Ökologische Monatshygiene

Was ist eine Menstruationstasse?

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Für die meisten Frauen gibt es nur zwei Alternativen der Menstruationshygiene: Binden oder Tampons. Eine weitere Möglichkeit, die Monatsblutung praktisch und diskret in den Griff zu bekommen ist die Menstruationstasse. Was es mit dem kleinen Kunststoffbecher auf sich hat.

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Die Menstruationstasse ist diskret und hygienisch in der Anwendung. An einem Ring oder Stiel lässt sie sich aus dem Körperinneren herausziehen.
© Getty Images/Helena Lopes / 500px

Die Menstruationstasse, auch Menstruationscup, Menstruationsbecher, Mondtasse oder "Mooncup" genannt, ist ein wiederverwendbarer, glockenförmiger Behälter aus medizinischem Silikon, Latex oder anderen medizinischen Kunststoffen. Er wird während der Regel in die Scheide eingeführt und über mehrere Stunden dort belassen, um die Blutung aufzufangen. Die Menstruationstasse schmiegt sich dabei eng an die Scheidenwand und ist in verschiedenen Größen erhältlich.

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Menstruationstasse: Weich und kaum größer als Tampon

Das Wort Tasse oder Becher klingt zunächst starr und unbequem. Doch eine Menstruationstasse ist kaum größer als ein Tampon und besteht aus weichem, flexiblem Material. Wenn sie korrekt eingeführt wurde und gut sitzt, spüren Anwenderinnen die Tasse ebensowenig wie einen Tampon. Laut Herstellern ist sogar Sport uneingeschränkt möglich.

Dazu verfügt die Menstruationstasse über Eigenschaften, die vielen Frauen immer wichtiger werden: Sie ist diskret und hygienisch in der Anwendung – und dabei deutlich günstiger und umweltfreundlicher als Tampon und Binde. Menstruationstassen sind für Frauen in jedem Alter geeignet. Sie sind in Apotheken, Drogeriemärkten oder im Internet in vielen verschiedenen Varianten erhältlich – die Preisspanne reicht von sechs bis 30 Euro.

Wie wird Menstruationstasse angewendet?

Viele Frauen, die eine Menstruationstasse bereits verwenden, berichten, dass das Einsetzen zuerst ein wenig Übung erfordert. Der kleine Behälter wird zusammengefaltet und in die Vagina eingeführt. Es gibt verschiedene Falttechniken, die in der Gebrauchsanweisung ausführlich erklärt werden. Das Einführen gelingt am besten, wenn die Anwenderin dabei ganz entspannt ist.

Im Inneren des Körpers entfaltet sich die weiche Menstruationstasse von allein und legt sich eng an die Innenwand der Scheide. Es entsteht ein Unterdruck, der die Tasse zusammen mit der Scheidenmuskulatur festhält. Durch vorsichtiges Drehen und Ziehen kann die Anwenderin überprüfen, ob alles sicher sitzt und sich die Tasse richtig entfaltet hat.

Entfernen der Menstruationstasse

Zum Entleeren muss der entstandene Unterdruck gelöst und die Menstruationstasse aus dem Körper entfernt werden. Dazu wird sie am unteren Ende leicht zusammengedrückt und herausgezogen. Das Blut wird in die Toilette entleert und die Tasse vor dem erneuten Einsetzen kurz mit klarem Wasser ausgespült.

Die Menstruationstasse im Inneren des Körpers zu greifen, ist meist kein Problem: Die verschiedenen Modelle haben entweder einen Stiel, einen Ring oder eine Kugel an der Unterseite, mit deren Hilfe der Behälter herausgezogen wird. Anders als beim Tampon ist diese Hilfe zum Herausziehen aber nicht sichtbar. Zwar gibt es etwa für die Sauna spezielle Tampons ohne Rückholfaden. Viele Frauen haben ohne das Bändchen aber Zweifel, ob sich der Tampon problemlos wieder entfernen lässt.

Menstruationstasse reinigen

Während der Menstruation ist es ausreichend, die Tasse nach dem Entleeren mit klarem Wasser auszuspülen. Nach dem Ende der Regelblutung sollte der Behälter dann zur gründlichen Reinigung wenige Minuten abgekocht werden. Viele Hersteller bieten auch wasserlösliche Tabletten an, mit denen die Menstruationstasse sterilisiert (keimfrei gemacht) werden kann.

Unterwegs kann das Auswaschen der Tasse ein wenig schwierig werden. Schließlich möchte man die Menstruationstasse kaum auf einer öffentlichen Toilette reinigen. Hier hilft es, immer eine kleine Flasche Leitungswasser mitzunehmen und die Reinigung über der Toilettenschüssel vorzunehmen.

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Wie lange wird Menstruationstasse getragen?

Die Menstruationstasse kann etwa dreimal so viel Blut auffangen wie ein Tampon. Je nach Blutungsstärke muss sie zirka zwei- bis fünfmal am Tag entleert werden. Wichtig: Auch bei ganz schwacher Blutung muss die Tasse nach spätestens zwölf Stunden entfernt und gereinigt werden. Sonst drohen durch die mangelhafte Hygiene Infektionen im Intimbereich.

Gut sitzende Tasse ist wie Tampon nicht spürbar

Unerfahrene Anwenderinnen sind manchmal unsicher, ob ihre Menstruationstasse richtig sitzt und wirklich nicht auslaufen kann. Ob alles perfekt sitzt, lässt sich relativ einfach beurteilen: Nach dem Einsetzen sollte die Menstruationstasse weder im Stehen oder Sitzen, noch in Bewegung spürbar sein. Fühlt sich die Tasse wie ein Fremdkörper an, kann sie noch einmal entfernt und neu eingeführt werden. Oft reicht es auch, den Sitz des Menstruationscups mit leichten, vorsichtigen Dreh- und Ziehbewegungen zu korrigieren.

Tipp: Besonders "Anfängerinnen" sind bei den ersten Einsetz-Versuchen zu zaghaft. Häufig verschwindet das Fremdkörpergefühl, wenn die Tasse tiefer in die Scheide eingeführt wird.

Haltbarkeit des Menstruationscups

Bei sorgfältiger Pflege kann eine Menstruationstasse bis zu zehn Jahre lang verwendet werden. Damit ist sie sehr viel umweltfreundlicher, als zum Beispiel Tampons, von denen eine Frau während ihrer fruchtbaren Zeit ungefähr 10.000 Stück verbraucht und im Müll entsorgt.

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Frau Dr. Barbara Grüne

Fachärztin für Gynäkologie u. Geburtshilfe

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