Grüner Tee: Hat er wirklich eine gesunde Wirkung?
Grüner Tee gilt als Wundermittel. Wer ihn regelmäßig trinkt, soll Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen, aber auch Diabetes, Parkinson und Alzheimer vorbeugen. Außerdem wird er oft als Schlankmacher bezeichnet. Aber wie gesund ist grüner Tee wirklich?
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Grüner Tee hat die Besonderheit ebenso wie schwarzer Tee viel Koffein zu enthalten. Im Gegensatz zu Kaffee enthält er aber zusätzlich sogenannte Polyphenole, aufgrund derer das Koffein langsamer in den Körper aufgenommen wird. Grüntee enthält außerdem die Aminosäure L-Theanin, die die Wirkung des Koffeins abmildert. Sie sorgt außerdem für den typischen Geschmack des grünen Tees, der als umami bezeichnet wird.
Im Überblick:
- Sorten, Herkunft und Herstellung
- Wirkung von grünem Tee
- Ist grüner Tee wirklich so gesund?
- Tipps zur Zubereitung
Grüntee: Sorten, Herkunft und Herstellung
Die Blätter des grünen Tees stammen vor allem von der Pflanze Camellia sinensis. Grüner Tee wird hauptsächlich in China, Japan und Vietnam angebaut. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich meist hinsichtlich des Erntezeitpunkts und der Art der Verarbeitung.
Zur Herstellung des grünen Tees werden die Blätter direkt nach der Ernte gedämpft oder geröstet. Danach werden sie gerollt und getrocknet. Die getrockneten Blätter enthalten dann 30 bis 40 Prozent Katechine, die dafür bekannt sind, eine vielfältige heilende Wirkung zu haben.
Grüner Tee: Wirkung
Tee im allgemeinen und auch grüner Tee enthalten viel Fluorid, das vor Karies schützt. Die Katechine im grünen Tee wirken möglicherweise:
schützend vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
töten Krankheitskeime ab
entzündungshemmend
beugen eventuell sogar Krebs vor
Ist grüner Tee wirklich so gesund?
In grünem Tee sind Katechine, speziell die sekundären Pflanzenstoffe Epigallocatechingallat (EGCG) und Resveratrol enthalten. EGCG verhinderte in Tier- und Laborstudien Gefäßablagerungen, die Alzheimer und Morbus Parkisnon hervorrufen. Doch das ist nicht automatisch auf Grüntee-Trinker übertragbar, da das EGCG beim Tee trinken nur sehr wenig vom Körper aufgenommen wird. Um die schützende Wirkung zu erreichen, müsste RGCG hochkonzentriert aufgenommen werden, was dann allerdings schädigend für die Leber sein kann.
Tatsächlich reduzieren kann grüner Tee das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Diese Wirkung hat allerdings auch schwarzer Tee. Deshalb ist es fraglich, ob die Katechine im grünen Tee überhaupt gesundheitswirksam sind.
Vor einigen Jahren wurde von der Stiftung Warentest grüner Tee untersucht. Dabei fanden sich viele Schadstoffe auf grünem Tee unter anderem sogar Pflanzenschutzmittel. Es scheint aufgrund der Testung ratsam zu sein, keinen grünen Tee im Asialaden zu kaufen und Biotee zu bevorzugen.
Grundsätzlich ist grüner Tee gesund, da er ungesüßt keine Kalorien enthält und Flüssigkeit zuführt. Ob darüber hinaus Wirkungen auf den grünen Tee zurück zu führen sind, ist aber unklar und wissenschaftlich nicht bewiesen.
Tipps zur Zubereitung
Grüner Tee wird anders zubereitet als andere Teearten. Folgende Tipps helfen bei der Zubereitung:
Wassertemperatur: Grüner Tee sollte mit Wasser zwischen 60 und 90 Grad Celsius zubereitet werden. Die Temperatur entscheidet darüber, wie bitter der Tee wird – je heißer, desto bitterer.
Menge: Ein Teelöffel grüner Tee pro Tasse. Je nachdem, wie stark man den Tee mag, können mehr oder weniger Blätter genommen werden.
Ziehzeit: Grüner Tee sollte ein bis drei Minuten ziehen. Zieht er länger, wird er sehr bitter.
Kalkgehalt des Wassers: Stark kalkhaltiges, hartes Wasser kann mit dem Tee chemisch reagieren und den Geschmack verändern. Deshalb ist bei hartem Wasser gefiltertes Wasser zu empfehlen.