Tattoo-Pflege: Diese Tipps unterstützen die Heilung
Damit neue Tattoos schnell heilen und Sie diese stolz präsentieren können, müssen Sie Ihrer Haut bei der Heilung helfen. Wir erklären, wie Sie eine neue Tätowierung richtig nachbehandeln und mit welchen Tricks Sie dafür sorgen, dass Ihr Tattoo auch nach Jahren noch scharf und farbecht aussieht.
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Natürlich haben Sie Ihr Tattoo-Studio sorgfältig ausgewählt, auf hygienisch einwandfreie Zustände ebenso viel Wert gelegt wie auf die Kunstfertigkeiten des Tätowierers. Alle wichtigen Punkte zur Nachbehandlung frischer Tätowierungen und zur Pflege der in die Jahre gekommenen Hautkunst finden Sie hier!
Die besten Pflege-Tipps für neue Tattoos
Ein neues Tattoo muss unbedingt geschützt werden. Dazu wurde Ihnen im Tattoo-Studio schon Wundheilsalbe oder Vaseline aufgetragen und das Tattoo zusätzlich mit einer Folie abgedeckt, damit kein Kleidungsstück an der empfindlichen Haut scheuert.
Diese Folie sollte auch erst nach zwei bis drei Stunden entfernt werden, Rückstände der Tinte können dann mit klarem Wasser abgespült werden. Verwenden Sie dazu keine Waschzusätze wie Seife oder Waschgel und tupfen Sie die Stelle mit einer Zellstoffmullkompresse trocken.
Da noch Tinte auf der Oberfläche zu Verfärbungen führen kann, sind Handtücher ebenso ungeeignet wie fusselnde Kosmetiktücher aus Papier. Um die Haut nicht zu reizen, sollten Sie nicht auf dem Tattoo reiben, sondern die noch empfindliche Hautpartie mit sanftem Druck abtupfen.
Anschließend sollte wieder Wund- und Heilsalbe oder Vaseline aufgetragen werden. Cremen Sie Ihrem Hauttyp angepasst, also bei trockener Haut selbstverständlich öfter als bei normaler bis fettiger Haut. Die Wunde darf nie trocken und spröde werden. Bilden sich grobe Krusten, können diese beim Abblättern zu Farbverlusten führen und die Gefahr der Narbenbildung steigt.
Zu viel ist aber auch in diesem Fall ungesund, da Cremes die Haut aufquellen lassen, was wiederum zu Farbverlusten führt und den Heilungsprozess verlangsamt. In der Regel ist drei bis sechs mal Cremen pro Tag ausreichend.
Tattoo: Blowouts vermeiden?
Läuft bei einem Tattoo Farbe in die Haut aus, spricht man vom "Blowout". Das bedeutet, dass die Farbe nicht an der vorgesehenen Hautstelle bleibt, sondern verläuft. An sich handelt es sich dabei um eine gesundheitlich nicht bedenkliche Komplikation. Ein Blowout kann in unterschiedlicher Form und Stärke vorkommen – in der Regel lässt herausgelaufene Farbe das Tattoo fleckig oder verschwommen aussehen. Wirklich vorbeugen lässt sich einem Blowout nur, indem man sich einen erfahrenen Tätowierer sucht und die ausgewählte Körperstelle nicht schwer zu tätowieren ist.
Im Nachhinein lassen sich Blowouts nicht mehr korrigieren. Allerdings kann es der Tätowierer durch Nachstechen oder ein Cover up unauffällig erscheinen lassen.
Luft, aber keine Sonne für (frische) Tattoos
An der frischen Luft heilt Haut am besten, glauben viele Dermatologen. Aber Vorsicht vor Sonnenstrahlung und Solarium: UV-Strahlung müssen Sie für vier Wochen meiden, da die gereizte Haut sich sonst schnell entzündet. Decken Sie die Stelle unter der Kleidung bei Bedarf mit einem weichen Polster und Frischhaltefolie ab. So gelangt die Heilsalbe nicht an die Textilien und Sie vermeiden Druckstellen, die die Heilung verzögern. Also lieber Schlabber-Look oder Hüfthose tragen und nicht durch BH-Träger oder den Sockenrand auf dem Tattoo Schmerzen leiden.
Bis die Haut vollständig geheilt ist, durchläuft Sie verschiedene Phasen. Da beim Tätowieren durch die Vielzahl kleinster Pikser die Zellen auch aufgestochen werden und ihre Flüssigkeit verlieren, bildet sich daraus immer ein leichter Schorf. Das ist völlig normal.
Bitte ziehen Sie diese dünne Kruste nicht ab: Sie versiegelt die Haut vorübergehend. Beim Abziehen riskieren Sie schmerzhafte und blutende Hautrisse, die zu Hautinfektionen führen. Auch wenn die Kruste juckt, niemals kratzen - das ist ein Zeichen des Heilungsprozesses. Sie kratzen sonst mit dem Wundschorf die Farbe und somit Ihre neue Tätowierung ungewollt wieder ab und riskieren Vernarbungen.
Heilungsdauer und Komplikationen von Tätowierungen
Je nach Größe der Tätowierung kann der Heilungsprozess zwei bis vier Wochen dauern. So lange sollte man sie auch eincremen. Erst wenn die Haut wieder glatt und die Rötung verschwunden ist, sind Sie Eins mit Ihrem neuen Körperschmuck.
Entzündet sich die Haut um das Tattoo, ist also rot, heiß und spannt, so besteht die Gefahr einer Hautinfektion. In diesem Fall ist nicht mehr der Tätowierer Ihr Ansprechpartner, sondern der Hautarzt. Er kann mit Medikamenten und kühlenden Salben die Infektion aufhalten; die Tätowierung ist nicht gefährdet. Keine Sorge: Dermatologen schimpfen niemanden wegen einer Tätowierung, wenn Sie es beim Fachmann stechen haben lassen und die Haut konsequent gepflegt wurde.
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Tattoos sind pflegeleicht, jedoch können sie mit der Zeit an Farbsättigung und Kontrast verlieren. Durch konsequente Pflege erhalten Sie die Schönheit Ihrer neuen Tätowierung. Nutzen Sie deshalb das Angebot Ihres Tattoo-Studios zu einer Nachkontrolle etwa vier Wochen nach der ersten Sitzung.
Dieser Termin sollte kostenlos angeboten werden und auch kleine Nachbesserungen im Preis enthalten sein, denn durch den Heilungsprozess der Haut können feine Details Ihres Motivs verlorengegangen sein oder verschwommen wirken. Dabei handelt sich aber keineswegs um eine Qualitätsproblem, sondern um eine natürliche Konsequenz der Wundheilung. Der Tätowierer kann dies aber sogleich korrigieren. Danach muss wieder konsequent gepflegt werden.
Tätowierungen gezielt vor UV-Strahlung schützen
Auch einem Besuch im Solarium oder einem Sonnenbad steht nichts mehr im Wege, allerdings ist es empfehlenswert, seine Tätowierung(en) beim Sonnenbaden besonders zu schützen, damit die Farbe nicht ausbleicht. Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) oder auf der Sonnenbank eine Schablone zum Abdecken der Tätowierung bewahren Ihr Tattoo vor UV-Strahlung.
Frisches Tattoo: Sport, Alkohol und Duschen erlaubt?
Übrigens: Sport ist mit einem neuen Tattoo erlaubt. Nur bitte vorsichtig: Die gesteigerte Durchblutung der Haut beschleunigt einerseits die Wundheilung, erhöht aber zugleich das Risiko kleiner Hauteinblutungen. Gleiches gilt für Alkoholgenuss, da sich die Gefäße durch Alkohol weiten können.
Der Mythos vom "Dusch-Verbot" kursiert immer noch im Internet. Dafür gibt es aber keinen Grund. Die Tätowierung sitzt unter der Deckhaut und wird auch durch häufiges Duschen nicht abgewaschen. Bei neuen Tattoos gilt: mit pH-neutralem Duschgel die betroffene Hautregion vorsichtig reinigen und sanft trockentupfen.