In anderen Kulturen haben Tellerlippe und Giraffenhals Tradition. Im Westen dagegen gilt bei manchen Size Zero oder die Thigh Gap als Schönheitsideal.
Schönheit extrem: Die krassesten Trends

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Extreme Schönheitsideale
Mini-Taille, Maxi-Busen und ausgemergelte Beinchen: Sollte so wie auf diesem Fake- Bild wirklich eine Frau aussehen? Sicher nicht. Doch wenn man sich die extremen Schönheitstrends der vergangenen Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte ansieht, kommt es einem fast so vor:

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Lotosfuß
Bei "Schuhe und China" denken viele an billige Produktionsstätten für große Markenhersteller. Doch im Reich der Mitte regierte Jahrhunderte lang ein grausames Schönheitsdiktat: Frauen banden ihre Füße ab und quetschten sie in viel zu kleine Schuhe - denn winzige, spitze und schmale Füße galten als ideal. Dabei kam es zu Knochenbrüchen und eitrigen Infektionen. Obwohl der brutale Brauch 1949 verboten wurde, schnüren sich manche Chinesinnen noch immer die Füße ab und nehmen absichtlich deformierte Klumpfüße in Kauf, mit denen sie nicht mehr richtig laufen können.

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Tellerlippe
Einige Naturvölker Afrikas, zum Beispiel die Mursi, dehnen Unterlippen und Ohrläppchen immer weiter auf, indem sie nach und nach mit einem immer größeren (Lippen-)Teller aufgedehnt werden. Bisweilen werden für das Schönheitsideal möglichst großer Lippen auch Zähne im Unterkiefer ausgeschlagen.
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Narben
Für die Männer zählt dabei allein die Größe der Tellerlippe - je gedehnter, desto mehr Anerkennung hat sich eine Frau in ihren Augen verdient. Neben der Tellerlippe finden sich in einigen afrikanischen Ethnien auch andere Körpermodifikationen - Narben, Bemalung, Piercings und Tätowierungen zum Beispiel.
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Giraffenhals
Die Padaung, ein Bergvolk Myanmars, und die südafrikanischen Ndebele, pflegen eine ähnliche Schönheitstradition: Mit schwerem Halsschmuck verlängern sie den Hals scheinbar, indem die Schultern nach unten gedrückt werden. Die Frauen tragen den Halsschmuck ein Leben lang, die Ringe gelten ihnen als Statussymbol. Die Halsmuskulatur verkümmert, die hängenden Schultern erholen sich nicht mehr von dem rund zehn Kilo schweren "Halspanzer".
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Magermodels
Twiggy - heute normalgewichtig und ehemalige Jurorin bei "America's next Topmodel" - gilt als Mitbegründerin des Magerwahns in der Modelbranche und als Gesicht der Sechziger. Ihre knabenhafte, klapperdürre Figur als Jugendliche wurde ihr Markenzeichen und verlieh ihr den Spitznamen Twiggy - bürgerlich heißt sie Lesley Lawson.
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Kampf gegen den Schlankheitswahn
Mit einer Schockkampagne in Benetton-Manier machte Isabelle Caro auf die Folgen des Magerwahns in der Modeindustrie aufmerksam. Die Französin litt selbst seit früher Jugend an Anorexie und verstarb mit Ende 20 an den Folgen der Magersucht - sie hatte zwischenzeitlich weniger als 30 Kilogramm gewogen.
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Wespentaille
Sich die Taille mit einem Korsett auf minimalen Umfang zurecht zu zurren, war in den 40ern und 50ern des 19. Jahrhunderts, aber auch in vorherigen Jahrhunderten modern. Die Folgen der engen Schnürung reichen von Atemnot und Bewusstlosigkeit bis hin zu Schäden an den inneren Organen. Heute ist zum Glück - wenn überhaupt - eine moderatere Taillenschnürung angesagt.
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Barbie
In eine ähnliche Kerbe schlagen die "Idealmaße" 90-60-90 und der Puppenklassiker Barbie. Kaum eine Frau hat solche Körperabmessungen - also breite Hüften, Wespentaille und großen Busen. Und das ist auch gut so: Simulationen zufolge wäre eine menschliche Barbie mit ihrer Extremfigur gar nicht lebensfähig. Dennoch gibt es Menschen, die diesem Ideal nacheifern und sich mit wiederholten Operationen und exzessivem Training den Maßen der Puppe annähern.
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Silikonbusen
In den 90ern ging der Trend deshalb - nicht zuletzt geprägt durch die Pornoindustrie - hin zu unnatürlichen, überdimensionierten Brustimplantaten. Heute entscheiden sich Frauen dagegen häufiger für eine Tropfenform der Silikonkissen, um einem natürlichen, aber prallen Dekolléte möglichst nahe zu kommen.
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Definierte Muskeln
Auch eine sehr sehnige und durchtrainierte Figur sehen manche Stars wie Madonna (Bild) oder Cameron Diaz als erstrebenswert an - und beeinflussen damit auch das Körperbild ihrer zahllosen, zumeist weiblichen Fans. Viele andere Prominente bringen sich mit einem Personal Trainer an ihre (gesundheitlichen) Grenzen. Was nur wenige wissen: Sport kann, genau wie ein zwanghaft kontrolliertes Essverhalten, Suchtcharakter entfalten.
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Size zero
Während im Barock noch rundliche Frauenfiguren ("Rubensfrauen") als schön galten, ging der Trend mit dem 20. Jahrhundert immer stärker hin zu einer sehr schlanken bis ungesund dünnen Silhouette. Die Häufigkeit von Essstörungen in der Modebranche führte in einigen Ländern zu einer BMI-Untergrenze für Laufsteg-Schönheiten. Der gesellschaftliche Trend blieb von dem Magermodel-Verbot jedoch unberührt. Als angesagt gelten weiterhin die "Size zero" (Kleidergröße null, Foto: Victoria Beckham) sowie...
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Thigh Gap
... neuerdings eine Lücke zwischen den Oberschenkeln, der sogenannte Thigh Gap. Er gilt vor allem jungen Mädchen als Ideal schlanker Beine - lässt sich durch Hungern und Training aber nicht erzwingen. Denn vor allem die Gene entscheiden, ob sich ein Thigh Gap bilden kann, den dadurch auch viele normalgewichtige Frauen haben. Schönheit liegt im Auge des Betrachters - und so haben Thigh Gap und andere Auswüchse des Magerwahns auch viele Gegner, die ihrem Ärger über die grassierende "Lücken-Sucht" zum Beispiel in Blogeinträgen Luft machen.
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