Hornhaut entfernen und Tipps für die Fußpflege
Unsere Füße tragen uns im Laufe des Lebens rund viermal um die Erde – etwa 160.000 Kilometer. Regelmäßig die Hornhaut zu entfernen und die Füße zu pflegen, sind daher sehr wichtig. Was es beim Hornhaut entfernen zu beachten gilt.
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Fußpflege (Pediküre) ist mehr als purer Luxus, denn schöne Füße sind gesunde Füße. Regelmäßig die Hornhaut zu entfernen und eine gründliche Fußpflege können Krankheiten (etwa Nagelpilz), rissiger Hornhaut, schmerzhaften Hühneraugen und eingewachsenen Zehennägeln vorbeugen – wenn man es richtig macht.
Artikelinhalte im Überblick:
- Zuerst Füße waschen
- Hornhautentferner
- Füße abtrocknen
- Nägel kürzen
- Pflegen nach Hornhaut entfernen
- Medizinische Fußpflege
Vor dem Hornhaut entfernen: Füße waschen
Hornhaut an den Füßen sollte am besten nie trocken entfernt werden. Daher gilt es als Erstes, die Füße gründlich mit milder Seife oder Duschgel zu waschen – das kann während des Duschens oder Badens sein. Oder man führt ein wohltuendes Fußbad durch. Insgesamt sollte man seine Füße für zehn bis maximal 15 Minuten einweichen lassen.
Hornhaut entfernen: Welche Methoden gibt es?
Hornhaut entsteht immer da, wo die Haut besonderem Druck ausgesetzt ist – als eine Art Selbstschutz der Füße. Je dicker die Hornschicht wird, desto leichter reißt sie ein und kann bluten. Durch die kleinen Wunden können außerdem Krankheitserreger in die Haut eindringen und Entzündungen hervorrufen. Deshalb sollte Hornhaut regelmäßig entfernt werden.
Welche Hornhautentferner es gibt:
Fußfeilen können im Kampf gegen überschüssige Hornhaut gute Dienste leisten.
Mit einer speziellen Raspel kann Hornhaut an den Füßen entfernt werden. Sie eignen sich zur regelmäßigen Anwendung oder für Menschen mit dickerer Hornhautschicht.
Hornhauthobel sollten hingegen nicht verwendet werden, denn sie entfernen häufig zu viel Hornhaut und legen eine tiefer liegende, empfindliche Hautschicht frei. Außerdem rutscht man mit der Klinge leicht ab und kann umliegende Hautpartien verletzen.
Schonender ist ein Bimsstein, der die trockene Haut sanft wegschmirgelt.
Auch der Hornhautschwamm entfernt Hornhaut auf sanfte Weise.
Sind die Füße nur leicht verhornt, reicht manchmal schon ein Fußpeeling mit Schleifpartikeln.
Wer vor Werkzeugen wie der Feile zurückschreckt, kann der Hornhaut mit speziellen Salben zu Leibe rücken. Viele dieser Produkte enthalten Salicylsäure. In höheren Konzentrationen weicht sie die Hornhaut auf, indem sie die Kittsubstanz zwischen den Zellen auflöst. Hier kann die Hornhaut anschließend zum Beispiel mit einem Handtuch abgerubbelt werden.
Wichtig ist, entsprechende Cremes und Lotionen nur auf die Hornhaut aufzutragen und die umliegende Haut etwa mit etwas Fettcreme vor der Säure zu schützen.
Hornhautsocken und Pflaster
Salicylsäure kann außerdem in flüssiger Form und als Pflaster angewendet werden. Letztere werden drei bis vier Tage getragen. Nach dieser Zeit ist die Hornhaut in der Regel so weich, dass sie sich problemlos mit einem rauen Handtuch abrubbeln lässt.
Eine weitere Darreichungsform sind sogenannte Hornhautsocken – die sind allerdings nichts für schwache Nerven! Die Socken werden für 60 Minuten getragen, in den darauffolgenden 14 Tagen löst sich langsam die Hornhaut an den Füßen. In dieser Zeit sollte man besser geschlossene Schuhe tragen und seine Füße vor Sonnenlicht schützen. Laut Herstellerangaben sollten Hornhautsocken jedoch nur einmal im Monat angewendet werden.
Füße gründlich abtrocknen
Nach dem Entfernen der Hornhaut sollte man die Füße noch einmal kurz abwaschen. Anschließend die Füße sorgfältig mit einem Handtuch trocknen. Dabei sollten auch die Ferse und die Zehenzwischenräume berücksichtigt werden, denn hier siedeln sich Pilzerreger besonders leicht an.
Nägel kürzen
Wer bereits bei der Fußpflege ist, kann nach dem Hornhaut entfernen auch die Nägel kürzen. Beim Kürzen der Nägel ist es wichtig, sie nicht zu kurz zu schneiden. Sie sollten immer oberhalb des Nagelbetts enden. Was man außerdem beachten sollte:
Zu rund geschnittene Zehennägel wachsen schnell ins Nagelbett ein. Besser ist es darum, die Nägel relativ gerade und spatenförmig in Form zu bringen. Die Ecken sollten nur ganz leicht abgerundet sein, damit Strümpfe oder Schuhe nicht hängen bleiben.
Aus kosmetischen Gründen kann es sinnvoll sein, die Nagelhaut vorsichtig in Form zu bringen. Die Nagelhaut niemals schneiden, sondern immer vorsichtig zurückschieben.
Die richtigen Handwerkszeuge für die Fußnagelpflege sind eine Nagelzange, ein Nagelknipser und eine Feile. Bei harten Nägeln kann es mit der Schere schnell "Ausrutscher" geben.
Bei Bedarf lässt sich die Oberfläche der Nägel mit einer Polierfeile bearbeiten, damit sie schön glänzen. Alternativ trägt man Nagellack auf. Das sollte immer in drei Schichten passieren: Klarlack als Untergrund, dann erst der Farblack, damit sich der Nagel nicht verfärbt, und anschließend Klarlack zum Fixieren. Zwischendurch die Schichten gut trocknen lassen.
Besondere Regeln bei einer Nagelpilzinfektion
Liegt bereits bei einem Teil der Nägel eine Nagelpilzinfektion vor, sollten die Pediküre-Instrumente nach Gebrauch desinfiziert werden. Damit können Sie vermeiden, dass sich der Nagelpilz weiter ausbreitet. Die Behandlung mit einem Anti-Pilz-Lack muss außerdem auf freiem Nagel erfolgen. Falls Sie auf kosmetischen Lack nicht verzichten möchten, tragen Sie zuerst das Mittel auf, dann den Schmucklack.
Nach Hornhaut entfernen Haut gut pflegen
Nach dem Entfernen der Hornhaut mit Feile oder Bimsstein braucht die Haut eine Extraportion Pflege. Eine echte Wohltat bei rauen, rissigen Füßen sind Cremes mit dem Wirkstoff Urea. Das ist die lateinische Bezeichnung für Harnstoff. Aufgrund seiner feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften wird er vor allem Cremes und Salben für die Pflege sehr trockener und juckender Haut zugesetzt. Der Effekt lässt sich intensivieren, wenn man nach dem Eincremen in Baumwollsocken schlüpft.
Wann zur medizinischen Fußpflege?
Grundsätzlich kann man seine Füße gut selber pflegen. In besonderen Fällen empfiehlt es sich allerdings, einen Podologen oder medizinischen Fußpfleger aufzusuchen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich an den Füße eine ausgeprägte Hornhaut gebildet hat oder man an einer Wundheilungsstörung leidet, zum Beispiel in Zusammenhang mit einem diabetischen Fußsyndrom oder Gefäßverschluss. In solchen Fällen heilen selbst kleine Verletzungen mitunter nicht mehr ab. Daher ist es dann besser, eine medizinische Fußpflege in Anspruch zu nehmen.