Knoblauch: Gesunde Wirkung für das Herz
Der aromatische Knoblauch ist nicht nur in Speisen beliebt, sondern wird auch schon seit Jahrhunderten aufgrund seiner Heilkräfte geschätzt. Wie gesund Knoblauch ist, welche Wirkung er hat und leckere Rezepte.
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Inzwischen ist der Knoblauch (Allium sativum) nicht nur in der mediterranen Küche kaum noch wegzudenken. Gut so, denn mit jeder Zehe kommt ein bisschen mehr Gesundheit auf den Teller.
Artikelübersicht:
Knoblauch: Inhaltsstoffe
Alliin ist eine schwefelhaltige Aminosäure im Knoblauch, die durch Schneiden der Knolle und das Enzym Alliinase zu Allicin umgewandelt wird. Da Allicin nicht stabil ist, wandelt es sich unter anderem in Ajoene, Di- und Trisulfide um – die Gründe für den typischen Geruch von Knoblauch.
In der Natur schützt Allicin die Pflanze vor Fressfeinden und Pilzen. Im menschlichen Körper hat die Verbindung eine positive Wirkung auf Herz und Kreislauf. Zudem sind in Knoblauch diese Inhaltsstoffe enthalten:
Gesunde Wirkung von Knoblauch
Knoblauch und Knoblauchextrakt werden einige positive Wirkungen nachgesagt. Verschiedene Studien untersuchten die Effekte auf den Körper. Diese Wirkungen von Knoblauch sind bekannt.
Beugt Bluthochdruck vor: Sogenannte Sulfide im Knoblauch vermindern die Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Dadurch sind die Gefäße weit und elastisch, das Blut fließt schneller, der Blutdruck wird gesenkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt werden vorgebeugt.
Senkt Blutfette: Alliicin und andere Schwefelverbindungen sind wahrscheinlich verantwortlich für den positiven Effekt auf die Blutfettwerte. So kann der Verzehr von Knoblauch gesund für den Cholesterinspiegel sein. In Ländern, in denen viel Knoblauch gegessen wird, haben die Menschen im Durchschnitt niedrigere Blutfettwerte und ein gesünderes Herz.
Hilft bei Infekten: Beim Zerkleinern von Knoblauch verwandelt sich das Alliin in Allicin. Allicin gilt als natürliches Antibiotikum, wirkt gegen Bakterien und soll langfristig sogar vor Krebs schützen. Knoblauch kann aber auch gegen Viren wirksam sein und so bei Grippe oder anderen viralen Infekten unterstützen. Die Knolle kommt zum Beispiel bei Atemwegsinfektionen zum Einsatz. Als Sirup kann Knoblauch Husten lindern, bei Ohrenschmerzen hilft er in Form von warmen Säckchen direkt auf dem Ohr.
Schützt vor Blutgerinnseln: In den Knollen steckt außerdem der natürliche Blutverdünner Adenosin. Dieser kann der Entstehung von Blutgerinnseln entgegenwirken.
Spendet Wärme: In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt Knoblauch als wärmendes Lebensmittel, das den Energiefluss anregt. Daher kann die Knolle allen helfen, die schnell frösteln oder erkältet sind.
Schützt den Darm: Das natürliche Antibiotikum Alliicin tötet ebenso schädliche Keime im Darm ab, ohne dem Mikrobiom (Darmflora) zu schaden.
Starke Leber: Zudem unterstützen schwefelhaltige Stoffe im Knoblauch der Leber bei ihrer Entgiftungsarbeit. Gleichzeitig schützt das Spurenelement Selen das wichtige Organ selbst vor einer Schädigung durch die Gifte.
Hausmittel mit Knoblauch
Durch seine Inhaltsstoffe kann Knoblauch bei Erkältung oder Grippe Linderung verschaffen. So können Sie den Knoblauch verwenden:
Knoblauchsirup
Knoblauchzehen zerkleinern, Honig hinzugeben und für circa zwei Stunden ziehen lassen. Bei Husten kann der Sirup die Beschwerden lindern. Alle drei Stunden ein Teelöffel Knoblauchsirup schlucken.
Knoblauchsäckchen
Bei infektionsbedingten Ohrenschmerzen hilft ein warmes Knoblauchsäckchen genauso wie ein Säckchen mit Zwiebel. Dafür Knoblauch schneiden, kurz erwärmen und in ein Stofftuch geben. Auf das Ohr legen und zum Beispiel mit einem Stirnband oder einer Mütze befestigen. Das Hausmittel kann mehrmals am Tag für zirka 20 Minuten angewendet werden.
Knoblauchtee
Ein Tee aus Knoblauch, Zitrone und Ingwer kann bei Infekten ebenfalls unterstützen. Dafür eine Knoblauchzehe zerdrücken, ein gleich großes Stück Ingwer dazu reiben, den Saft einer Zitrone auspressen. Einen Teelöffel Honig dazugeben und mit heißem Wasser aufgießen.
Keine gute Idee: Knoblauch in der Nase
Dem Trend, sich Knoblauch in die Nase zu stecken, um die verstopfte Nase frei zu bekommen, sollte nicht nachgegangen werden. Zwar regen die Inhaltsstoffe der Knolle das Laufen der Nase an, diese reinigt sich dadurch aber nicht, sondern reagiert lediglich auf den Geruch. Zudem können langfristig Schleimhautreizungen auftreten, welche mitunter zu Schmerzen, Bläschen und Vernarbungen führen.
Knoblauch: Tipps gegen den Geruch
Knoblauch ist gesund und lecker. Doch bringt er auch seinen typischen Geruch mit, der an den Händen oder im Atem manchmal unangenehm sein kann. Nicht jeder Mensch nimmt Knoblauchgeruch gleich wahr, manche empfinden ihn als nicht schlimm während andere ihn als sehr eklig wahrnehmen. Zudem ist es auch individuell abhängig, ob und wie stark man nach dem Verzehr von Knoblauch riecht.
Will man den Knoblauchgeruch an den Händen loswerden, hilft es, sie mit Salz und etwas Zitronensaft einzureiben. Kurz einwirken lassen und mit lauwarmem Wasser abwaschen. Auch das Einreiben mit Essig kann helfen, den Geruch zu neutralisieren.
Gegen Knoblauchgeruch im Atem kann das Kauen von Petersilie, Salbei, Ingwer oder Minze helfen. In Indien gilt Kardamom als Geruchsentferner nach dem Verzehr eines Gerichts mit Knoblauch.
Rezept für Knoblauch-Garnelen
Zutaten für 4 Personen:
- 800 g tiefgefrorene Garnelen
- 1 rote Chilischote
- 1 EL grobes Meersalz
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Eigelb
- 1 TL Senf
- Salz, Pfeffer
- 2 EL Weinessig
- 1/4 l Olivenöl
- 2 EL Öl zum Braten
Zubereitung: Die Garnelen auftauen. Chilischote ohne Kerne in einem Mörser fein zerstoßen und Meersalz leicht untermörsern. Knoblauch schälen. Eine Zehe in Scheiben schneiden, den übrigen Knoblauch pressen. Eigelb, Senf und Essig verrühren. Mit gepresstem Knoblauch, Salz und Pfeffer würzen. 1/4 Liter Öl tröpfchenweise unterrühren. Öl zum Braten erhitzen. Garnelen und Knoblauchscheiben unter Wenden zirka 4 Minuten braten. Mit dem Chilisalz würzen, mit der Knoblauchcreme anrichten. Als Beilage passt beispielsweise Reis sehr gut.
Pro Portion: 770 kcal
Rezept für Knoblauchpesto
Zutaten für 6 Personen:
- 200 g Basilikum
- 4 EL Pinienkerne
- 3 Knoblauchzehen
- 50 g Parmesan
- 50 g Pecorino
- Salz
- 100 ml Olivenöl
Zubereitung: Basilikum klein schneiden. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Den Knoblauch hacken und den Käse würfeln. Alles mit einem Mörser in einer Schale zerstoßen und das Olivenöl unterrühren, bis eine Paste entsteht. Abschließend mit Salz abschmecken. Passt zu Garnelen, Pasta und Brot.
Pro Portion: 205 kcal
Rezept für Erbsen-Kräuter-Risotto
Zutaten für vier Personen:
- 1 EL Gemüsebrühe
- 1 Knoblauchzehe
- 2 EL Öl
- 300 g Risotto-Reis
- 2 Möhren
- 250 g Erbsen (frisch oder tiefgefroren)
- 200 ml trockener Weißwein
- 150 g Frischkäse mit Kräutern
- Wasser
- Salz
- frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung: 1,5 l Wasser mit der Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen. Knoblauchzehe und Möhren schälen und fein würfeln. Öl in einem zweiten Topf erhitzen und darin Knoblauch, Reis und Erbsen unter rühren braten, bis der Reis glasig ist. Weißwein hineingeben und rühren, bis er aufgesogen ist. Einen Schöpflöffel Brühe zugießen und weiterrühren, bis sie wieder aufgesogen ist. Den Prozess wiederholen, bis die Brühe aufgebraucht ist. Wenn der Reis weich ist, aber noch einen leicht festen Kern hat, den Topf vom Herd nehmen. Frischkäse mit Kräutern unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren circa 5 Minuten ruhen lassen.
Pro Portion: 478 kcal
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