
- 85 Prozent Wasser
- 3 Gramm Eiweiß
- 2,3 Gramm Kohlenhydrate
- 0,6 Gramm Fett
- 20 Kilokalorien (kcal)
Petersilienwurzeln sind demnach äußerst kalorienarm und eignen sich auch im Rahmen von Diätprogrammen wie zum Beispiel Volumetrics, Clean Eating oder Low Carb.
Die gelblichen Wurzeln gelten seit Jahrtausenden als hochwertiges Gemüse. Im alten Rom sollen die Gladiatoren vor dem Kampf Petersilienwurzeln gegessen haben. Und im Mittelalter galten sie als wirkungsvolles Aphrodisiakum und natürliches Mittel gegen Impotenz.
Wissenschaftlich belegt sind diese Wirkungen zwar nicht. Gut untersucht ist jedoch, dass Petersilienwurzeln jede Menge wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die gesund sind:
- Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte
- Kalzium für gesunde Knochen und Zähne
- Natrium (nicht zu verwechseln mit Natriumchlorid, dem Kochsalz) ist wichtig für die Weiterleitung der Nervenimpulse
- Eisen ist unverzichtbar für die Blutbildung
- Ätherische Öle mit Apiol (Petersilienkampfer) wirken harntreibend, entwässernd und blutreinigend
- Terpene bekämpfen Entzündungen
Petersilienwurzel als Hausmittel
Der hohe Gehalt an Apiol macht Petersilienwurzel zu einem bewährten Hausmittel bei Blasenentzündung. Die Harnwege werden gut durchspült und Bakterien damit aus dem Körper geschwemmt. Auch zum Entwässern eignet sich Petersilienwurzel.
Das Rezept für Petersilienwurzel-Tee ist ganz einfach: Schneiden Sie zwei Gramm Petersilienwurzeln klein und überbrühen Sie diese mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Zehn Minuten ziehen lassen und trinken.
Dosis und Nebenwirkungen von Petersilienwurzeln
Allerdings nicht mehr als zwei bis drei Tassen pro Tag, denn zu viel Petersilienwurzel kann Nebenwirkungen entfalten: Höhere Dosierungen belasten die Nieren, außerdem sind Allergien möglich. Vor allem hellhäutige Menschen bekommen nach dem Genuss manchmal eine phototoxische Reaktion. Denn Petersilienwurzel enthält auch Furocumarine. Diese Pflanzenstoffe führen unter dem Einfluss von UV-Licht zu Hautreizungen, wie man es auch vom Riesenbärenklau kennt.
Schwangere sollten auf Petersilienwurzel in größeren Mengen oder konzentrierter Form besser verzichten. Bestimmte Inhaltsstoffe, allen voran Apiol, können vorzeitige Wehen auslösen. Etwas Petersilienwurzel in der Suppe oder als Gewürz ist jedoch auch in der Schwangerschaft unbedenklich.
Petersilienwurzel zubereiten – praktische Kochtipps
Waschen Sie Petersilienwurzeln immer gründlich, am besten unter fließendem Wasser. Entfernen Sie dunkle Stellen und den Strunk.
Petersilienwurzel kann man roh oder gekocht genießen. Roh, etwa geraspelt als Zutat für einen Salat, ist sie allerdings etwas schwer verdaulich. Am häufigsten wird Petersilienwurzel gekocht serviert. Man kann das kleingeschnittene Gemüse auch kurz anbraten und dann mit etwas Gemüsebrühe dämpfen. Diese Zubereitungsweise bringt den charakteristischen Geschmack besonders gut zur Geltung.
Suppe, Püree, Chips: Drei leckere Rezepte mit Petersilienwurzel
Cremige Petersilienwurzelsuppe
Zutaten für vier Portionen:
- 400 g Petersilienwurzeln
- 2 kleine Zwiebeln
- 2 EL Rapsöl
- 200 ml Gemüsebrühe
- Salz, Muskatnuss
- etwas Milch oder Sahne
- ein paar Blättchen Petersilie
Zubereitung:
Petersilienwurzeln abwaschen, schälen und möglichst klein schneiden.
Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden.
Öl in einer hohen Pfanne erhitzen, darin Petersilienwurzeln und Zwiebeln anschwitzen.
Die Gemüsebrühe dazugeben und köcheln lassen, bis alles weich ist.
Mit dem Mixstab pürieren. Falls das Petersilienwurzel-Püree zu fest ist, etwas Milch oder Sahne dazugeben.
Mit den Gewürzen abschmecken, nach Belieben etwas frische Blattpetersilie untergeben und servieren.
Petersilienwurzel-Püree ist die ideale Ergänzung für Fleisch oder Fisch – etwa Steak, Rindfilet und Wild. Beim Fisch ist er der richtige Begleiter für Karpfen, Hecht und Zander. In der vegetarischen Küche schmeckt er als Beilage zu Bratlingen besonders gut.