Blick in die Kranzgefäße

Intravaskulärer Ultraschall

Intravaskulärer Ultraschall ist ein relativ neues Verfahren und ermöglicht einen direkten Blick ins Herzkranzgefäß. Wann wird der IVUS gemacht? Welche Risiken gibt es?

Ärztin mit Maske
Der intravaskuläre Ultraschall ist ein noch recht neues Verfahren, welches einen Blick ins Innere von Herzkrankzgefäßen ermöglicht. Er ist mit Risiken verbunden und aufwendig.
©iStock.com/Stígur Már Karlsson /Heimsmyndir

Besteht der Verdacht auf eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) mit lokalen Verengungen (Stenosen) im Bereich der Herzkranzgefäße, die zu einem Herzinfarkt führen können, so erfolgt üblicherweise eine genauere Diagnostik durch eine Herzkatheteruntersuchung Herzkatheteruntersuchung und das gegebenenfalls mit Röntgenuntersuchung der Herzkranzgefässe (Koronar-Angiographie). Die Untersuchung liefert allerdings nur ein zweidimensionales Bild der Gefäßstenose.

Damit lässt sich zwar die Schwere der Veränderung abschätzen, genauere Aussagen über die Zusammensetzung der Gefäßwand an der verengten Stelle sind jedoch nicht möglich. Diese Möglichkeit bietet aber der Intravaskuläre Ultraschall, abgekürzt IVUS.

Hervorgerufen werden die Stenosen durch sogenannte arteriosklerotische Plaques. Das sind Ablagerungen, die aus verschiedenen Bestandteilen gebildet werden wie etwa Fettpartikeln, Verkalkungen und Entzündungszellen. Die Form und der Aufbau der Plaques sowie ihre Einbettung in die Gefäßwand sind für die Gefährdung des individuellen Patienten bedeutsam –der Intravaskuläre Ultraschall kann sie nun sichtbar machen. Denn je instabiler die Plaques sind, umso eher können sie aufreißen. Dabei ergießt sich der Plaqueinhalt in das Lumen des Blutgefäßes und kann dort zur Bildung eines Blutpfropfs (Thrombus) und damit zum Gefäßverschluss, also zum Herzinfarkt, führen.

Blick in das Herzkranzgefäß hinein

Darstellen und untersuchen lassen sich die Plaques per Ultraschall und das direkt vom Inneren des Blutgefäßes aus. Das moderne Verfahren, bei dem ein winziger Ultraschallkopf in das betreffende Blutgefäß hineingeführt wird, wird in der Fachsprache als Intravaskulärer Ultraschall bezeichnet. Mit seiner Hilfe lassen sich das Innere des Blutgefäßes, die Gefäßwand und im Fall des Falles die darauf befindlichen Ablagerungen betrachten. Dabei lässt sich die Form der Plaques begutachten und sogar erkennen, aus welchen Bestandteilen die jeweilige Ablagerung aufgebaut ist. So kann zum Beispiel ermittelt werden, ob Fettpartikel überwiegen, ob es Verkalkungen gibt und ob sich möglicherweise schon kleine Thromben bilden, die aber noch keine Symptome oder erkennbare Komplikationen verursachen.

Intravaskulärer Ultraschall  – Einsatz nur bei besonderen Fragestellungen

Mithilfe des intravaskulären Ultraschalls kann außerdem zwischen stabilen und instabilen Plaques unterschieden werden, wobei vor allem letztere mit einem hohen Gefährdungspotenzial behaftet sind. Das Verfahren hat zudem maßgeblich dazu beigetragen, die Zusammenhänge bei der Bildung der Plaques und auch bei der Entstehung eines Herzinfarktes zu verstehen.

Intravaskulärer Ultraschall wird im klinischen Alltag allerdings nur bei besonderen Fragestellungen eingesetzt, da der IVUS  doch recht aufwendig ist. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung und ist infolge der Einführung des kleinen Ultraschallkopfs direkt in das verengte Gefäß hinein nicht ganz ohne Risiken für den Patienten. Wann immer möglich, werden diagnostisch anstehende Fragen deshalb mit risikoarmen Verfahren wie beispielweise einer Echokardiographie oder einer Computertomographie (CT) zu klären versucht.

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