Pastinaken: Gesundes Wurzelgemüse und leicht zu verwechseln
Pastinaken und Petersilienwurzeln werden oft miteinander verwechselt, dabei besticht die Pastinake mit einem besonderen Aroma: Leicht nussig-süß schmeckt das Wurzelgemüse. Alles zur Zubereitung, wann Pastinaken Saison haben und wie gesund sie sind.
Bis ins 18. Jahrhundert hinein gehörte die Pastinake (auch: der Pastinak) in Deutschland zu den am meisten angebauten Gemüsesorten. Nach und nach wurde sie von der Kartoffel als Grundnahrungsmittel verdrängt und das, obwohl sie so gesund ist! Ihr besonders feines Aroma ist nur einer der Gründe, warum Pastinaken wieder häufiger auf dem Teller landen sollten!
Im Überblick:
- Warenkunde & Saison
- Inhaltsstoffe
- Gesunde Wirkung
- Lagerung & Haltbarkeit
- Verwendung in der Küche
- Rezept: Pastinakencremesuppe
Pastinaken-Saison beginnt mit dem ersten Frost
Allmählich finden Pastinaken wieder ihren Platz in deutschen Küchen. Besonders Menschen, die Wert auf regionale Lebensmittel legen, mögen das Gemüse. Saison hat das Gemüse ab dem ersten Frost, der ihm erst das typische milde Aroma verleiht. Erhältlich sind die Wurzeln dann den ganzen Winter hindurch, sie kommen häufig aus Deutschland.
Pastinake lässt sich auch gut im Garten anbauen. Da sie winterhart ist, kann sie über die kalten Monate im Boden bleiben und bei Bedarf geerntet werden. Wer Pastinaken mit kräftigerem Aroma bevorzugt, sollte sie allerdings schon vor dem ersten Frost aus der Erde ziehen.
Botanisch gesehen gehören Pastinaken (Pastinaca sativa) – auch als Moorwurzeln, Hammel- oder Hirschmöhren bekannt – zu den Doldenblütlern, eng verwandt ist sie mit Petersilie, Fenchel und Kümmel. Verzehrt wird von der Pflanze die Pastinakenrübe, dabei handelt es sich um eine verdickte Wurzel, die zur Speicherung von Nährstoffen dient.
Verwechselt wird die Pastinake optisch häufig mit der Petersilienwurzel, geschmacklich erinnert diese allerdings mehr an Sellerie. Äußerlich sind die Unterschiede meist schwer zu erkennen, in den meisten Fällen sind Pastinaken nach oben hin dicker als ihre engen Verwandten und Doppelgänger.
Nährwerte und Inhaltsstoffe: Was steckt in Pastinaken?
Pastinaken gehören zu den Gemüsesorten, die besonders viel Energie liefern: 75 Kalorien (kcal) liefern hundert Gramm von dem Wurzelgemüse – etwas mehr als Kartoffeln (71 kcal). Zum Abnehmen eignen sich Pastinaken trotzdem, denn mit ihrem hohen Anteil an Ballaststoffen hält das Wurzelgemüse lange satt und verhindert Blutzuckerspitzen.
Pastinaken sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wie:
Pastinaken als Heilpflanze?
Eine Besonderheit der Pastinaken sind die ätherischen Öle, die in der weißen Rübe stecken. Sie verleihen dem traditionsreichen Wintergemüse, das schon bei den Römern auf der Speisekarte stand, seinen aromatischen, angenehm mild-würzigen Geschmack.
Zudem verleihen sie Pastinaken ihre verdauungsfördernde Wirkung, besonders wirksam ist hierbei das ätherische Öl Apiol, das auch in Petersilienwurzel zu finden ist. Hochdosiert löst es Wehen aus und wurde im Mittelalter für Schwangerschaftsabbrüche verwendet. In geringen Dosen jedoch, wie es in dem Wurzelgemüse zu finden ist, wirkt Apiol:
- antimikrobiell
- harntreibend
Die ätherischen Öle der Pastinake und ihr hoher Ballaststoffgehalt kurbeln zudem die Aktivität von Magen und Darm an. Die Wurzel hilft außerdem gegen einen Blähbauch, weshalb die Pastinake die ideale Beilage zu schwer verdaulichen Gerichten darstellt. Als SOS-Tipp gegen Sodbrennen nach einem reichhaltigen Essen kann man zum Beispiel ein kleines Stück rohe Pastinake kauen.
Tipps zur Lagerung
Pastinaken lassen sich über Monate hinweg in feuchtem, kühlen Sand frisch halten. Im Kühlschrank halten sie sich etwa zwei bis drei, unter Umständen auch länger. Wenn Sie das gesunde und leckere Wintergemüse selbst einmal testen wollen, sollten Sie nach kleinen Pastinaken von etwa 20 Zentimeter Länge Ausschau halten, da größere Exemplare oft holzig sind. Ob die Rüben frisch sind, erkennen Sie an einer festen und straffen Haut und daran, dass sie leicht brechen.
Vielfältige Möglichkeit zur Zubereitung von Pastinaken
Heute wird das Wurzelgemüse aufgrund des milden Geschmacks, des hohen Nährstoffgehalts und der guten Bekömmlichkeit, gerne zur Herstellung von Babynahrung und Schonkost verwendet. Aber auch sonst macht die weiße Rübe eine gute Figur. Sie gibt gekocht eine leckere Gemüsebeilage ab. Dazu wird sie in Scheiben, Würfel oder Stifte geschnitten und in wenig Salzwasser gegart. Sie entspricht dann in ihrer Konsistenz gekochten Kartoffeln.
Wer mag, kann das Gemüse anschließend durch Zugeben von etwas Butter verfeinern. Pastinaken machen sich außerdem gut im Eintopf oder einem Gratin, zum Beispiel in Kombination mit Möhren und Kartoffeln oder Tomaten. Auch als Püree oder zu einer Pastinakencremesuppe verarbeitet, kann man die Wurzeln genießen. Sie schmeckt darüber hinaus roh, geraspelt im Salat oder frittiert zu Chips.
Aufgrund des leicht süßlichen Geschmacks lässt sich die Pastinake auch zu Sirup verkochen und kombiniert mit Früchten zu Marmelade verarbeiten.
Rezept: Pastinakencremesuppe
Winter ist Suppenzeit. Suppen geben Energie und wärmen von innen. Beliebt sind Kartoffel-, Kürbis- und Pilzcremesuppen, doch auch Pastinaken schmecken hervorragend als Suppe zubereitet.
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g Pastinaken
- 1 Gemüsezwiebel
- 200 g Kartoffeln (mehlig)
- 250 ml Weißwein
- 800 ml Gemüsefond
- 1 EL Öl
- 200 ml Schlagsahne
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
- Frische Petersilie
Zubereitung:
- Pastinaken waschen und schälen. In kleine Würfel schneiden und beiseite stellen.
- Zwiebel putzen und würfeln.
- Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln hinzugeben und anbraten. Pastinaken hinzugeben und mit braten.
- Mit Wein und Brühe ablöschen. Köcheln lassen.
- Währenddessen Kartoffeln schälen und klein schneiden. Nach 15 Minuten zur Suppe hinzugeben und mitkochen.
- Wenn das Gemüse weich ist, den Topf vom Herd nehmen und mit einem Stabmixer pürieren. Sahne hinzugeben und mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken.
- Mit frischer Petersilie garnieren und servieren. Guten Appetit.
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