Übungen können Schmerzen lindern

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft: Was tun?

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Vor allem im 3. Trimester, wenn der Bauchumfang stark zunimmt, klagen viele Frauen über Rückenschmerzen und Verspannungen. Erfahren Sie, was die Ursachen für die Beschwerden sein können und wie sich Rückenschmerzen in der Schwangerschaft lindern lassen.

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© Getty Images/damircudic

Kurzübersicht

Ursachen: Hormonumstellung, veränderte Körperhaltung aufgrund des wachsenden Bauches, Gewichtszunahme, Stress

Behandlung: Bewegung, spezielle Übungen, Wärme, Akupunktur, Massagen, Medikamente

Wann ärztliche Hilfe? Bei ungewöhnlich starken Rückenschmerzen in der Schwangerschaft immer ärztlichen Rat einholen, das gilt insbesondere in der Frühschwangerschaft, wenn Beschwerden sehr plötzlich auftreten oder lange anhalten.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was hilft bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft sind meist vor allem im unteren Rücken, im unteren Bereich der Wirbelsäule und um das Kreuzbein lokalisiert. Sie werden oft als dumpf beschrieben und können links und rechts in die Muskulatur ziehen. Darüber hinaus strahlen sie manchmal auch bis in die Beine aus.

Auf einen Blick: Tipps gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

  • Wärme (etwa Kirschkernkissen)
  • Massage der schmerzenden Stelle
  • Akupunktur
  • Bewegung (tägliches Spazieren gehen, Yoga)
  • Körperhaltung anpassen
  • Hilfsmittel wie Stützmieder, Beckengurt
  • schmerzstillende Medikamente (nach ärztlicher Absprache!)

Wärme

Bei akuten Schmerzen sorgt oft Wärme für Linderung. Geeignet sind zum Beispiel Wärmflaschen, ein erhitztes Kirschkernkissen oder eine warme Dusche. Auch Baden kann als sehr angenehm empfunden werden. Allerdings sollten Schwangere auf sehr heiße Bäder (über 39 Grad Celsius) verzichten und nicht länger als 10 bis 15 Minuten im Wasser bleiben, da sonst Kreislaufprobleme auftreten können.

Massage

Massagen, zum Beispiel durch den*die Partnerin oder in der Hebammenpraxis, können ebenfalls helfen, Verspannungen zu lösen. Allerdings sollten Frauen etwa ab dem 2. Trimester nicht mehr lange auf dem Bauch liegen. Am besten funktioniert eine Rückenmassage in der Schwangerschaft daher in Seitenlage, gegebenenfalls mit einem Lagerungskissen.

Akupunktur

Eine weitere sanfte Methode zur Linderung von Rückenbeschwerden ist die Akupunktur. Die positive Wirkung zur Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden. Bei der Therapieform der traditionellen chinesischen Medizin werden spezielle Punkte, die auf Energiebahnen des Körpers liegen, mittels Nadelstichen stimuliert.

Bewegung

Regelmäßige Bewegung beugt Rückenschmerzen in der Schwangerschaft vor. Gut geeignet sind Wassersportarten wie Schwimmen oder Wassergymnastik. Das Wasser trägt das Körpergewicht und schont so Gelenke und Bänder. Aber auch Yoga, Spaziergänge oder moderates Walking helfen, beweglich zu bleiben. In speziellen Schwangerschaftsgymnastikkursen (Krankenkassen, Hebammen, Fitness-Studios) ist das Rückentraining ein wichtiger Schwerpunkt.

Wer sich nicht sicher ist, welche Sportart bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft geeignet ist, sollte sich ärztlich beraten lassen. Das gilt vor allem, wenn man längere Zeit keinen Sport getrieben hat. Sonst besteht die Gefahr, dass Muskeln oder Gelenke überlastet werden.

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Haltung bewahren

Wichtig ist auch, während der gesamten Schwangerschaft auf eine rückenfreundliche Haltung zu achten:

  • Auch wenn der Babybauch in den letzten Wochen der Schwangerschaft sehr groß ist, sollte man versuchen, nicht in ein Hohlkreuz zu fallen.

  • Grundsätzlich sollten Schwangere keine schweren Lasten heben. Wenn doch etwas gehoben oder getragen werden muss, dann am besten rückenschonend: breitbeinig in die Hocke gehen und den Gegenstand dicht am Körper anheben.

  • Ein Bauchgurt kann Rückenschmerzen lindern. Er entlastet den Körper besonders bei langem Gehen oder Stehen.

Um Gelenke und Muskeln zu entlasten, sollten Schwangere sich im Alltag außerdem regelmäßige Pausen zur Entspannung gönnen.

Medikamente

In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Frauen prinzipiell so wenig Medikamente wie möglich einnehmen. Bei sehr starken, akuten Schmerzen (etwa Ischiasschmerzen) können aber in bestimmten Fällen auch Schmerzmittel eingenommen werden. Als sicher gilt zum Beispiel Paracetamol. Auch bei Ibuprofen sind die Risiken für das Kind relativ gering, wenn es vor der 28. Schwangerschaftswoche eingenommen wird. Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte aber möglichst immer nur nach ärztlicher Absprache erfolgen.

Übungen gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Gezielte Übungen für den Rücken und Beckenboden helfen zusätzlich, die Muskeln zu kräftigen und so die Wirbelsäule zu entlasten. Diese können auch daheim leicht durchgeführt werden. Vor den Übungen sollte die Muskulatur vorsichtig gedehnt und aufgewärmt werden.  

  • Rücken mobilisieren: Dafür ist die Katzenbuckel-Übung geeignet. Im Kniestand auf der Matte positionieren. Die Hände befinden sich senkrecht unter den Schultern, die Hüfte bildet mit den Oberschenkeln, das Knie mit den Unterschenkeln einen rechten Winkel. Mit dem Einatmen den Bauch durchhängen lassen und ein Hohlkreuz bilden. Mit dem Ausatmen den gesamten Rücken zu einem Buckel anheben. Die Übung mehrmals langsam und entspannt wiederholen.

  • Übung für den oberen Rücken: Eine gute Dehnübung für die Brust, die gleichzeitig die Muskeln des Schultergürtels und des oberen Rückens trainiert, funktioniert so: Einfach bequem auf eine Matte setzen und den Rücken durchstrecken. Dann die Hände hinter dem Kopf zusammenbringen und die Ellenbogen so weit wie möglich nach hinten ziehen. Nach zehn Sekunden die Spannung lösen und die Übung dreimal wiederholen.

  • Übung gegen verspannten Nacken: In den Schneidersitz begeben und den Rücken gerade machen. Dann die linke Hand über den Kopf an das rechte Ohr legen und den Kopf behutsam zur linken Seite ziehen. Dabei zieht die rechte Schulter leicht nach unten. Nach fünf Sekunden die Spannung lösen und die Übung auf der anderen Seite wiederholen.

Gegen Rückenschmerzen und Verspannungen tut Schwangeren alles gut, was auch Nichtschwangeren hilft. Dazu gehört beispielsweise auch eine Stufenlagerung: Dafür die Beine angewinkelt auf ein höheres Kissen oder das Sofa legen, der Rücken bleibt dabei flach auf der Unterlage.

Ursachen für Rückenschmerzen in der Schwangerschaft

Dass Frauen in der Schwangerschaft häufig unter Rückenschmerzen leiden, kann verschiedene Ursachen haben:

  • Hormonumstellung: Vor allem ab dem 2. Trimester verursachen hormonelle Veränderungen des Körpers Beschwerden an Knochen, Gelenken und Muskulatur des unteren Rückens. Denn in der Schwangerschaft lockern sich unter dem Einfluss des Hormons Progesteron Gelenke, Knorpel, Sehnen und Bänder.

  • Gewichtszunahme: In der Schwangerschaft muss der Rücken Schwerstarbeit leisten – Rückenschmerzen sind die Folge. Denn mit dem Bauchumfang steigt auch die Belastung der Wirbelsäule. Schwangere bringen schließlich nicht nur mehr Körpergewicht auf die Waage, sondern müssen neben dem Gewicht des Kindes auch das von Fruchtwasser, Plazenta und den Milch produzierenden Brüsten tragen.

  • Belastung der Wirbelsäule: Infolge der Gewichtszunahme verändert sich die Statik der Wirbelsäule: Um das Gewicht des Bauches auszugleichen, verfallen viele Frauen in Schonhaltung und machen ein Hohlkreuz. Dadurch wird die Rückenmuskulatur stärker beansprucht, was zu Verspannungen führen kann.

Wann kommt es zu Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft treten meist um die 30. Schwangerschaftswoche auf. Einige Frauen leiden aber auch schon in der Frühschwangerschaft an Schmerzen im Rücken.

Wann bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft ärztlichen Rat suchen?

Im 1. Trimester können Schmerzen im unteren Rückenbereich auf Komplikationen wie einen Schwangerschaftsabbruch oder eine Einnistung außerhalb der Gebärmutter (Eileiterschwangerschaft) hinweisen. Bei akuten Schmerzen sollte daher umgehend eine gynäkologische Praxis aufgesucht werden.

Ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel sind Rückenschmerzen sehr häufig. Treten die Schmerzen wehenartig auf, das heißt sie kommen und gehen immer wieder, sollten Schwangere eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. Die Beschwerden können zum Beispiel auf eine Nierenbeckenentzündung hinweisen. Dies ist eine ernste Komplikation, bei der Schwangere sofort ins Krankenhaus müssen.

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