Kartoffeldiät: Abnehmen mit Kartoffeln
In Deutschland sind Kartoffeln sehr beliebt und kommen bei den meisten regelmäßig auf den Tisch. Kein Wunder: Die Knollen sind leicht zuzubereiten und gesund – in Form der Kartoffeldiät eignen sie sogar zum Abnehmen. Wie das funktioniert?
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Wer sich für die Kartoffeldiät interessiert, muss sich Bratkartoffeln mit Speck zwar schnell aus dem Kopf schlagen. Lecker ist die Diät mit den beliebten Knollen aber trotzdem: Ein klassisches Rezept der Kartoffeldiät sind Ofenkartoffeln mit Kräuterquark.
In Kombination mit Obst, Gemüse, Salat und Kräutern lassen sich mit der Kartoffeldiät abwechslungsreiche und schmackhafte Gerichte zaubern. Insofern ist sie keine einseitige Monodiät, was bei längerer Anwendung zu Mangelerscheinungen führen kann.
Artikelinhalte im Überblick:
- Vorteile der Kartoffel
- Abnehmen mit der Kartoffeldiät
- Als Kurzzeitdiät geeignet
- Kartoffeldiät: Viel trinken
- Geschichte der Kartoffel
Kartoffeln sind leicht verdaulich und sättigen
Seefahrer aßen früher jede Menge Kartoffeln, um ihr Immunsystem zu stärken und sich vor Skorbut zu schützen, der Krankheit bei Vitamin-C-Mangel. Denn der Gehalt an Vitamin C in den Kartoffeln ist sehr hoch: 100 Gramm gekochte Erdäpfel enthalten etwa 14 mg Vitamin C, außerdem Carotin, Vitamin E, B1, B2, Niacin und Vitamin B6, außerdem rund 15 g Kohlenhydrate, zwei Gramm Eiweiß, 0,1 g Fett und kein Cholesterin.
Damit sind Kartoffeln praktisch fettfrei, kalorienarm (nur etwa 70 kcal pro 100 g), sättigen gut und enthalten biologisch hochwertiges Eiweiß, das vom Organismus leicht in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann.
Kartoffeldiät wirkt basisch auf den Körper
Rohe Kartoffeln sind nicht für die Kartoffeldiät geeignet, da Stärke vom menschlichen Körper nur nach dem Garen verstoffwechselt werden kann. Gekocht sind sie hingegen zu 90 Prozent vom Körper verwertbar. Kartoffeln gehören zu den basischen Lebensmitteln und machen damit im Rahmen einer Kartoffeldiät nicht nur schlank, sondern wirken zugleich einer Übersäuerung des Organismus entgegen.
Kartoffeln entwässern den Körper
100 Gramm erntefrische Erdäpfel bestehen zu 78 Prozent aus Wasser. Günstig ist die Zusammensetzung von Mineralstoffen: Hundert Gramm enthalten rund 440 mg Kalium und nur drei Milligramm Natrium. Kalium ist wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, für den Herzrhythmus und die Arbeit der Muskeln.
Kartoffeln sind ideal, um den Körper wirksam zu entwässern. Das erhöht noch einmal die Wirksamkeit der Kartoffeldiät als kurzfristiger Schlankheitskur. Denn das Kalium regt die Tätigkeit der Nieren an und fördert die Entwässerung und Entschlackung. Andere Mineralien und Spurenelemente sind Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink, die alle für den Aufbau der Zellen und den Stoffwechsel essentiell sind.
Kartoffeldiät: Abnehmen mit kalten Kartoffeln
Noch gesündere Schlankmacher sind Kartoffeln im Rahmen einer Diät übrigens dann, wenn sie nach dem Kochen abkühlen konnten, zum Beispiel für einen vielseitigen Kartoffelsalat. Denn wenn die Temperatur sinkt, wird ein Teil der Stärke in den unverdaulichen Ballaststoff Inulin umgewandelt. Dieser Umstand macht kalte oder wiedererwärmte Gericht besonders empfehlenswert für die Kartoffeldiät.
Kartoffeldiät ist als Kurzzeitdiät geeignet
Eine strenge Kartoffeldiät ist als Kurzzeitdiät geeignet, wenn Sie ein bis drei Tage lang jeweils 1-1,5 kg einfach zubereitete Kartoffeln in kleinen Portionen über den Tag verteilt zu sich nehmen. Der Wert solcher einseitigen Diäten wie der Kartoffelkur zum Abnehmen liegt laut dem Mediziner Ulf Böhmig "in ihrer stoßartigen entschlackenden Wirkung" und in der Zufuhr von Mineralstoffen, insbesondere von Kalium, während Natrium weitgehend fehlt.
Pellkartoffeln nicht salzen und trocken zubereiten
Um Natrium zu sparen und zu entschlacken, sollte man die Kartoffeln für die Diät gar nicht oder nur wenig salzen. Denn Kochsalz (NaCl) besteht aus Natrium und Chlorid. Stattdessen zum Würzen lieber frische Kräuter und Gewürze verwenden.
Die Kartoffeln sollte man in der Schale kochen, da das Kalium und die übrigen Nährstoffen sonst ausgewaschen werden. Am einfachsten für die Kartoffeldiät einsetzbar sind Pellkartoffeln, die mit der Schale verzehrt werden.
In einem speziellen Topf aus gebranntem Ton oder in Folie eingewickelt können Kartoffeln auch ganz ohne Wasser im Backofen zubereitet werden. Diese trockene Art des Garens dauert zwar länger, die Kartoffeln schmecken aber unvergleichlich besser.
Bei der Kartoffeldiät viel trinken
Rund zwei Gramm Ballaststoffe in hundert Gramm gekochten Kartoffeln regen die Verdauungstätigkeit an und verlängern das Sättigungsgefühl. Ballaststoffe benötigen zum Quellen Flüssigkeit. Deshalb ist es wichtig, dass Sie während einer Kartoffeldiät mindestens zwei Liter am Tag trinken. Am besten eignen sich stilles Wasser, Früchte- oder Kräutertees, weil sie kaum bis keine zusätzliche Kalorien liefern.
Eine Knolle mit Tradition und Bedeutung
Wichtig und wertvoll war und ist die Kartoffel (Solanum tuberosum) in vielen Kulturen der Erde. Die Inkas hatten sogar eine Kartoffelgöttin namens Axomama. Sie galt als Symbol der weiblichen Fruchtbarkeit. Deshalb durften auch nur Frauen die Pflanzen in die Erde setzen. Die Vereinten Nationen führten 2008 sogar als "Internationales Jahr der Kartoffel" ein.