Acerola – die Vitamin-C-Bombe
Die Acerolakirsche enthält reichlich Vitamin C und ist somit ideal, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu unterstützen. Wie gesund ist die Superfrucht, die es in Form von Pulver, Fruchtsäften oder Kapseln zu kaufen gibt?
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Kurzübersicht
Gesunde Inhaltsstoffe: Acerolafrüchte punkten vor allem durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt. In 100 Gramm stecken durchschnittlich 1.700 Milligramm Vitamin C.
Wirkung: Acerolasaft oder -pulver eignet sich zur Versorgung mit Vitamin-C. Allerdings kann der Tagesbedarf auch über einheimische Obstsorten gedeckt werden.
Verarbeitung: Acerola ist in vielen verschiedenen Formen erthältlich. Meist werden die Früchte als Pulver oder Saft verarbeitet.
Die sauren Acerolafrüchte gelten als wahre Vitamin-C-Bomben. Mit durchschnittlich 1.700 Milligramm Vitamin C je 100 Gramm schlagen sie heimische Früchte wie Hagebutte und Sanddorn. Daher sind Acerolakirschen häufig auch Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist Acerola und woher stammt die Frucht?
Bei der Acerolakirsche handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Malpighiengewächse (Malpighia glabra), die vor allem in Mittel- und Südamerika heimisch ist und in Brasilien, Mexiko sowie Indien angebaut wird. Sie ist unter anderem auch als Barbados-, Jamaika-, Antillen-, Puerto-Rico- oder Westindische Kirsche bekannt.
Der immergrüne Acerola-Strauch gedeiht vor allem in warmen und tropischen Klimazonen. Er wird etwa drei Meter hoch und trägt rote Steinfrüchte. Mit nur ein bis vier Zentimeter Durchmesser sind sie etwas kleiner als die in Deutschland heimischen Süd- oder Sauerkirschen. Botanisch gesehen sind sie mit diesen allerdings nicht verwandt.
Die Früchte, die innerhalb von 25 Tagen reifen, sind orangefarben bis knallig rot und haben eine kugelige oder zylindrische Form. Die Süße der Früchte variiert je nach Sorte, meist ist das Fruchtfleisch allerdings sauer und hat eine leichte Apfelnote. Acerola zählen neben den Camu-Camu-Beeren zu den Vitamin-C-reichsten Früchten der Welt.
Acerola: Mehr Vitamin C geht nicht
Die Acerolafrucht ist vor allem für ihren hohen Anteil an Vitamin C (Ascorbinsäure) bekannt. Abhängig von verschiedenen Faktoren wie
- dem Anbaugebiet,
- dem Reifestadium,
- der Lagerung oder
den Umweltbedingungen
variiert der Gehalt an Ascorbinsäure zwischen 1.000 und 4.500 Milligramm pro 100 Gramm. Somit steckt in den kleinen Steinfrüchten etwa die 50- bis 100-fache Menge an Vitamin C im Vergleich zu Orangen und Zitronen.
Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin C entspricht laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung e. V. 110 Milligramm pro Tag für Männer (ab 19 Jahren) beziehungsweise 95 Milligramm pro Tag für Frauen. Diese Menge wird bereits durch den Verzehr von etwa drei Früchten erreicht.
Vitamin C ist wichtig für den Körper. Es unterstützt ein gesundes Immunsystem und kann Erkältungen vorbeugen. Zudem ist es auch an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt und fängt eine Vielzahl von Substanzen ab, die als sogenannte freie Radikale einen zerstörerischen Einfluss auf die menschlichen Zellen ausüben.
Welche Inhaltsstoffe hat Acerola neben Vitamin C?
Neben Vitamin C enthalten die Früchte des Acerola-Strauches noch eine Menge anderer wertvoller Nährstoffe. Dazu gehören unter anderem folgende Vitamine und Mineralstoffe:
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Phosphor
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Provitamin A
Zudem stecken in den Früchten viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Pektine, Carotinoide und Anthocyane (Farbstoffe), die als Antioxidantien gelten.
Diese Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass das natürliche Vitamin C besser verstoffwechselt werden kann. Dadurch hat die Ascorbinsäure in Acerolafrüchten einigen Studien zufolge eine höher Bioverfügbarkeit als ihr synthetisch hergestelltes Vitamin C.
Wirkung: Wie gesund ist Acerola?
Acerola gilt vor allem aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts als Superfrucht. Tatsächlich können vor allem Menschen von den Früchten profitieren, die ihren Bedarf an Vitamin C über eine normale Ernährung nicht decken können. Mehr Vitamin C benötigen beispielsweise Schwangere, Stillende oder Raucher*innen. Zudem bieten sich Acerolasaft oder -pulver für Menschen an, die eine Allergie gegen Zitrusfrüchte haben.
Allerdings bringt es nichts, mehr als die empfohlene Tagesmenge einzunehmen. Ein Überschuss der wasserlöslichen Ascorbinsäure wird über die Nieren ausgeschieden. Zudem kann eine Überdosierung von Vitamin C zu Übelkeit und Magenkrämpfen führen.
Acerola wird aber noch viele weitere positive Eigenschaften zugeschrieben. Es soll beispielsweise den Stoffwechsel und Diäten unterstützen und aufgrund der Antioxidantien zellverjüngend wirken. Daher ist Acerola in vielen Pflegeprodukten für die Haut beigefügt. Studien, die die Wirkung von Acerola zu Anti-Aging-Effekten, der Bekämpfung von Krebserkrankungen oder bei Adipositas (starkes Übergewicht) untersucht haben, wurden allerdings bisher im Reagenzglas oder an Mäusen durchgeführt und sind daher nur wenig aussagekräftig.
Verwendung von Acerola als Pulver, Saft oder pur
Acerolakirschen können roh oder als Kompott gegessen werden. Da die Früchte jedoch drei bis fünf Tage nach der Ernte verderben, sind sie in Deutschland nur sehr selten frisch im Handel erhältlich. Dementsprechend werden sie nach der Ernte vorzugsweise als Saft oder Fruchtpulver verarbeitet und importiert. Verwendet wird die Frucht zudem zur Herstellung von
- Marmeladen,
- Eiscreme,
- Kaugummis und
- Fruchtkonserven.
Auch Säuglingsnahrung und Arzneimittel sind teilweise mit Acerola angereichert.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gefriertrocknung das schonendste Verfahren ist, um Pulver herzustellen. Hierfür werden die Früchte nach der Ernte meist zunächst zu Püree verarbeitet und dann bei Temperaturen bis zu minus 80 Grad Celsius eingefroren. Dadurch wird die Bildung großer Eiskristalle vermieden und der natürliche Wassergehalt entzogen. Zudem treten – im Vergleich zu anderen Trocknungsverfahren – bei der Gefriertrocknung von Acerola keine signifikanten Vitamin-C-Verluste auf.