Brustverkleinerung: Kosten und wann sie infrage kommt
Wenn die Brüste einer Frau sehr groß sind und zu körperlichen sowie psychischen Beschwerden führen, kann eine Brustverkleinerung vorgenommen werden. Auch für Männer mit Gynäkomastie, bei der die Brüste unnatürlich vergrößert sind, kommt eine Brustverkleinerung infrage.
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Bei einer Brustverkleinerung (Mammareduktion) wird die Größe der Brüste entsprechend der Figur der betroffenen Frau reduziert. Dadurch sollen körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen gelindert und seelische Probleme, die durch die große Brust entstehen können, vermindert werden. Auch für Männer mit Gynäkomastie kommt eine Brustverkleinerung infrage. Ob Mann oder Frau: Eine Brustverkleinerung zielt darauf ab, die Lebensqualität dauerhaft zu verbessern.
Artikelinhalte im Überblick:
- Brustverkleinerung: Kosten
- Gründe für Brustverkleinerung
- Gynäkomastie: Brustverkleinerung beim Mann
- Operation
- Verlauf und Komplikationen
Brustverkleinerung: Wie hoch sind die Kosten?
Für eine Brustverkleinerung muss mit Kosten in Höhe von 5.000 Euro gerechnet werden, dazu kommt der Betrag für die Narkose, das verwendete Material und den postoperativen Krankenhausaufenthalt. In Summe können sich so rund 7.500 Euro für die Brustverkleinerung ergeben.
Wenn die Brustverkleinerung medizinisch notwendig ist, übernehmen in der Regel Krankenkassen die Kosten. Das ist der Fall, wenn die Brüste sehr groß oder auffällig asymmetrisch sind. Auch wenn eine orthopädische Einschätzung ergibt, dass die Brüste zu Beschwerden im Rücken oder Nacken führen, kann eine Kostenübernahme erfolgen. Leidet die Frau sehr unter der Größe der Brüste, kann ein psychisches Gutachten ebenso eine Kostenübernahme möglich machen.
Gründe für eine Brustverkleinerung
Die Gründe für den Wunsch einer Brustverkleinerung können sehr unterschiedlich sein. Denn sehr große Brüste führen bei betroffenen Frauen häufig zur seelischen und körperlichen Belastung.
Ursachen für den Wunsch nach einer Brustverkleinerung:
- Überproportional große Brüste
- Brüste sind unterschiedlich groß
- Asymmetrisch geformte Brüste
- Psychische Beschwerden
- Haltungsfehler und -schäden
- Bandscheibenprobleme bis hin zum Bandscheibenvorfall
- Rücken- und Nackenschmerzen
- Ekzeme in der Unterbrustfalte
Um eine Brustverkleinerung vornehmen lassen zu können, muss die Frau volljährig und körperlich gesund sein. Bei Frauen mit Kinderwunsch sollte die Möglichkeit auch nach dem Eingriff noch stillen zu können, berücksichtigt werden.
Gynäkomastie: Brustverkleinerung beim Mann
Als Gynäkomastie wird das gutartige Wachstum der Brustdrüse bei Männern bezeichnet. Ursachen sind meist Hormonveränderungen. Bei der Pseudogynäkomastie (Lipomastie) vermehrt sich das Fettgewebe der Brust, meistens ist Adipositas der Grund dafür.
Die Gynäkomastie kann für den betroffenen Mann sehr belastend sein und verursacht oft Schamgefühle und den Wunsch nach einer Brustverkleinerung. Die Kosten werden allerdings nur in seltenen Fällen von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernommen. Wenn keine medizinischen Gründe für die Brustverkleinerung vorliegen, müssen Betroffene die Kosten von etwa 2.500 Euro selbst tragen.
Operationsmöglichkeiten bei der Brustverkleinerung
Eine Brustverkleinerung dauert ungefähr zwei bis zweieinhalb Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Zur Brustverkleinerung gibt es verschiedene OP-Techniken, die sicher sind und eine möglichst kleine Narbe hinterlassen. Der Schnitt erfolgt bei allen Techniken um den Brustwarzenhof herum.
T-Methode: Der Schnitt wird um den Brustwarzenhof herum gesetzt, dann senkrecht nach unten und in einer horizontalen Linie unter der Brustumschlagsfalte weitergeführt.
L-Methode: Der Rundschnitt wird senkrecht fortgeführt. Der horizontale Schnitt erfolgt nur zu einer Seite.
i-Methode (Lejour-Methode): Auch hier kommt es zu einem Rundschnitt um den Brustwarzenhof mit anschließendem senkrechten Schnitt nach unten.
O-Methode (Benelli-Methode): Bei dieser Methode entstehen nur wenig Narben, da der Schnitt ausschließlich um den Brustwarzenhof erfolgt. Anders als bei den anderen Schnitttechniken kann hier nur wenig Brustgewebe entnommen werden. Sie eignet sich also eher für Brustverkleinerungen in geringem Ausmaß.
Falls keine selbstauflösenden Nähte verwendet wurden, steht das Fädenziehen nach 7-14 Tagen an. Zum Schutz werden die Brüste nach dem Eingriff in einen weichen Watteverband gehüllt. Nach der Brustverkleinerung sollte für drei bis vier Wochen ein spezieller Stütz-BH getragen werden.
Verlauf und Komplikationen einer Brustverkleinerung
Etwa ein halbes Jahr nach der Brustverkleinerung hat die Brust ihre endgültige Form, dann lässt sich das Ergebnis abschließend beurteilen. Die Narbe des Operationsschnittes ist zu dem Zeitpunkt meistens auch verblasst. Nach dem Eingriff können sich in der Brust Verhärtungen bilden, die oft innerhalb weniger Jahre nach der Brustverkleinerung von selbst verschwinden. Auch Blutergüsse und Schwellungen sind normal und gehen nach kurzer Zeit zurück.
Daneben sind bei einer Brustverkleinerung ebenso diese Komplikationen möglich:
- Gestörte Wundheilung
- Infektionen
- Blutungen
- Thrombose in der Becken- oder Beinvene
- Sichbare Narben, Wulstbildung
- Sensibilitätsstörungen der Brustwarzen
- Atembeschwerden
- Brustschmerzen
- Herzbeschwerden
Solche schwerwiegenden Komplikationen sind bei einer Brustverkleinerung selten. Das Risiko kann weiter reduziert werden, indem man einen erfahrenen Plastischen Chirurgen für den Eingriff aussucht.