Mayr-Kur: Fasten für einen gesunden Darm
Darm sanieren und gleichzeitig Fettdepots leeren – das verspricht die Mayr-Kur. Drei Wochen unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen einer Kur oder eine Woche zu Hause als Kurzprogramm durchgeführt, soll sie den gesamten Organismus entgiften.
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Bei der Mayr-Kur handelt es sich nicht um ein Diätprogramm zum Abnehmen im klassischen Sinn. Diese Diät ist eher eine spezielle Form der Ernährungstherapie, bei der nicht Gewichtsverlust im Vordergrund steht, sondern die Darmgesundheit. Der österreichische Arzt Franz-Xaver Mayrhat die Kur entwickelt hat und war überzeugt davon, dass Übersäuerung bei einem gesunden Darm keine Chance hat. Damit soll vielen Krankheiten die Basis entzogen werden.
Was ist eine Mayr-Kur?
Bekannt wurde die naturheilkundliche Mayr-Kur vor allem durch ihr simples Prinzip zum Fasten: Altbackene Brötchen und Milch sowie Kräutertee sind die drei Säulen der Kur. Zur Original-FX-Mayr-Kur, die unter ärztlicher Aufsicht in spezialisierten Fastenkliniken über eine Dauer von drei Wochen durchgeführt wird, gehören außerdem tägliche Darmreinigung mit Einlauf oder speziellen Abführmitteln, sowie Massagen und Leibwickel. Das alles soll den Darm sanieren und den Körper von Schlacken befreien.
Eine Mayr-Kur zu Hause lässt sich dagegen in nur einer Woche durchführen. Der Gewichtsabbau beträgt durchschnittlich zwei bis vier Kilogramm pro Woche. Wichtiges Detail dieser Teilfastenkur: Die Brötchen werden in mundgerechte Stücke geschnitten und extrem lange gekaut. Dadurch soll das natürliche Sättigungsgefühl, das vielen übergewichtigen Menschen abhanden gekommen ist, wieder geweckt werden.
So funktioniert die Mayr-Diät
Sie sollten sich für die Mayr-Kur zu Hause Zeit nehmen, am besten sogar eine Woche Urlaub einplanen.
Entlastungstag (erster Tag): Jetzt wird der Körper auf das Fasten eingestimmt und der Darm gereinigt. Zum Frühstück gibt es ausschließlich Getränke, die abführen, also Molke oder Sauerkrautsaft, etwas später eine kleine Portion Müsli aus Haferflocken, Magermilch und Beeren oder Äpfeln. Mittags kommt Rohkost auf den Tisch, also Karotten, Kohlrabi, Gurken, Tomaten, dazu etwas Reis, am besten ungesalzen. Abends dann zwei gekochte Kartoffeln mit gedünstetem Gemüse. Außerdem sollten Sie während des gesamten Tages viel Mineralwasser und Kräutertee trinken.
Semmel-Milch-Tage (Tag 2-5): Morgens Tee mit Zitronensaft, danach eine alte Semmel in feine Scheiben schneiden und jedes Scheibchen 30 Mal kauen und kräftig einspeicheln, dann einen Teelöffel Milch dazu trinken und nochmals kauen, bis ein sämiger Brei entsteht. Erst danach wird hinuntergeschluckt. Pro Tag dürfen Sie auf diese Weise fünf Semmeln essen, selbstverständlich nicht auf einmal, sondern je eine im Abstand von zwei bis drei Stunden. Zusätzlich sollten Sie ausreichend Kräutertee und Mineralwasser trinken.
Aufbautage (Tag 6 und 7): Am sechsten Tag dürfen Sie die Mittagssemmel durch klare, möglichs ungesalzene Gemüsebrühe ersetzen. Auch dabei jeden Löffel lange im Mund behalten und sozusagen einspeicheln. Tag sieben beginnt und endet jeweils mit einem Brötchen. Die drei restlichen Mahlzeiten gibt es stattdessen Gemüsebrühe, diesmal mit gedünsteten Gemüse.
Mayr-Diät: Pro und Contra
Kurmäßig unter ärztlicher Aufsicht angewandt, ist die Mayr-Kur hilfreich bei Leber- und Gallenerkrankungen, die Blutfette sinken und Übergewicht wird abgebaut. Allerdings ist die Fastenkur einseitig und deshalb nicht ganz unbedenklich, weil der Körper wichtige Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe nicht erhält. Außerdem werden sich die verlorenen Kilos rasch wieder aufbauen, wenn die Ernährung nicht bewusst und dauerhaft umgestellt wird. Wer allerdings das langsame Kauen auch nach der Kur beibehält, wird tatsächlich etwas schneller satt und könnte vielleicht dadurch diese Gewichtszunahme abbremsen.