Moringa: Die gesunde Wirkung des Wunderbaums
Neues Superfood: Moringa wird als Geheimtipp für alle gehandelt, die abnehmen, dabei aber gesund und leistungsfähig bleiben möchten. Was dran ist an dem Multitalent Moringa-Baum und seinen heilsamen Kräften, lesen Sie hier.
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Ein Baum, von dem sich alle Teile medizinisch nutzen lassen, ist äußerst selten. Doch vom Moringa-Baum (auch Moringa oleifera oder Meerrettichbaum genannt) kann man von der Wurzel bis zu den Blättern alles verwenden. Sämtliche Pflanzenteile entfalten im Körper eine heilsame Wirkung. Die seit Jahrtausenden nicht nur in Indien und Afrika als "Wunderbaum" bekannte Heilpflanze ist außerdem ein Ausnahmetalent in Sachen Wachstum: Der Moringa-Baum kann in einem Jahr bis zu acht Meter zulegen. Es gibt insgesamt 13 Arten des Baums, die Spezies Moringa oleifera ist aber von allen die wertvollste, weil sie am meisten gesunde Inhaltsstoffe liefert.
Im Überblick:
Moringa-Pulver innerlich und äußerlich anwendbar
Erhältlich ist Moringa verarbeitet zu Pulver, Kapseln, Öl und Tee. Die Moringa-Früchte hingegen sind bei uns bislang noch selten zu bekommen. Die verschiedenen Teile des Moringa-Baums und wie sie sich nutzen lassen:
Moringa-Wurzel enthält wertvolle Senfölglykoside, die gegen Bakterien wirken (antibiotisch). Moringa-Pulver aus der Wurzel kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Dazu wird das Moringa-Pulver zu Brei verrührt. Eine Auflage mit Moringa-Brei ist sinnvoll bei Gelenkbeschwerden und Wunden, die schlecht heilen.
Moringa-Rinde produziert, wenn sie angeritzt wird, das Rindengummi. Traditionell wird es bei Magen-, Ohren- und Zahnschmerzen empfohlen.
Moringa-Blätter enthalten zahlreiche Vitalstoffe. Sie werden roh verwendet, aber auch getrocknet und geschnitten als Moringa-Tee oder zermahlen zu Moringa-Pulver eingesetzt.
Moringa-Blüten sind essbar und schmecken wegen ihres hohen Honiggehalts sehr süß, enthalten jedoch kaum medizinisch wirksame Inhaltsstoffe.
Moringa-Samen wirken stark antibiotisch. Sie lassen sich roh, gekocht oder geröstet verzehren. Aus den Moringa-Samen wird das Moringa-Öl gewonnen.
Moringa-Früchte erinnern vom Aussehen her an grüne Stangenbohnen und schmecken ähnlich wie Spargel. Genau wie das Gemüse werden sie gekocht oder gedünstet. Sie enthalten wertvolles Eiweiß und Mineralstoffe sowie mehr Vitamin C als Orangen.
Gesunde Wirkung von Moringa
Vor allem Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine zeichnen die Pflanzenteile des Moringa-Baums aus. Zusätzlich liefern Wurzeln, Blätter, Samen und Frucht in hoher Konzentration sekundäre Pflanzenstoffe, unter anderem Anthoyane, Beta-Carotin, Lutein, Quercetin, Kaempferol, Tannin, Ellagsäure, Saponine und Terpene.
Dabei handelt es sich um Antioxidantien, also Stoffe, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Diese aggressiven Sauerstoffverbindungen entstehen im Körper unter oxidativem Stress, etwa durch UV-Licht, Umweltgifte, Alkohol und dauernde Anspannung. Freie Radikale spielen eine Rolle bei der Entstehung von Krebs und Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose. Zusätzlich beschleunigen sie das Altern von Haut und inneren Organen.
Die Antioxidantien des Moringa-Baums sind dabei besonders stark im Kampf gegen freie Radikale. Wie potent Antioxidantien aus Obst und Gemüse sind, wird mit dem sogenannten ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity) ermittelt. Dieser Wert zeigt an, wie viele freie Radikale das Lebensmittel unschädlich machen kann. Studien haben gezeigt, dass der Moringa-Baum mit einem ORAC von 10.000 bis 60.000 Einheiten vermutlich alle anderen Obst- und Gemüsesorten schlägt, die sonst als gute Lieferanten von Antioxidantien gelten.
Moringa zum Abnehmen
Vermutlich ist die große Menge dieser Antioxidantien die Ursache dafür, dass Tee und Pulver aus dem Moringa-Baum dem Gaumen nicht gerade schmeicheln, sondern eher bitter und scharf schmecken. Doch genau diese Bitter- und Scharfstoffe sind dafür verantwortlich, dass Moringa sich so gut zum Abnehmen eignet. Die Substanzen sind nämlich dafür bekannt, überschüssiges Körperfett zu schmelzen. Sie regen die Verdauung an, bremsen den Appetit und machen schneller satt.
Moringa-Pulver, Moringa-Tee oder Moringa-Kapseln können deshalb unterstützend jede Diät bereichern. Übrigens eignet sich Moringa außerdem, um nach einer Diät schlank zu bleiben, also dem Jojo-Effekt zu entgehen.
Moringa für Vegetarier und Veganer
Zusätzlich liefert Moringa jede Menge hochwertiges, pflanzliches Eiweiß – und zwar rund doppelt so viel wie Soja. Auch das ist nicht nur wichtig beim Abnehmen. Denn das Pflanzeneiweiß sättigt anhaltend und sorgt dafür, dass beim Abnehmen nicht die Muskeln leiden. Der hohe Gehalt von Eiweiß ist zudem interessant für alle, die auf Fleisch verzichten. Vegetarier und Veganer profitieren deshalb von Moringa als Fleischersatz. Zusätzlich enthalten Moringa-Öl, -Samen, -Pulver, und -Wurzeln zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, darunter
- Kalzium,
- Jod,
- Eisen,
- Zink,
- Vitamin D,
- Vitamin B2 sowie
- Vitamin B12.
Diese Mineralstoffe und Vitamine kommen bei rein pflanzlicher, fleischloser Kost manchmal zu kurz. Auch im Hinblick darauf ist Moringa für Veganer und Vegetarier sinnvoll.
Rezepte mit Moringa
Neben diesen gesundheitlichen Vorteilen sollte man jedoch nicht vergessen, dass sich Moringa auch zum Kochen und Würzen eignet. Moringablatt-Pulver ist dabei eine pikante Zutat, die außerdem das Gericht gesundheitlich bereichert.
Rezept für Hühnerbrühe mit Moringa
Zutaten für 4 Personen (ca . 1,5l), 30 Min. Zubereitungszeit (plus 10,5 Std. Garen und Abkühlen):
- 3 Hähnchenkeulen oder ½ frisches Suppenhuhn (ca. 750g)
- 1 TL Meersalz
- 1 Bund Suppengrün
- 1 Zwiebel
- 2–3 Zweige Thymian
- 1 Lorbeerblatt
- 5 Pfefferkörner
- 3 Wacholderbeeren
- 2 EL trockener Sherry
- 2 TL Moringablattpulver
1. Die Hähnchenkeulen oder das Suppenhuhn kalt abspülen und in einen großen Topf legen. Mit 2,5 Litern kaltem Wasser bedecken, Salz hinzufügen und zum Kochen bringen. Aufsteigenden Schaum mit einer Schaumkelle abschöpfen.
2. Das Suppengrün putzen, waschen und in kleine Stücke schneiden. Die Zwiebel abziehen und vierteln. Suppengrün und Zwiebel in den Topf geben. Thymian abbrausen, mit Lorbeerblatt, Pfefferkörnern, Wacholderbeeren und Sherry dazugeben. Die Brühe mit halb aufgelegtem Deckel bei kleiner Hitze 2 Stunden kochen lassen, falls nötig dabei immer wieder aufsteigenden Schaum abschöpfen.
3. Das Geflügel aus der Brühe heben, das Fleisch anderweitig zum Beispiel für einen Salat verwenden. Die Brühe (ca. 2 Liter) durch ein Sieb in einen zweiten Topf gießen, zugedeckt 8 Stunden (am besten über Nacht) kalt stellen.
4. Am nächsten Tag das erstarrte Fett mit einem Löffel abheben. Die Brühe erneut aufkochen und im offenen Topf in 20–30 Min. auf 1,5 Liter einkochen lassen. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen, dann das Moringapulver unterrühren. Die Brühe nach Belieben mit Tofuwürfeln und Schnittlauchröllchen oder feinem Gemüsestreifen als Einlage servieren.
Rezept für Thai-Salat mit Garnelen
Zutaten für 4 Personen, 30 Min. Zubereitungszeit (plus 30 Min. marinieren):
- 100 g Glasnudeln 4 Frühlingszwiebeln
- 1 große Möhre
- 300 g Salatgurke
- 1 rote Zwiebel
- 200 g Ananas
- 1 rote Chilischote
- 2 EL Limettensaft
- 2 EL Fischsoße
- 2 TL Moringablattpulver
- 2 TL Rohrohrzucker
- 2 EL Öl
- 3 Stiele Thai-Basilikum
- 2 EL geröstete Erdnüsse
- 200 g rohe geschälte Garnelen
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1. Glasnudeln nach Packungsangabe garen, dann abtropfen lassen und mit einer Schere kleiner schneiden. Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in dünne Scheiben schneiden. Möhre schälen, Gurke schälen und entkernen, beides auf einer Reibe in feine Streifen hobeln. Zwiebel abziehen, halbieren und in Streifen schneiden. Ananas schälen, vom Strunk befreien, erst in Stücke, dann in dünne Scheiben schneiden. Chilischote längs halbieren, putzen, waschen und fein würfeln.
2. Für das Dressing Limettensaft, Fischsoße, Moringapulver, Zucker, 5 Esslöffel Wasser und 1 Esslöffel Öl in einer Schüssel verrühren. Alle Zutaten in der Soße wenden, 30 Minuten marinieren.
3. Basilikumblätter abzupfen, abreiben und grob hacken. Erdnüsse hacken. Garnelen abbrausen, trockentupfen und in einer Pfanne mit dem übrigen Öl bei großer Hitze auf jeder Seite 2–3 Minuten braten. Salat mit Thai-Basilikum und gerösteten Erdnüssen bestreuen. Die Garnelen auf dem Salat verteilen.
Rezept für Penne mit Linsen-Moringa-Sugo (vegetarisch)
Zutaten für 4 Personen, 40 Min. Zubereitungszeit:
- 500 g Suppengrün
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 rote Chilischote
- 2 EL Olivenöl
- 100 g rote Linsen
- 250 ml Gemüsebrühe
- 1 Dose stückige Tomaten
- 1 EL Tomatenmark
- 400 g Penne-Nudeln
- Salz
- ½ Bund Petersilie
- Pfeffer
- 1 Prise Zucker
- abgeriebene Schale und Saft von ½ Bio-Limette
- 1 EL Moringablattpulver
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1. Suppengrün putzen, waschen oder schälen. Möhren und Sellerie fein würfeln, Lauch halbieren und in feine Halbringe schneiden. Zwiebel und Knoblauch abziehen, Chilischote putzen und entkernen, alles fein würfeln.
2. Öl in einem breiten Topf erhitzen, Zwiebeln darin glasig dünsten. Gemüse dazugeben und 3 Minuten mitdünsten. Knoblauch, Chili und Linsen zufügen und 1 Minute mitdünsten. Brühe, Tomaten und Tomatenmark einrühren und aufkochen. Zugedeckt bei milder Hitze 15 Min. schmoren.
3. Gleichzeitig die Nudeln in reichlich Salzwasser nach Packungsangabe bissfest garen. Petersilie abbrausen, trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken.
4. Das Sugo mit Salz, Pfeffer, Zucker, Limettenschale und -saft würzen. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen, dann das Moringapulver unterrühren. Nudeln abgießen und untermischen. Mit Petersilie bestreut servieren.
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