Aronia: Gesunde Apfelbeeren
Aronia, die schwarze Apfelbeere, ist ein heimisches Superfood, das vor allem in Sachsen angebaut wird. Warum die Beeren so gesund sind, wo man sie bekommt und alles zur Verwendung lesen Sie hier.
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Aronia ist eine fast vergessene Obstsorte, die seit einiger Zeit einen Neuanfang in Deutschland erlebt. Farblich erinnert die Aronia an eine schwarze Johannisbeere. In ihrer Form gleicht sie, innen wie außen, einem winzigen Apfel, daher der Name Apfelbeere. Botanisch gesehen gehört die Aronia ebenfalls dem Kernobst an, sie ist ein Rosengewächs.
Im Überblick:
Gesunde Inhaltsstoffe von Aronia
Nur echte Liebhaber trinken den herben, dunkelvioletten Saft der Aronia pur. Gesundheitlich würde sich das aber lohnen: Bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe wie die antioxidativen Anthocyanidine seien in Aronia wesentlich stärker konzentriert als in Holunder-, Brom- oder schwarzen Johannisbeeren, bestätigt Sabine Kulling vom Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. „Aronia hat aber keine Inhaltsstoffe, die andere Beeren nicht auch haben“, schränkt sie ein.
Generell wirken Polyphenole, zu denen die Anthocyane und damit die Anthocyanidine gehören, dem oxidativen Stress in Zellen entgehen. Das bedeutet, sie fangen schädliche Moleküke (die freien Radikale) ab und machen sie unschädlich, bevor sie Mutationen an Biomolekülen wie der DNA verursachen können. Damit bremsen die sekundäre Pflanzenstoffe, die sich vor allem in roten und violetten Sorten finden, letztendlich sogar Krebs aus. In Aronia ist der Anthoycan-Gehalt sogar so hoch, dass sich mit dem Extrakt der Beeren andere Lebensmittel rot einfärben lassen.
Neben sekundären Pflanzenstoffen finden sich in Aronia weitere gesunde Inhaltsstoffe:
Aronia: Saison und Anbau
Sachsen – wo die Beere schon zu DDR-Zeiten kultiviert wurde – ist mittlerweile das größte Aroniagebiet Westeuropas. Die deutschen Anbauflächen betragen mehr als 200 Hektar. Aber auch in Polen, Bulgarien und der Ukraine werden Aroniabeeren großflächig angebaut.
Saison hat Aronia erst ab Mitte September. Zwar sehen die Beeren bereits im August violett bis dunkelblau aus, zu diesem Zeitpunkt sind die Inhaltsstoffe aber noch nicht vollständig gebildet. Wenn die Beeren der Aronia richtig reif sind, ist ihre Farbe, auch vom Fruchtfleisch, sehr dunkel, fast schwarz, und sie weisen den höchsten Zuckergehalt auf.
Verwendung von Aronia
Aronia sind zwar roh nicht giftig und essbar, schmecken allerdings sehr herb. Am häufigsten werden sie als Saft verwendet, auch als Zusatz, denn ihre intensiven Farbstoffe färben auch andere Säfte dunkel, selbst wenn nur wenig Aronia enthalten ist. Deshalb werden Aroniabeeren auch zum Färben von Süßwaren wie Gummibärchen eingesetzt.
Außerdem gibt es getrocknete Aronia zu kaufen. Während frische Apfelbeeren nur knapp 50 Kilokalorien (kcal) pro 100 Gramm liefern, steckt in getrockneten Aroniabeeren über das Fünffache (250 kcal). Getrocknete Aroniabeeren können im Müsli, in Gebäck und Süßspeisen verwendet werden.
Außerdem gibt es mit Aronia Fruchtaufstriche und Liköre.
Nahrungsergänzungsmittel mit Aronia
Im Handel gibt es eine Vielzahl Nahrungsergänzungsmittel mit Aronia. Oft werben die Hersteller mit Effekten auf Schönheit, Immunsystem, Herz, Gehirn oder sogar als Schutz vor Krebs. Diese Effekte sind jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Auch nicht belegt ist, ob sich Aroniasaft positiv auf den Fettstoffwechsel, also zu hohe Cholesterinwerte, auswirkt. Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln mit Aronia dürfen nicht mit solchen Aussagen werben. Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Mitteln mit Aronia ärztlichen Rat einholen.
Letztendlich ist eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln und Beeren, die reich an Antioxidantien sind, empfehlenswerter als die Einnahme von Präparaten.