Was hilft gegen Sonnenbrand? Therapie und Hausmittel
Dermatitis solaris: Behandlung
Bis der Sonnenbrand vollständig ausgeheilt ist, sollte UV-Strahlung gemieden werden. Kühlende feuchte Umschläge, Lotionen oder Gele können den Schmerz und das Hitzegefühl lindern
Bei einem leichten Sonnenbrand lindern kühlende feuchte Umschläge die brennenden Schmerzen und das Hitzegefühl. Diese sollten mindestens 20 bis 30 Minuten auf der Haut bleiben beziehungsweise mehrfach erneuert werden, bis der Schmerz nicht mehr zu spüren ist. Extreme Kälte, zum Beispiel in Form von Eiswürfeln, ist jedoch kontraproduktiv. Dadurch wird die Haut nur noch mehr gestresst, es können sogar Kälteschäden auftreten.
Kühlende Hausmittel finden sich sogar in der Küche. So sind zum Beispiel Quarkwickel und Umschläge mit Buttermilch und Jogurt hilfreich, auch mit Wasser verdünnter Apfelessig kühlt. Ein abgekochter und gekühlter Beutel Schwarztee, mit dem die Hautstellen betupft werden, hemmt die Entzündung.
Ebenso helfen natürlich wirkstofffreie Aprés-Sun-Lotionen oder Gele. Aloe-Vera-Gel oder Lotionen mit Kamillenextrakt beruhigen die gestresste Haut, versorgen sie mit Feuchtigkeit und beschleunigen die Heilung.
Salben und Fettcremes sind für die Behandlung bei Sonnenbrand nicht geeignet, weil unter dem Fettfilm kaum Hitze von der Haut abgeleitet werden kann.
Lockere, leichte Kleidung hilft, dass die Haut sich erholen kann und macht die nächsten Tage für den Sonnenbrand-Geplagten halbwegs erträglich.
Immer wichtig, bei Sonnenbrand aber umso mehr: Ausreichend trinken, denn die Schwellung der Haut oder Blasenbildung entziehen dem Blut Flüssigkeit. Experten empfehlen in diesem Fall rund zwei bis drei Liter.
Der Sonnenbrand ist in der Regel in wenigen Tagen abgeheilt. Danach ist die Haut jedoch oft noch trocken und schuppig. Daher sollte die betroffene Haut zweimal täglich mit einer rückfettenden Lotion nachbehandelt werden.
Bis der Sonnenbrand vollständig ausgeheilt ist, sollte die Sonne und intensives Schwitzen möglichst gemieden werden, damit sich die Haut erholen kann.
Bei Blasenbildung: Ab zum Arzt!
Ein Sonnenbrand mit Blasenbildung sollte vom Arzt behandelt werden. Wenn die Brandblasen ein ausgeprägtes Spannungsgefühl verursachen, kann der Hautarzt den Blaseninhalt unter Umständen mit einer sterilen Spritze abpunktieren (abziehen). Anschließend kann ein steriler Verband angelegt werden. Im Allgemeinen sollte die abgehobenen Hautschicht nicht entfernt werden. Dies schützt nämlich die darunter liegenden gesunden Hautschichten vor Infektionen.
Ansonsten können bei einem Sonnenbrand zweiten Grades ähnlich wie bei einem Sonnenbrand ersten Grades kühlende feuchte Umschläge und wirkstofffreie Lotionen oder Gele Schmerzen und Juckreiz lindern. Eventuell braucht es zusätzlich Hydrokortison-Präparate, die als Gel oder Lotion aufgetragen werden. Bei starken Schmerzen kann ein rezeptfreies Schmerzmittel (wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Paracetamol) eingenommen werden.
Wenn ein Sonnenbrand zweiten Grades mehr als 50 Prozent der Körperoberfläche einnimmt, sollte über eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nachgedacht werden.
Eventuell kann der Ersatz verloren gegangener Flüssigkeit und Mineralsalze durch Infusion sinnvoll sein. Durch die innerliche Gabe von Kortison-Präparaten über einige Tage kann die Entzündungsreaktion wirksam gedämpft werden.
Sonnenbrand dritten Grades: ein Fall für Hautspezialisten
Bei einem Sonnenbrand dritten Grades ist eine stationäre Behandlung in einer Hautklinik nötig. Weil der Betroffene durch die zerstörte Haut viel Flüssigkeit inklusive Mineralsalzen verlieren kann, wird diese durch Infusionen ersetzt. Zur Dämpfung der Entzündungsreaktion kann ein Kortison-Präparat als Tablette oder als Infusion gegeben werden. Zur Vorbeugung einer bakteriellen Infektion der Wunden wird gegebenenfalls ein Antibiotikum verabreicht.