Gesund und geschmackvoll

Anis und Sternanis: Gewürze mit Heilwirkung

Anis und Sternanis schmecken süßlich und nach Lakritze. Als Gewürz verleihen die Pflanzenteile Gebäck und Spirituosen wie Ouzo oder Pernod einen besonderen Charakter – eignen sich aber auch zur Behandlung von Husten und Sodbrennen.

Anis
Nicht verwechseln: Die kleinen Samen stammen von Anis. Bei der getrockneten ganzen Frucht handelt es sich hingegen um Sternanis. Beide Gewürzpflanzen werden in der Küche ähnlich verwendet, als Heilpflanze gilt jedoch nur der Anis.
© iStock.com/SergiyMolchenko

Anis stammt aus dem Mittelmeerraum. Dort startete seine Karriere als Heil- und Gewürzpflanze bereits vor mehr als 3.000 Jahren. In Ägypten galt er als bewährte wassertreibende Heilpflanze. Beliebt war Anis auch damals schon als Mittel gegen Verdauungsbeschwerden und Zahnschmerzen.

Im antiken Griechenland wurde mit Anis Wein und Brot gewürzt, im alten Rom waren Anissamen beliebt als süße Knabberei, die zusätzlich noch den Atem verbesserten. Zudem wurde Anis in der Antike auch als Aphrodisiakum genutzt, das die Lust von Mann und Frau steigern sollte.

Artikelinhalte im Überblick:

Gewürze mit Heilwirkung

Anis als Gewürz, Öl und Arzneimittel

Der Anis-Strauch kann bis zu einem halben Meter hoch werden und gehört zur Familie der Doldenblütler. Pimpinella anisum, so sein botanischer Name, bildet kleine, weiße Blüten, die im Spätsommer schmale, etwa drei Millimeter lange Samen hervorbringen. Sie werden getrocknet und kommen danach im Ganzen oder gemahlen als Gewürz auf den Markt.

Typisch für Anis ist der leicht süßliche, an Lakritze erinnernde Geschmack. Tatsächlich ist Anis auch eine Zutat der schwarzen Spezialität, ihren Grundstoff bildet jedoch die Süßholzwurzel. Heute ist Anis vor allem als Gewürz bekannt. In Gebäck und Weihnachtsplätzchen, aber auch in Anisschnaps wird der typische Geschmack geschätzt, etwa Raki oder Ouzo in der Türkei sowie Griechenland.

Anis und Sternanis – was sind die Unterschiede?

Auf dem Markt findet man neben Anis immer häufiger auch Sternanis, botanisch Illicium verum. Dabei handelt es sich um ganz unterschiedliche Pflanzen. Zudem werden bei Anis die Samen (Früchte) verwendet, im Fall des Sternanis' jedoch ganze Kapseln mit mehreren Kammern und je einem Samenkorn.

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Deshalb ist der aus China stammende Sternanis ergiebiger und setzt sich zunehmend durch. Denn im Geschmack ähneln sich die beiden Gewürze stark: Beide enthalten das gleiche ätherische Öl, welches Anis den typischen Geruch und Geschmack verleiht: Anethol.

Die Inhaltsstoffe von Anis und deren Wirkung

Neben dem Hauptinhaltsstoff Anethol liefern die Anissamen außerdem:

  • Phenolcarbonsäuren,
  • Salicylate
  • Cumarine
  • Kampfer
  • Vitamin C

Sowohl als Geschmacksträger als auch zu medizinischen Zwecken ist das Anethol im Anisöl aber der wichtigste Inhaltsstoff. Diese Wirkungen entfaltet Anis in der Pflanzenheilkunde:

  • schleimlösend
  • krampflösend
  • bronchienerweiternd
  • antibakteriell (gegen Bakterien)
  • fungizid (gegen Pilze)
  • harntreibend
  • verdauungsfördernd

Viele Studien konnten diese Wirkungen belegen. Anethol aus Anis könnte ein natürliches Anti-Pilz-Mittel (Antimykotikum) sein.


Gegen Husten und Mundgeruch: Anis als Heilpflanze richtig anwenden

Anis wird zu Heilzwecken als Tee, Kapseln, Pastillen, Tropfen und Salbe angewendet, und zwar gegen:

Die Hauptanwendungsgebiete von Anis sind Husten und Magen-Darm-Beschwerden, die mit Blähungen einhergehen.  Anis hat sich jedoch nicht nur zur innerlichen Anwendung bewährt. Auch äußerlich als Salbe oder Anisöl kann er Beschwerden lindern, etwa diese:

Achtung: Sammeln Sie Anis niemals selbst, sondern kaufen Sie Anistee und fertige Anisprodukte wie Kapseln und Salbe sicherheitshalber lieber. Denn Pflanze und Früchte sehen dem giftigen Schierling sehr ähnlich.

Tee-Rezepte mit Anis gegen Husten und für den Magen

Hustentee mit Anis: Einen Teil Anis (beispielsweise zehn Gramm) mit zwei Teilen Thymiankraut vermischen. Einen Teelöffel dieser Mixtur in eine Tasse geben, mit 150 Milliliter siedendem Wasser übergießen und eine Viertelstunde ziehen lassen. Abgießen und täglich dreimal trinken. Der Thymian-Anis-Tee löst den Schleim, erleichtert das Abhusten und wirkt Entzündungsprozessen entgegen.

Magentee mit Anis: Mischen Sie zu gleichen Teilen getrocknete Anis-, Fenchel- und Kümmelfrüchte. Zerstoßen Sie die Mischung im Mörser, geben sie einen Teelöffel auf 150 Milliliter kochendes Wasser. Eine Viertelstunde ziehen lassen und warm, aber nicht zu heiß in kleinen Schlucken trinken. Das beruhigt den Magen, schützt vor Sodbrennen und Blähungen.

Vorsicht, Anis kann Nebenwirkungen haben!

So bekömmlich und gesund Anis auch sein mag, Kleinkinder und Schwangere vertragen das Anethol häufig nicht. Bei kleinen Kindern kann es zu Atemproblemen und Allergien kommen. Schwangere sollten auf medizinische Zubereitungen mit Anis und Anisöl verzichten, weil sie die Gebärmutter stimulieren könnten. Anis als Gewürz ist jedoch unbedenklich, weil dabei nur kleine Mengen zur Anwendung kommen.

Zusätzlich besteht eine Kreuzallergie zwischen Anis und anderen Doldenblütlern, etwa Sellerie, Dill und Kümmel. Wer also weiß, dass er auf diese Lebensmittel allergisch reagiert, sollte auch mit Anis äußerst vorsichtig sein.

Und wie für viele Heilpflanzen gilt: Man sollte sie nicht auf eigene Faust täglich über Monate hinweg anwenden. Anis enthält – genau wie Basilikum, Estragon, Muskatnuss oder Piment – von Natur aus Estragol bzw. Methyleugenol. Beide Stoffe stehen unter Verdacht, das Erbgut zu schädigen und so Krebs auszulösen, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt.

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Beratender Experte
Herr Dr. med. Roger Eisen

Naturheilverfahren, Sportmedizin, Chirotherapie, Anti-Aging in Bad Griesbach

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