Kokosblütenzucker: Gesunde Alternative zu Haushaltszucker?

Neben anderen Süßstoffen dient auch Kokosblütenzucker als gesunder Zuckerersatz. Doch woher stammt die Zuckeralternative, wie nachhaltig wird sie hergestellt und wie gesund ist Kokosblütenzucker wirklich?

Kokosblütenzucker in Kokosschalen
© Getty Images/4kodiak

Im Überblick:

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Was ist Kokosblütenzucker?

Der Ursprung des Kokosblütenzuckers liegt in Südostasien. Dort wird der Zuckersatz aus dem Blütenstand der Kokospalme gewonnen. Die Blüten werden mit einem feinen Messer angeschnitten, um den Nektar mit einer Schale aufzufangen. Dieser wird anschließend gereinigt und solange gekocht, bis er kristallisiert. Eine Palme kann bis zu 20 Jahre lang angeschnitten werden, was den Zucker der Kokosblüte besonders nachhaltig in seiner Herstellung macht. Beim Kauf des Kokosblütenzucker sollte zudem auf einen nachhaltig produzierten Zucker mit Bio-Siegel geachtet werden, da Kokosblütenzucker häufig mit anderen Zuckersorten gestreckt werden kann.

Je nach Zubereitung nimmt er ein sehr helles bis sehr dunkles Braun an und ähnelt somit Rohrzucker, seine Konsistenz kann mit geröstetem Paniermehl verglichen werden. Geschmacklich ist der Kokosblütenzucker dem Karamell mit einer leichten Vanillenote zuzuordnen.

Warum Kokosblütenzucker?

Eine übermäßige Zuckerzufuhr besonders von freiem Zucker kann die Entstehung verschiedener Krankheiten begünstigen. In Kombination mit Übergewicht und Adipositas kommt es häufig zu Folgeerscheinungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Herzproblemen.

Freier Zucker ist Zucker, der von Herstellern und Konsumenten Lebensmitteln zugesetzt wird. Dieser versteckt sich zum Beispiel in Süßwaren, Softdrinks und Fruchtsäften und ist zudem im täglichen Gebrauch ein treuer Begleiter, beispielsweise im Kaffee am Morgen oder auf dem Honigbrot. Kokosblütenzucker dient daher als gesunde Alternative zu normalem Haushaltszucker und Süßungsmitteln.

Kalorien und Kohlenhydrate: Wie gesund ist Kokosblütenzucker?

Süß, vielseitig, naturbelassen: Grundsätzlich verfügt Kokosblütenzucker über einen geringeren glykämischen Index (GI) als andere Zucker-Ersatzprodukte, Zuckeralternativen und Haushaltszucker. Der glykämische Index zeigt den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Konsum eines Produkts oder Lebensmittels an. Je niedriger der GI, desto geringer steigt auch der Blutzuckerspiegel, dies begünstigt ein längeres Sättingungsgefühl und somit weniger Hunger oder Heißhungerattacken.

Zudem enthält Kokosblütenzucker im Verhältnis zu anderen Alternativen mehr Antioxidantien und Nährstoffe (Zink, Kalzium, Magnesium) sowie einen verhältnismäßig hohen Anteil der Vitamine C, B1, B3, B4 und B10. Aber im Vergleich zu Obst, Gemüse und weiteren vollwertigen Lebensmitteln ist der Nährstoffanteil beim Kokosblütenzucker deutlich geringer.

Kokosblütenzucker unterscheidet sich weder im Kaloriengehalt (385 kcal/100 g) noch im Saccharose-Anteil (80 Prozent) vom gemeinen Haushaltszucker. Saccharose setzt sich aus Glukose und Fructose zusammen. Die gesundheitlichen Folgen des erhöhten Verzehrs von Fruktose können zu Problemen wie Karies, Leberverfettung, hoher Blutdruck und Insulinresistenz führen. Auch im Bereich der Kohlenhydrate unterscheidet sich Kokosblütenzucker (94 g) nicht entscheidend vom üblichen Zucker (100 g). 

Kokosblütenzucker ist aufgrund des erhöhten Nährstoffgehalts sowie dem niedrigeren glykämischen Index eine sinnvolle Alternative zu Zucker. Besonders beim Kochen und Backen liegt die Zuckeralternative voll im Trend und kann sich wegen seiner Inhaltsstoffe positiv auf den Körper und das Wohlbefinden auswirken.

Ein übermäßiger Konsum von Zucker – auch von Kokosblütenzucker – kann dem Körper dennoch schaden. Daher ist auch beim Gebrauch von Kokosblütenzucker die Menge ein entscheidender Faktor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dazu, nicht mehr als 50 g Zucker pro Tag zu konsumieren.

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Kochen und Backen mit Kokosblütenzucker

Kokosblütenzucker ist die leckere Alternative zu Süßstoffen, normalem Zucker oder anderen Zuckerarten. Aufgrund seines Geschmacks und auch der kristallisierten Form ähnlich dem Rohrzucker, sorgt Kokosblütenzucker für Abwechslung beim Backen und Kochen. Im Gegensatz zu anderen Zuckeralternativen oder Süßstoffen verändert Kokoszucker beim Backen von Brot, Kuchen oder Muffins seinen Zustand ähnlich wie normaler Haushaltszucker. Auch deshalb ist Kokosblütenzucker in Kombination mit Mehl und Stärke wegen seines geringeren glykämischen Indexes eine sinnvolle Option. Kokosblütenzucker schmeckt mehr nach Karamell, kann aber Zucker je nach Geschmack und Vorlieben 1:1 ersetzen.

Weitere Zuckeralternativen neben Kokosblütenzucker

Neben Kokosblütenzucker gibt es weitere Zuckeralternativen. Alle haben bestechen durch individuelle Vorteile. Dicksaft und Sirup verfügen über einen geringen Gehalt an Kalorien, dafür aber über eine hohe Geschmacksvielfalt.

Honig hingegen weist zwar einen höheren Kaloriengehalt (300 kcal/100 g) auf, ist aber als natürliche Alternative eine perfekte Option zum Süßen von Lebensmitteln, Gerichten oder einfach nur auf dem Brot. Im Gegensatz zu Blüten- oder Waldhonig werden Süßstoffe meist künstlich auf Saccharose-Basis hergestellt und schmecken intensiver als Zucker. Süßstoffe verfügen meist über einen sehr niedrigen Brennwert.

Sorbit, Xylit und Erythrit zählen zu den Zuckeralkoholen und Zuckeraustauschstoffen. Sie bestechen besonders durch ihre geringe Zahl an Kalorien.

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