Rhinoplastik

Nasenkorrektur: Kosten und Risiken der Operation

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Die Nasenkorrektur (Rhinoplastik) ist eine Operation, um die äußere Form der Nase zu verändern. Denn die Nase prägt die äußere Erscheinung ganz wesentlich, ein Höcker oder eine Schiefstellung werden oft als störend empfunden. Welche Gründe eine Nasenkorrektur haben kann, was sie kostet und welche Risiken auftreten können.

Frau und Ärztin bei der Nasenkorrektur
© Getty Images/Kosamtu

Viele Betroffene wünschen sich, dass mit der Nasenkorrektur der Blick eines anderen Menschen nicht wie bisher an einer dominanten oder durch einen Nasenhöcker unregelmäßig geformten Nase hängen bleibt. Dazu kommt für viele Personen, dass sie sich mehr Lebensfreude und ein zufriedeneres Selbstbild mit der Veränderung des Aussehens erhoffen. Manchmal wird eine Nasenkorrektur aber auch aus anderen Gründen durchgeführt.

Artikelinhalte im Überblick:

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Ziele einer Nasenkorrektur

Eine Nasenkorrektur wird vorwiegend aus kosmetischen Gründen zur Harmonisierung der Nase und des gesamten Gesichts (ästhetische Nasenkorrektur) durchgeführt. Häufige Gründe für die Rhinoplastik sind:

  • Schiefnase (Nase hat einen schiefen Verlauf)
  • Höckernase, Nasenhöcker (der Nasenrücken ist nach oben gewölbt)
  • Sattelnase (der Nasenrücken ist in der Mitte eingesunken)
  • Langnase (tief sitzende Nasenspitze)
  • Nasenspitzenkorrektur
  • Nasenverkleinerung

Auch eine Funktionsverbesserung der Nasenatmung (funktionelle Nasenkorrektur) oder die Behandlung von Geburtsdefekten wie Gesichtsspalten oder Unfälle (rekonstruktive Nasenkorrektur) können Anlass für eine Nasenkorrektur sein. Ziel ist es dann, die Funktionsfähigkeit der Nase zu erhalten oder zu verbessern.

Voraussetzungen für eine Nasenkorrektur

Die Nase ist sehr prägend für die äußere Erscheinung. Auffälligkeiten wie eine Schiefstellung, Höckerbildung und andere Formdefekte sind entscheidend für den Gesamtausdruck der Person. Viele Menschen wünschen sich durch die Nasenkorrektur eine Verbesserung des Erscheinungsbildes, sie möchten eine normale, harmonisch ins Gesicht passende Nasenform haben.

Wer sich für eine Nasenkorrektur interessiert, sollte zwischen 18 und 60 Jahren alt sein, da die Hautelastizität mit dem Alter nachlässt. Eine Neuformung des Knorpel- und Knochengerüsts der Nase würde bei Menschen über 60 Jahren nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen führen. Außerdem sollte die betreffende Person gesund und psychisch stabil sein. Menschen sollten die Fehlform der Nase nicht unangemessen überbewerten und eine realistische Vorstellung vom Ergebnis haben.

Kosten der Nasenkorrektur

Eine Nasenkorrektur aus kosmetischen Gründen kostet zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Liegen funktionelle Gründe für den Eingriff vor oder ist es eine medizinisch notwendige Operation, beispielsweise zur Behebung einer behinderten Nasenatmung, werden die Kosten oftmals von der Krankenkasse übernommen. Dies gilt es im Einzelfall zu klären.

Vorbereitung auf eine Nasen-OP

Im Vorfeld der Operation ist eine ausführliche Beratung in einer Fachpraxis für Nasenchirurgie wichtig. Dabei wird besprochen, was man sich wünscht, ob die Erwartungen realistisch sind und was sinnvoll und technisch machbar ist. Dies hängt von vielen Faktoren ab: Nicht jede Nasenform passt zu jedem Gesicht oder zu jeder Körpergröße.

Nach Abschluss der Vorgespräche und Festlegung des operativen Vorgehens wird meist durch die hausärztliche Praxis die Operations- und Narkosefähigkeit untersucht. Diese Befunde sollten zur letzten Besprechung, bei der Patient*innen über den Operationsablauf aufgeklärt werden und die Fotodokumentation erfolgt, vorliegen. In den letzten zehn Tagen vor der Nasenkorrektur dürfen Patient*innen keine gerinnungshemmenden Medikamente wie Acetylsalicylsäure oder Marcumar und kein Vitamin E einnehmen. Andernfalls können verstärkt Blutergüsse auftreten und die Gefahr für Nachblutungen steigt. Auch das Absetzen der Medikamente rund um die Operation wird im Vorfeld besprochen.

Ausgiebiges Sonnenbaden sollte in der letzten Woche vor der Nasenkorrektur unterbleiben. Wichtig ist, dass man darauf vorbereitet ist, in den ersten Tagen nach der Operation nicht die üblichen Alltagsaufgaben bewältigen zu können. So sollte man beispielsweise vor dem Operationstermin einkaufen, um direkt nach der Nasenoperation keine schweren Tüten tragen zu müssen.

Ablauf einer Nasenkorrektur-OP

In Abhängigkeit vom individuellen Befund wird bei der OP immer das knorpelige Nasenskelett verändert, meist auch die knöchernen Nasenstrukturen (Nasengerüst). Um an diese heranzukommen, löst der*die Chirurg*in die Schleimhaut beziehungsweise die Haut des Nasenrückens ab. Die Zugangsschnitte befinden sich unsichtbar im Naseneingang. In seltenen schwierigen Fällen, wie Nasendeformitäten im Rahmen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sowie bei mehrfach voroperierten Nasen, ist ein winziger Schnitt durch den äußeren Nasensteg erforderlich, der eine Zeit lang sichtbar ist.

In der Regel ist die Technik der geschlossenen Nasenkorrektur, das heißt mit Zugang vom Naseninneren, völlig ausreichend. Dabei kann die Nasenscheidewand geradegestellt und verkürzt werden oder Teile der Flügelknorpel werden entfernt, um die Nasenspitze zu korrigieren. Bei plastischen Operationen am Nasenrücken wird der gesamte Hautmantel vom Knochen und Knorpelgerüst gelöst, dann können mit speziellen Mikromeißeln Höcker abgetragen werden. Der Nasenrücken wird begradigt, durch Einpflanzen von glättenden Knorpeltransplantaten werden Konturen in die richtige Form gebracht. In der Regel wird ein Nasengips angelegt, der etwa zehn bis 14 Tage getragen wird, danach ist ein weiterer Pflasterverband für eine Woche oder länger nötig.

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Erfolgt die Nasenkorrektur unter Vollnarkose?

Kleinere Eingriffe wie die Nasenspitzenkorrektur können unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Bei umfangreicheren Operationen zur Nasenkorrektur empfehlen Fachärzt*innen eine Vollnarkose, weil hier eine gezielte Blutdrucksenkung möglich ist. Diese Maßnahme hat zum Ziel, die Blutung während der Operation so zu verringern, damit immer eine gute Sicht über das Operationsgebiet herrscht und der Eingriff schneller und exakter erfolgen kann.

Nach einer Vollnarkose empfiehlt sich ein kurzer Klinikaufenthalt, zumindest für eine Nacht. Bei Einlage einer Schaumstofftamponade in einem der Nasenlöcher, sollten Patient*innen solange in der Klinik verbleiben, bis diese herausgenommen werden darf.

Was muss man nach einer Nasenkorrektur beachten?

Nach der Nasenkorrektur und der Entlassung aus der Praxis oder der Klinik kann in den darauf folgenden Tagen regelmäßig die Nase abgesaugt werden. Dies ist für Betroffene oft erleichternd, da naturgemäß die Nasenatmung nach einer Nasenkorrektur erheblich eingeschränkt ist. Etwa am dritten oder vierten Tag sollte der Gips bereits gewechselt werden, da er durch das Abschwellen der Nase schnell locker wird. Bei einer Tamponade wird diese am ersten oder zweiten Tag nach dem Eingriff gezogen. Nach ausgedehnteren Operationen sollte der Nasenrücken in den ersten sechs bis acht Wochen nachts noch gepflastert werden.

Größere Blutdrucksteigerungen sind in der ersten Woche nach der Nasenkorrektur zu vermeiden. Das bedeutet, keine heißen Duschen, sich die Haare nicht über Kopf zu waschen und körperliche Anstrengungen wie Sport oder Sex vermeiden. Leichte Bewegung wie Spaziergänge fördern die Blutzirkulation und damit die Abschwellung der Nase, das gilt auch für Kühlen.

Innerhalb der ersten Tage sind oft noch leichte Schwellungen und kleinere Blutergüsse zu sehen und die Nasenatmung kann behindert sein. Nach etwa ein bis zwei Wochen sieht man der Person die Nasenoperation meist nicht mehr an. Die vollständige Wundheilung dauert jedoch etwa ein halbes bis ein Jahr. In dieser Zeit kann es immer wieder kleine Veränderungen wie Schwellungen über der Nasenspitze geben. Dagegen hilft ein nächtlicher Pflasterverband.

Kann man eine Nasenkorrektur mehrmals machen lassen?

Selten sind kleinere Nachkorrekturen von Unregelmäßigkeiten und Asymmetrien der Nasenflügel notwendig. Sie können meistens ambulant und unter örtlicher Betäubung erfolgen. Noch seltener ist eine Nachoperation notwendig. Tritt dieser Fall ein, geschieht dies frühestens nach einem halben bis einem Jahr nach der ersten Nasenkorrektur, da es wichtig ist, die physiologischen Heilungs- und Vernarbungsprozesse abzuwarten.

Bei Rekonstruktionen nach unfallbedingten Veränderungen der Nase sind manchmal mehrere Eingriffe geplant. Im Regelfall bringt bei rein kosmetischen Nasenkorrekturen die Erstoperation das gewünschte Ergebnis. Sollte das Operationsergebnis sechs Monate danach jedoch unbefriedigend sein, sollten Betroffene dies mit dem*der behandelnden Arzt*Ärztin besprechen. Wird keine Einigung erzielt, kann man sich an die Gutachterkommission der GÄCD wenden. Sinnvoll ist auch die Einholung einer ärztlichen Zweitmeinung.

Risiken bei einer Nasenkorrektur

An sich ist die Nasenkorrektur ein risikoarmer Eingriff, der nur selten mit schweren Komplikationen verbunden ist. Um das Risiko weiter zu minimieren, sollte die Nasenoperation nur von ausgewiesenen Spezialisten und Spezialistinnen vorgenommen werden. Normal sind vorübergehende Schwellungen und Blutergüsse, die von selbst wieder verschwinden. Gesundheitsgefährdend kann jedoch eine Blutung oder Nachblutung sein, die während der Operation sowie in den ersten Stunden bis hin zu zehn Tagen nach dem Eingriff auftreten kann. In seltenen Fällen kann die Berührungempfindlichkeit der Nase verringert sein, treten Durchblutungsstörungen der Nasenschleimhaut oder Infektionen auf. Werden bei der Operation Nerven oder der Tränenkanal verletzt, kann das spätere Auswirkungen haben.

Kleinere Unregelmäßigkeiten der Nasenform fallen dem kritischen Blick der Patienten*innen meistens mehr auf als anderen Personen. Vermieden werden Fehler durch eine engmaschige Kontrolle und Therapie beispielsweise durch Pflasterzügelverbände in der gesamten Heilungsphase. In der Regel werden nach einem halben Jahr oder einem Jahr noch einmal Fotos von dem Ergebnis der Nasenkorrektur angefertigt. Denn zu diesem Zeitpunkt sollten sämtliche heilungsbedingten Veränderungen abgeklungen sein.

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