Bösartiger Tumor der Prostata

Prostatakrebs: Symptome und Behandlung

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Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor der männlichen Vorsteherdrüse. Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart. Frühzeitig erkannt sprechen Tumor und Metastasen meist sehr gut auf eine Behandlung an – in vielen Fällen kann Prostatakrebs sogar geheilt werden.

Mann unterhält sich mit Arzt
© Getty Images/Tinpixels

Prostatakrebs (medizinisch: Prostatakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes: Nach einer Prognose des Robert Koch-Instituts (RKI) erkrankten 2018 in Deutschland etwa 60.700 Männer neu an einem Prostatakarzinom, rund 13.900 starben an dem bösartigen Tumor. Welche Symptome auf die Erkrankung hinweisen und wie Prostatakrebs behandelt werden kann, lesen Sie hier.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Prostata-Wissen: Zehn Fakten über die Vorsteherdrüse

Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs entsteht durch eine unkontrollierte Teilung von Zellen der Prostata (Vorsteherdrüse). Am häufigsten ist der hintere Teil des Organs betroffen: Rund 90 Prozent der Tumoren werden auf der dem Enddarm zugewandten Seite diagnostiziert.

Mit dem Alter steigt das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, stetig an. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren, vor dem 50. Lebensjahr tritt Prostatakrebs dagegen sehr selten auf.

Ursachen und Risikofaktoren für Prostatakrebs

Die Ursachen von Prostatakrebs sind noch nicht eindeutig geklärt, folgende Risikofaktoren gelten jedoch als relevant:

  • Alter: Das Alter ist zwar ein nicht beeinflussbar, ist jedoch ein wichtiger Risikofaktor für Prostatakrebs. Mit steigendem Alter nimmt das Risiko zu, an einem Prostatakarzinom zu erkranken.

  • Genetische Faktoren: Schätzungsweise geht jedes zehnte Prostatakarzinom auf eine erbliche Veranlagung zurück. Männer mit erkranktem Bruder und/oder Vater haben ein zweifach erhöhtes Risiko, ebenfalls an Prostatakrebs zu erkranken. Mittlerweile haben Forschende bestimmte Gene identifiziert, die bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle spielen könnten.

  • Umwelteinflüsse und Ernährung: In erster Linie werden eine fett- und kalorienreiche sowie ballaststoffarme Ernährung für ein erhöhtes Erkrankungsrisiko verantwortlich gemacht. Insbesondere der Verzehr tierischer Fette und Übergewicht wirken sich negativ aus. Studien zeigten, dass Obst und Gemüse mit pflanzlichen Hormonen (Phytoöstrogen) wie zum Beispiel Soja und lycopinreiche Sorten wie Tomaten Schutz gegenüber Prostatakrebs bieten können.

  • Arbeitsplatz: Ein erhöhtes Risiko für ein Prostatakarzinom scheint für Männer zu bestehen, die am Arbeitsplatz Schwermetallen ausgesetzt sind. Vor allem Kadmium, das zum Beispiel in der Gummiindustrie verwendet wird, könnte zu den möglichen Ursachen für Prostatakrebs zählen.

  • Männliche Geschlechtshormone: Die sogenannten Androgene werden vorrangig in den Hoden und in geringerem Ausmaß in der Nebennierenrinde gebildet. Da die Hormone das Wachstum von Prostatakarzinomen fördern, können sie eine mögliche Ursache für Prostatakrebs sein.

  • Sexuell übertragbare Krankheiten: Häufige Erreger von Geschlechtskrankheiten sind Trichomonaden. Die einzelligen Parasiten sondern Proteine ab, die wiederum Entzündungen, ein Wachstum der Prostata oder die Invasion von gutartigen oder bösartigen Zellen auslösen. Dadurch steigt das Risiko für Prostatakrebs nach der Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Infektion.

Schaubild der Prostata

Symptome bei Prostatakrebs

Prostatakarzinome wachsen normalerweise langsam und verursachen im frühen Stadium sehr selten Symptome. Erst bei fortgeschrittenen Erkrankungen können bestimmte Beschwerden auf Prostatakrebs hinweisen. Charakteristische Symptome, die auf ein Prostatakarzinom hindeuten, gibt es nicht. Allerdings sind einige Anzeichen bekannt:

  • Schwierigkeiten zu urinieren (Harnverhalt)
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schwacher Harnstrahl
  • Häufiges und nächtliches Wasserlassen
  • Blutbeimengungen im Urin
  • Beeinträchtigung der Darmentleerung
  • Starke Schmerzen im unteren Rücken, in der Hüfte oder im Becken
  • Schmerzhafter Samenerguss (Ejakulation)
  • Weniger starke Erektion bis hin zur Impotenz

Außerdem neigt Prostatakrebs dazu, bereits früh zu streuen und Metastasen (Tochtergeschwüre) vor allem in Knochen der Lendenwirbelsäule und des Beckens zu bilden.

Die meisten dieser Symptome werden zwar häufig von einer gutartigen Prostatavergrößerung verursacht. Trotzdem sollten solche und ähnliche Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Doch noch immer hält eine falsche Scham Männer davon ab, Arzttermine wahrzunehmen: Laut einer Umfrage wartet in der EU mindestens jeder vierte Patient zunächst ab, bevor er mit seiner*seinem Ärztin*Arzt über entsprechende Beschwerden spricht. Das Problem: Schweigen Patienten über Symptome, kann das ihre Prognose verschlechtern, sollten sie tatsächlich an Prostatakrebs erkrankt sein.

Prostatakrebs: Die richtige Anlaufstelle?

Bei Anzeichen für Prostatakrebs kann die hausärztliche Praxis eine erste Anlaufstelle sein. Für eine notwendige Tastuntersuchung und PSA-Messung werden betroffene Männer gegebenenfalls an eine*einen Urologin*Urologen verwiesen, die*der auf diesem Gebiet viel Erfahrung besitzt. Spätestens wenn bei diesen Untersuchungen etwas Verdächtiges festgestellt wurde, übernimmt eine*ein Fachärztin*Facharzt die weitere Betreuung.

Ob die Behandlung nach Anzeichen auf Prostatakrebs von Fachleuten der Urologie oder Onkologie vorgenommen wird, hängt von den Umständen ab: Hat die*der Urologin*Urologe große Erfahrung mit Prostatakarzinomen, weil sie*er oft damit in Berührung kommt und sich auf dem Gebiet weitergebildet hat, kann sie*er die weitere Behandlung übernehmen. Andernfalls ist eine urologisch tätige*r Onkologin*Onkologe die Alternative. Ist eine Operation möglich und erforderlich, übernehmen Fachleute mit chirurgischer Expertise den Eingriff.

PSA-Wert: Was sagt er aus?

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Diagnose: Wie erkennt man Prostatakrebs?

Im ersten Schritt zur Diagnose von Prostatakrebs erfolgt die Anamnese: Zunächst werden die vorhandenen Beschwerden, mögliche relevante Vorerkrankungen oder eine familiäre Vorbelastung abgefragt. Um abzuklären, was die Symptome verursacht, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Tastuntersuchung: Die digital-rektale Tastuntersuchung ist ein einfaches Verfahren, bei dem die*der Ärztin*Arzt über den Enddarm mit einem Finger die Prostata betastet. Da Prostatakrebs häufig im Teil der Prostata entsteht, der dem Enddarm zugekehrt ist, können beim Tasten bereits kleine Veränderungen erfühlt werden. Als alleinige Diagnosemethode ist die Tastuntersuchung dagegen nicht geeignet.

  • Blutuntersuchung: Bei einer Blutuntersuchung wird die Konzentration des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) bestimmt, das als Tumormarker dient. Ein erhöhter Wert im Blut kann auf Prostatakrebs hinweisen, doch auch ein normaler PSA-Wert schließt Prostatakrebs nicht sicher aus. Bei unklaren Befunden kann zusätzlich der Quotient des sogenannten freien (ungebundenen) PSA zum Gesamt-PSA hilfreich sein.

  • Ultraschall: Bei der transrektalen Ultraschalluntersuchung wird die Ultraschallsonde über den Enddarm eingeführt. Dadurch können Auffälligkeiten in der Gewebestruktur der Prostata entdeckt oder eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden, die anschließend unter dem Mikroskop untersucht wird.

  • MRT und CT: Zusätzliche Informationen liefern die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT) und seltener die Computertomographie (CT). Mit den bildgebenden Verfahren können das Prostatavolumen, die Lokalisation von verdächtigen Strukturen und die Lymphknoten beurteilt werden. Gerade vergrößerte Lymphknoten können Hinweise auf Metastasen sein.

  • Skelettszintigraphie: Mögliche abgesiedelte Metastasen des Tumors in den Knochen können mit einer Knochenszintigraphie nachgewiesen werden. Bei der Untersuchung wird eine schwach radioaktiv markierte Substanz gespritzt, die sich am Knochen anreichert. Dies ermöglicht es, den Knochenstoffwechsel dar- und Veränderungen festzustellen.

Behandlung: Wie kann man Prostatakrebs therapieren?

Grundsätzlich richtet sich die Behandlung bei Prostatakrebs nach dem Stadium des Tumors und dem Risikograd. Welche Therapie das bessere Behandlungsergebnis verspricht, hängt von vielen Faktoren ab und kann nur für jeden Patienten individuell beantwortet werden. Eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung der ärztlichen Behandlungen sollte Basis einer gemeinsam getroffenen Entscheidung sein.

Abwarten und Beobachten

Wächst ein Tumor sehr langsam und ist wenig aggressiv (er bildet beispielsweise keine Metastasen), wird mit der Behandlung des Prostatakrebses womöglich zunächst abgewartet und der Verlauf sorgfältig beobachtet. Medizinische Fachleute sprechen dann vom "watchful waiting". Dadurch sollen eine belastende Diagnostik sowie Therapien mit starken Nebenwirkungen vermieden werden, die dem Betroffenen keinen Vorteil bringen. Ein solches Vorgehen kann zum Beispiel bei älteren Betroffenen über 70 Jahren mit einer Lebenserwartung von unter zehn Jahren erwogen werden oder wenn weitere schwere Erkrankungen vorliegen.

Operation (Prostatektomie)

Wird Prostatakrebs frühzeitig erkannt, ist der Tumor noch klein und scharf vom umgebenden gesunden Gewebe der Prostata abgegrenzt, kommt es möglicherweise zur Entscheidung für die Entfernung von Prostata, Samenbläschen und den benachbarten Lymphknoten. Das setzt jedoch einen guten allgemeinen Gesundheitszustand bei Betroffenen voraus.

Komplikationen nach Prostatektomie

Häufigste Probleme nach einer Prostataentfernung sind Harninkontinenz (Blasenschwäche) und der Verlust der Erektionsfähigkeit (Impotenz). In der Regel dauert es ein paar Wochen oder Monate, bis die Haltefunktion des Harnröhrenschließmuskels wiederhergestellt ist. Durch gezieltes Beckenbodentraining können Patienten einer langfristigen Blasenschwäche erfolgreich entgegenwirken. Die Einschränkung oder der Verlust der Erektionsfähigkeit ist dadurch bedingt, dass es bei der Entfernung der Prostata zu einer Verletzung der für eine Erektion verantwortlichen Nervenstränge kommen kann. Sie laufen rechts und links an der Prostata entlang. Je nachdem, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat, können ein oder beide Nervenbündel bei der Operation geschont werden. Abhängig vom Alter lässt sich damit die Potenz bei der Hälfte bis zwei Drittel der Patienten nach Entfernung der Prostata erhalten.

Fokale Therapien

In der von der urologischen Fachgesellschaft regelmäßig aktualisierten "S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom" werden erstmals ausführlich auch fokale Therapien behandelt. Bei dieser Behandlungsmöglichkeit wird nicht die ganze, sondern nur der kranke Teil der Prostata therapiert. Es handelt sich um minimal-invasive Eingriffe, die als schonender gelten und weniger Komplikationen verursachen sollen. Allerdings ist eine fokale Therapie nicht für jeden Mann geeignet. Voraussetzung sind beispielsweise ein niedriges Risikoprofil (der Tumor darf nicht aggressiv sein) und ein Gleason-Score (Parameter zur Beurteilung des Prostatakarzinoms) von 6. Der PSA-Wert muss weniger als 10 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) betragen.

Inzwischen gibt es eine Reihe an verschiedenen fokalen Behandlungsmethoden:

  • vaskuläre gezielte photodynamische Therapie (VTP): Zerstörung der Krebszellen durch ein mit Laserlicht aktiviertes Medikament
  • hochintensive, fokussierte Ultraschallablation (HIFU): "Verkochen" des Krebsgewebes durch Ultraschallwellen
  • Kryotherapie: Behandlung mit Kälte
  • irreversiblen Elektroporation (IRE): Behandlung mit Starkstrom
  • Weitere fokale Therapien: Laserablation, Brachytherapie Radiofrequenzablation (RFA), stereotaktische Bestrahlung (SBRT), Mikrowellentherapie, transurethrale Ultraschallablation

Bis auf die vaskuläre gezielte photodynamische Therapie (VTP) unter Verwendung von Padeliporfin liegen zur Beurteilung der Sicherheit und Effektivität der Verfahren jedoch keine ausreichenden Daten vor.

Strahlentherapie

Lokal fortgeschrittene Tumoren, die die Begrenzung der Prostata bereits überschritten haben und bei denen eine Operation mit Aussicht auf Heilung nicht mehr möglich ist, werden heute häufig mit einer Strahlentherapie behandelt. Auch bei Patienten, bei denen eine Operation wegen Begleiterkrankungen oder wegen des fortgeschrittenen Alters zu riskant wäre, sowie bei Patienten, die einen operativen Eingriff ablehnen, stellt die Bestrahlung eine Alternative dar. Bei einer Strahlenbehandlung (Radiotherapie) kommen hochenergetische, ionisierende Strahlen zum Einsatz, die genau auf den Tumor gerichtet werden und diesen unter größtmöglicher Schonung des umliegenden Gewebes zerstören sollen. Dabei nutzt man den Umstand aus, dass das Erbgut der Krebszellen sehr viel empfindlicher auf die Strahlen reagiert als gesundes Gewebe – und in der Folge abstirbt.

Dabei lässt sich die Strahlung von außen über die Haut (pekutante Bestrahlung) oder von innen (Brachytherapie) verabreichen. Bei letzterer Methode werden kleine Metallstäbchen mit radioaktiven Substanzen, sogenannte Seeds, direkt in die Prostata eingeführt. Zudem können bei lokal begrenzten Prostatakarzinomen auch beide Verfahren kombiniert werden.

Risiken der Strahlentherapie

Trotz moderner Verfahren gelingt während der Strahlentherapie bei Prostatakrebs die Begrenzung des bestrahlten Bereichs auf den Tumor nicht vollständig. Vor allem die Schleimhäute von Blase, Harnröhre und Darm sind empfindlich gegenüber Strahlung und reagieren häufig mit Entzündungen, die sich allerdings meist innerhalb von vier Wochen wieder zurückbilden. Chronische Strahlenschäden von Enddarm und Blase sind dagegen selten. Operationen im Anschluss an eine Strahlentherapie bei Prostatakrebs sind häufig problematisch, unter anderem weil in bestrahltem Gewebe die Wundheilung beeinträchtigt ist. Harninkontinenz und erektile Dysfunktion sind nach einer Strahlentherapie selten.

Chemotherapie

Zytostatika zielen darauf ab, Tumoren zu verkleinern oder zu zerstören, indem sie beispielsweise die Zellteilung hemmen oder bestimmte Wachstumsvorgänge in den entarteten Zellen. Bei der Behandlung im fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Stadium gewinnt die Chemotherapie bei Prostatakrebs dank neuer Substanzen an Bedeutung. In diesem Fall geht es darum, dem Patienten ein möglichst langes Überleben bei guter Lebensqualität zu ermöglichen. Die Wirkstoffe kommen besonders beim hormonrefraktären oder hormonresistenten Prostatakrebs zum Einsatz. Die Behandlung wird in der Regel gut vertragen, sodass die Chemotherapie in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden kann.

Hormontherapie

Bei einem lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom, der bereits Metastasen gebildet hat, kommt eine Hormonentzugstherapie infrage. Ziel der systemischen Behandlung ist es, die Produktion des Sexualhormons Testosteron zu unterdrücken, das dafür sorgt, dass sich die Prostatakrebszellen schneller vermehren. Dadurch kann die Erkrankung zwar nicht geheilt, aber das Fortschreiten des Tumors um Monate oder sogar Jahre verlangsamt und Beschwerden gelindert werden. Darüber hinaus kann die Hormontherapie begleitend sowie vor oder nach einer Strahlentherapie angewendet werden, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Je nach Wirkstoff und Behandlungsdauer können jedoch Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Anwachsen der Brüste oder Verlust der Zeugungsunfähigkeit auftreten, über welche der Patient vorher aufgeklärt werden muss.

Behandlung bei Krankheitsrückfall (Rezidiven)

Viele Patienten mit einem auf die Prostata beschränkten Tumor sind nach der operativen Entfernung oder der Bestrahlung des Karzinoms geheilt. In manchen Fällen jedoch, in denen Krebszellen im Körper verblieben sind, kann es nach einiger Zeit zu erneutem Tumorwachstum kommen – in unmittelbarer Umgebung des ursprünglichen Tumors oder in anderen Organen. Mediziner*innen sprechen in diesem Fall von einem Rezidiv. In der Mehrzahl der Fälle wird ein erneutes Auftreten von Prostatakrebs durch einen Anstieg des PSA-Werts (PSA Wert > 0,2 ng/ml, mindestens zwei Messungen) diagnostiziert.

Knochenmetastasen nach Prostatakarzinom

Sie sind beim Prostatakrebs häufig und können starke Schmerzen verursachen sowie Komplikationen (beispielsweise Knochenbrüche oder eine Einengung des Rückenmarks) nach sich ziehen. Sind Knochen bruchgefährdet, sollten sie operativ stabilisiert werden; das gilt insbesondere für die Wirbelsäule, weil hier eine Querschnittslähmung droht. Die Behandlung zielt vor allem darauf ab, die Schmerzen zu lindern. Zudem kann die Gabe bestimmter Medikamente die Oberfläche des Knochens weniger angreifbar für die Tumorzellen machen und den Abbau Knochenabbau bremsen.

Palliativtherapie

Wenn der Prostatakrebs bereits sehr fortgeschritten ist und Metastasen in anderem Gewebe, vor allem in den Knochen gebildet hat, kann Palliativmedizin Schmerzen und weitere Beschwerden lindern und so die Lebensqualität verbessern. Dazu gehören verschiedene Formen der Radionuklidtherapie oder die Behandlung mit Bisphosphonaten. Ebenso wird meist eine psychosoziale Begleitung und Unterstützung bei Fragen (zum Beispiel zu Selbsthilfegruppen, Betreuungsangeboten etc.) angeboten.

So gut ist Prostatakrebs heilbar

Die Heilungschancen für Prostatakrebs sind insgesamt so gut wie noch nie – damit steigt auch die Lebenserwartung der Patienten. Das liegt vor allem daran, dass der Krebs meist schon früh entdeckt wird. Je nach Stadium, Aggressivität und Vorliegen von Metastasen können die Ärzt*innen eine Prognose und Risikoabschätzung geben. Besonders groß ist die Chance auf Heilung bei einem kleinen Tumor, der noch nicht gestreut hat. Operation und anschließende Chemotherapie führen dazu, dass der Krebs für den Rest des Lebens verschwindet. Gelingt die Entfernung des gesamten Krebsgewebes, sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs sehr groß: die Langzeitüberlebensrate liegt bei 80 bis 90 Prozent. Doch auch wenn es sich um einen aggressiveren Tumor handelt und bereits Metastasen vorhanden sind, liegt die Überlebensdauer und damit Lebenserwartung häufig bei über zehn Jahren oder mehr.

Vorsorge: Prostatakarzinom vorbeugen

Da die Symptome von Prostatakrebs gerade im frühen Stadium recht unspezifisch sind, ist die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung wichtig. Auch Probleme beim Wasserlassen, Blutbeimengungen in Urin oder Samenflüssigkeit, sowie eine gestörte Blasenentleerung sollten ärztlich abgeklärt werden. In den meisten Fällen verursachen jedoch gutartige Veränderungen des Prostatagewebes wie eine Prostatavergrößerung solche Beschwerden.

Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Männer in Deutschland können ab einem Alter von 45 Jahren jährlich die Prostata untersuchen lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet, ihren Versicherten die empfohlene Untersuchung zur Krebsfrüherkennung zu bezahlen. Diese sind daher für den Patienten kostenlos. Die Vorsorgeuntersuchung für Prostatakrebs besteht aus einem ausführlichen Gespräch über mögliche Beschwerden des Mannes sowie einer Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm.

Gesunde Lebensweise hilft beim Vorbeugen

Wer sich gesund ernährt – viel frisches Obst und Gemüse, wenig tierische Fette – und sich regelmäßig sportlich betätigt und auf sein Gewicht achtet, tut viel für die Prävention von Prostatakrebs. Zu einer gesunden Lebensweise gehört auch ein reduzierter Alkoholkonsum.

  • Ernährung: Im Rahmen einer gesunden Ernährung sollte der Fokus auf pflanzlichen Lebensmitteln liegen. Zu einer vollwertigen Ernährung zählen außerdem Vollkornprodukte und der begrenzte Verzehr von Wurst und rotem Fleisch.

  • Alkohol: Männer sollten täglich nicht mehr als zwei alkoholische Getränke (12g Alkohol) trinken. Diese Menge an reinem Alkohol entsprechen 0,33 Liter 5 prozentiges Bier, 4 cl 40 prozentiger Schnaps, 14 cl 12 prozentiger Wein oder Sekt oder 7 cl 20 prozentiger Likör.

  • Bewegung: Zusätzlich zur normalen täglichen Bewegung sollten mindestens 30 Minuten mäßige bis starke körperliche Aktivität an mindestens fünf Tagen in der Woche erfolgen. Für eine mäßige Bewegung eignen sich lockeres Fahrrad fahren, Golfen oder Gartenarbeit. Eine stärkere körperliche Aktivität erfolgt beim Joggen, Schwimmen oder Fußball spielen. Einzelne Sporteinheiten können durch eine erhöhte Alltagsaktivität ausgeglichen werden – zum Beispiel Treppen steigen statt Fahrstuhl fahren, gehen oder Fahrrad fahren statt Autofahren.

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