Warum die Haut Falten bekommt
Junge, glatte Haut haben, vor Vitalität strotzend – wer möchte das nicht? Doch ab einem gewissen Alter ist ein solcher Anspruch nicht mehr so einfach zu erfüllen. Unsere äußere Hülle zeigt Altersanzeichen. Schon ab Mitte 20 zeigen sich bei vielen die ersten kleinen Falten.
Wichtig ist nun, mit einer guten Pflege zu beginnen. Denn nicht nur die Schönheit leidet, sondern auch die Funktionstüchtigkeit der Haut lässt nach.
Falten sind ein Anzeichen, dass die Elastizität der Haut nachlässt. Unsere Haut schützt uns vor Hitze, Kälte, Strahlungen, Verletzungen und Infektionen, sie reguliert unsere Körpertemperatur und vieles mehr. Für all diese Aufgaben ist sie bestens ausgestattet. Doch schon ganz normale genetische Hautalterungsprozesse sorgen dafür, dass die Haut mit der Zeit ihre optimale Struktur verliert und nicht mehr richtig funktioniert. Die Haut besteht aus verschiedenen Schichten, die ganz unterschiedliche Funktionen haben. Ganz außen befindet sich die Oberhaut – nur auf ihr sind die Falten sichtbar. Lederhaut (auch Dermis oder Korium genannt) und Unterhaut (Subkutis) schließen sich an.
Lifeline/Wochit
Die Oberhaut – Aushängeschild und Ebene der Zellerneuerung
Die Ebenmäßigkeit einer Oberhaut ohne Falten entscheidet über unsere Schönheit, denn nur sie ist für unser Auge sichtbar. An manchen Stellen nur 0,1 Millimeter dünn besteht sie aus mehreren unterschiedlichen Zellschichten. Ganz oben liegen die abgestorbenen verhornten Zellen. Die sogenannte Hornschicht übernimmt eine wichtige Barriere-Funktion. Sie schützt den Körper vor Wasserverlust, schädlichen Substanzen und Krankheitserregern. Die Schutzfunktion wird noch verstärkt durch einen Überzug aus Schweiß und Talg, den Säureschutzmantel. In der Oberhaut befinden sich zudem Immunzellen, wasserbindende Substanzen und pigmentbildende Zellen, die für den jeweils speziellen Teint verantwortlich sind.
Nachschub an neuen Zellen kommt aus dem unteren Bereich der Oberhaut – aus der Basalschicht. In den Basalzellen werden die neuen Hautzellen durch Zellteilung gebildet. Auf die Bildung von Falten hat dieser Prozess keinen Einfluss. Die Zellen wandern in etwa zwei Wochen an die Hautoberfläche in die Hornschicht und unterliegen dabei einer ständigen Umwandlung und Reifung. In der letzten Umwandlungsphase – der Verhornung – sterben die Zellen ab. Hornzellen werden ständig unbemerkt abgestoßen und wiederum von unten ersetzt. Der gesamte Prozess der Hauterneuerung, von der Zellneubildung bis zur Abstoßung, dauert etwa vier Wochen. Kaum zu glauben: Ein Mensch verliert etwa 20 kg Hautzellen pro Jahr.
Die Lederhaut und die Unterhaut
Die Lederhaut besteht aus ineinander vernetzten Kollagenfaserbündeln. Diese sorgen dafür, dass unsere Haut dehnbar und straff bleibt. Verlieren diese Kollagenfasern an Volumen, können Falten entstehen. Zwischen den Kollagenzellen ist Hyaluronsäure eingelagert. Sie erhöht die Wasserbindungsfähigkeit der Haut und lässt uns frischer aussehen. Die Lederhaut enthält auch Blutgefäße und Nerven. Damit versorgt sie die Oberhaut, die selbst keine Gefäße enthält und gewährleistet damit die Zellneubildung. Sie ist auch für die Schweiß- und Talgdrüsenproduktion verantwortlich. Die Unterhaut besteht vornehmlich aus Bindegewebe und Fettzellen und dient als Kälteschutz, Energiespender und mechanisches Schutzpolster.
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Schon mit 30 Jahren werden deutlich weniger Hautzellen gebildet
Das natürliche Nachlassen der Stoffwechselaktivitäten führt dazu, dass bestimmte Zellbildungsprozesse langsamer ablaufen, so dass erste Falten entstehen können. Betroffen sind vor allem Oberhaut und Lederhaut: Anstatt vier Wochen dauert die Erneuerung der Oberhaut jetzt bis zu 40 Tage. Weil nicht mehr so viele Hautzellen produziert werden, wird die Haut immer dünner und kann immer weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Feuchtigkeitsbindende Substanzen wie Hyaluronsäure und Harnstoff werden zudem immer weniger produziert. Zusätzlich verringert sich die Anzahl der elastischen Zellen. Die elastischen Fasern in der Lederhaut beginnen auszuleiern und die Spannkraft der Haut geht verloren. Ab dem 40. Lebensjahr reduziert sich auch die Anzahl der Talgdrüsen erheblich. Weniger Hautzellen, weniger Fett und weniger Feuchtigkeit, all‘ diese Prozesse führen dazu, dass die Haut im Laufe der Zeit immer trockener und spröder wird – und Falten bekommt.
Durch gute Pflege können Sie Defizite der Haut ausgleichen
Zwar lässt sich die innere biologische Uhr und die damit verbundene genetische Hautalterung und die Entstehung von Falten nicht beeinflussen. Doch mit einer guten Pflege können Sie natürlich entstandene Defizite, zum Beispiel Flüssigkeitsverlust, zumindest teilweise ausgleichen und sich ein attraktives, gesundes Äußeres erhalten.