Mirabelle: Süße, gelbe Schwester der Pflaume
Mirabellen sind ein regionales Obst, das von Juli bis September Saison hat. Warum die süßen, kleinen Früchtchen sehr gesund sind, wie sie gut gelagert werden können und was man außer sie pur zu naschen mit ihnen anfangen kann.
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- © Getty Images/Foap AB
Mirabellen sind eine kleine, gelbe Zwetschgenart und gehören zum heimischen Steinobst. Sie schmecken frisch und pur oder als Konfitüre.
Im Überblick:
- Herkunft und Saison
- Nährwerte und Vitalstoffe
- Haltbarkeit und Lagerung
- Was kann man mit Mirabellen machen?
- Rezept Mirabellenmarmelade
Herkunft und Saison von Mirabellen
Mirabellen wachsen in Deutschland an sonnigen, windgeschützten Plätzen. Sie gehören zu den Rosengewächsen, genauer zu den Pflaumen (Prunus domestica) und stammen ursprünglich aus Asien. Im Mittelalter gelangte die Mirabelle nach Europa und erst vor etwa 300 Jahren nach Deutschland. Über die Wortherkunft wird diskutiert, vermutlich war ein französischer Ort Namensgeber. Die Früchte ähneln den Renekloden, die ebenfalls eine gelbe Pflaumensorte sind. Geernet werden können Mirabellen von Juli bis August. Reif sind sie, wenn sie leuchtend orange-gelb sind, manchmal haben sie rote Sprenkeln oder Bäckchen auf der Sonnenseite. Fast 90 Prozent der in Deutschland konsumierten Mirabellen wurden auch in Deutschland geerntet. Die meisten Anbaugebiete liegen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Gesunde Mirabellen: Nährwerte und Vitalstoffe
100 Gramm Mirabellen enthalten etwa 65 Kilokalorien und vergleichsweise viel Fruchtzucker, nämlich 14 Prozent – daher der süße Geschmack. Zugleich liefert das Pflaumenobst aber verschiedene B-Vitamine, A, C und E sowie viel Beta-Carotin. Zu über 80 Prozent besteht die Mirabelle aus Wasser, dazu kommen kaum Fett und 1,5 Prozent Ballaststoffe. Von den Mineralstoffen steckt in Mirabellen vor allem Kalium, an Spurenelementen überwiegen Mangan und Kupfer. Außerdem stecken in Mirabellen viele Pektine, die für eine gesunde Darmfunktion sorgen.
Haltbarkeit und Lagerung von Mirabellen
Idealerweise werden Mirabellen direkt frisch verzehrt oder verarbeitet. Im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt, halten Mirabellen zwei bis drei Tage frisch. Sie lassen sich leicht vom Kern lösen. Mirabellen kann man auch einfrieren. Dazu die Mirabellen entsteinen, auf einem Blech verteilen und für eine Stunde in der Gefriertruhe anfrieren. Danach kann man sie in einen Behälter geben, ohne dass sie zusammenkleben.
Was kann man mit Mirabellen machen?
Ideal sind Mirabellen zum frischen Verzehr geeignet, können aber auch gut auf Obstkuchen verwendet werden. Außerdem sind die Früchte eine gern genutzte Grundlage für Edelbrände, wie Schnaps und Liköre. In Georgien bilden sie die Basis der traditionellen Soße „Tkemali“. Mirabellen eignen sich auch hervorragend zum Einkochen als Kompott, Marmelade oder Sirup.
Rezept: Mirabellenmarmelade mit Nektarinen und Kiwis
Zutaten für etwa zehn Gläser:
- 600 Gramm Mirabellen, entsteint
- 250 Gramm Kiwis, geschält
- 400 Gramm Nektarinen, entkernt
- 1 Päckchen Zitronensäure
- 1 Kilogramm Gelierzucker
- nach Geschmack: zwei bis vier Zweige Rosmarin
Zubereitung: Alle Früchte in kleine Stücke schneiden, in einem Topf mit dem Rosmarin, Gelierzucker und der Zitronensäure verrühren. Alles zum Kochen bringen und vier Minuten sprudelnd einkochen lassen. Den Rosmarin herausfischen, die Marmelade sofort in saubere Gläser füllen und verschließen. Diese zehn Minuten auf den Kopf stellen, dann umdrehen und abkühlen lassen.