Bei Bauchschmerzen und Völlegefühl

Kümmel: Gewürz und Heilpflanze

Mit seinem intensiven Geschmack ist Kümmel ein beliebtes Gewürz, das in zahlreichen Gerichten wie Gulasch und Kohlgerichten oder in Brot Verwendung findet. Doch neben seinem einzigartigen Aroma wird Kümmel seit Jahrtausenden als Heilpflanze eingesetzt. Bei welchen Beschwerden Kümmel helfen kann.

Kümmel: Heilfplanze
© Getty Images/Michal Ulicny

Als Gewürz im Essen oder Verdauungstee: Kümmel ist sehr gesund, regt die Verdauung an und macht deftige Speisen bekömmlich. So wirkt Kümmel als Heilpflanze.

Im Überblick:

Gewürze mit Heilwirkung

Warenkunde: Wo hat Kümmel seinen Ursprung?

Kümmel gilt als eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, seit Tausenden von Jahren werden vor allem die länglichen braunen Früchte (auch als Kümmelsamen bezeichnet) zum Würzen von Speisen verwendet. Daneben sind auch andere Pflanzenteile essbar und aromatisch, die Blätter können beispielsweise in einem Wildkräutersalat und in Suppen verarbeitet werden.

Die Kümmelpflanze gehört zu den Doldenblütlern und ist eng verwandt mit einigen anderen Nutzpflanzen wie Fenchel,Anis, Koriander und Karotten. Echter Kümmel (Carum carvi) wächst wild als Kraut in vielen Teilen der Welt, auch in Deutschland findet man die Pflanze mit den weißen Blüten an Wegrändern und auf Blumenwiesen. Ihren Ursprung hat die Pflanze im Mittelmeerraum, Vorderasien und Nordafrika.

Heutige Hauptanbaugebiete des Kümmels sind Ägypten, die Türkei und Niederlande, doch auch in Deutschland wird Kümmel kommerziell angebaut und geerntet.

Kümmel: Verwendung in der Küche

Kümmel gibt es ganzjährig im Supermarkt und Gewürzhandlungen zu kaufen, die braunen Früchte werden getrocknet und können ganz oder gemahlen verwendet werden. Das Aroma von Kümmel ist süßlich-scharf mit einer bitteren Note, es passt hervorragend zu verschiedenen Gerichten wie:

  • Bratkartoffeln
  • Kohlgerichte und Sauerkraut
  • Fettige Fleischgerichte wie Krustenbraten
  • Käse
  • Verschiedene Brotsorten
  • Krebstiere
  • Suppen und Eintöpfe

Auch Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) gehört zur Familie der Doldenblütler, er ist aber keine Unterart des Echten Kümmels. Es handelt sich um verschiedene Gattungen. Die beiden Gewürze unterscheiden sich zudem stark im Geschmack und sollten somit in der Küche nicht verwechselt werden.

Schwarzkümmel, dessen Öl eine besondere Heilwirkung nachgesagt wird, ist ebenfalls nicht mit dem Echten Kümmel verwandt – Schwarzkümmel (Nigella sativa) gehört nämlich zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse.

Gesunde Wirkung: Kümmel als Heilpflanze

Seinen typisch aromatischen Geschmack verdankt der Kümmel vorwiegend ätherischen Ölen, sie machen das Gewürz nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund. Sowohl die getrockneten Samenkörner als auch Kümmel sind als Arzneimittel zugelassen, sie helfen gegen verschiedene Beschwerden.

Das ätherische Kümmelöl setzt sich zu zirka 98 Prozent aus den Bestandteilen Carvon und Limonen zusammen, Carvon wirkt antimikrobiell, insbesondere gegen Bakterien und Pilze. Zudem deuten einige Forschungsergebnisse darauf hin, dass Kümmelöl vor Krebserkrankungen wie Darmkrebs schützen könnte.

Kümmel hat sich als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden bewährt, am häufigsten kommt das Gewürz bei Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz, wie:

Das scharfe Gewürz regt die Durchblutung des Magen-Darm-Traktes an und fördert die Verdauung. Wer nach dem Essen Oberbauchschmerzen hat oder häufig aufstoßen muss, dem kann in vielen Fällen eine Tasse Fenchel-Anis-Kümmel-Tee helfen. Auch gegen Mundgeruch soll das Gewürz wirksam sein.

Darüber hinaus kann Kümmelöl leicht angewärmt für Bauchmassagen verwendet werden, etwa bei Magenkoliken, schmerzhaften Blähungen und Verstopfung.

Kümmeltee selber machen

Neben dem Gewürzschrank kann Kümmel die Hausapotheke sinnvoll ergänzen, das Heilmittel gibt es etwa als Kümmeltee, konzentriert als ätherisches Öl sowie als Kapseln zu kaufen.

Wer Kümmeltee selbst herstellen will, zerdrückt etwa ein bis zwei Teelöffel Gewürzkümmel mithilfe eines Mörsers und gießt diese mit zirka 200 Millilitern Wasser auf. Abgedeckt sollte die Teezubereitung rund zehn Minuten ziehen. Ohne Abdeckung verflüchtigt sich das kostbare Kümmelöl. Im Anschluss den Kümmeltee durch ein Sieb geben, um feste Bestandteile auszufiltern.

Schwangerschaft, Stillzeit und Babys: Eignet sich Kümmel auf für Mutter und Kind?

Die scharfen ätherischen Öle des Kümmels wirken anregend und helfen sanft bei Beschwerden. Während der Schwangerschaft ist allerdings Vorsicht geboten. Größere Mengen Kümmel und die Einnahme von Öl und entsprechenden Präparaten sollte ärztlich abgesprochen werden. Zu scharfes, würziges Essen gilt als wehenfördernd und ist insbesondere zu Beginn einer Schwangerschaft zu vermeiden.

Kümmel galt früher als Galaktagogum und wurde explizit stillenden Frauen empfohlen, um die Milchproduktion anzuregen. Auch sollte die Muttermilch nach dem Verzehr von Kümmel Koliken vorbeugen und die Milch bekömmlich für den Säugling machen. Ein Effekt ist bislang nicht nachgewiesen.

Für Babys ist Kümmel in geringen Mengen unbedenklich und kann sanfte Abhilfe bei Bauchschmerzen, Koliken und Krämpfen schaffen, etwa als Tee oder Kümmelzäpfchen.

Vorsicht: Kreuzallergie – wer auf Kümmel verzichten sollte

Bei bereits bestehenden Allergien gegenüber anderen Vertretern der Doldenblütler ist sowohl beim Verzehr als auch bei der medizinischen Anwendung Vorsicht geboten. Zudem sind Kreuzallergien etwa mit Beifuß (Artemisia vulgaris) möglich.

Zudem enthält Kümmel geringe Mengen Cumarin, welches schädlich für die Leber ist und Gerinnungsstörungen verursachen kann. Deshalb sollte Kümmel als Gewürz nicht im Übermaß verzehrt werden, kleine Mengen beim Kochen sind jedoch unbedenklich.

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