Knoten in der Brust

Fibroadenom: Symptome und Behandlung des gutartigen Brusttumors

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Das Fibroadenom ist ein gutartiger Tumor in der Brust. Je nach Größe kann der Knoten Schmerzen verursachen und bedarf einer Behandlung, die nicht zwangsläufig chirurgisch sein muss.

Frau mit Fibroadneom tastet Brust ab
© GettyImages/stefanamer

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie gefährlich ist ein Fibroadenom? Fibroadenome sind gutartige Brusttumoren und nicht gefährlich. Dennoch sollte jede neue Brustveränderung medizinisch abgeklärt werden.

Ist ein Fibroadenom eine Zyste? Nein, ein Fibroadenom ist eine feste Gewebemasse und keine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste.

Sollte man ein Fibroadenom entfernen lassen? Eine Entfernung ist nicht zwingend notwendig, außer der Knoten verursacht Beschwerden, wächst schnell oder stört aus ästhetischen Gründen.

Kann ein Fibroadenom wieder weg gehen? Ja, manchmal kann es von selbst kleiner werden oder verschwinden, besonders nach der Menopause.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist ein Fibroadenom?

Ein Fibroadenom ist eine gutartige Wucherung (Geschwulst) im Brustgewebe. Es handelt sich um einen festen, glatten und gut abgegrenzten Knoten in der Brust, der sich wie ein kleiner Gummiball anfühlen kann. Fibroadenome bestehen aus einer Mischung aus Bindegewebe und Drüsengewebe. Die Geschwülste können in jedem Teil des Brustgewebes entstehen, einschließlich der Ausläufer in den Achselhöhlen.

Am häufigsten treten die Knoten in der Brust zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf. Doch auch in den Wechseljahren können sich Fibroadenome bilden.

Gut zu wissen: Fibroadenome und Fibrome sind beide gutartige Tumoren, unterscheiden sich jedoch in ihrer Zusammensetzung und den Körperbereichen, in denen sie auftreten. So treten Fibroadenome spezifisch in der Brust auf, während Fibrome in verschiedenen Teilen des Körpers vorkommen können, am häufigsten jedoch in der Gebärmutter (als Uterusfibrome oder Myome).

Geringes Risiko der Krebsentwicklung

Wenn die Diagnose eines Fibroadenoms gesichert ist, empfinden betroffene Frauen oft große Erleichterung, da sich der Brustknoten als gutartig erweist. Brustkrebs (Mammakarzinom) entsteht durch andere biologische Mechanismen, weshalb normalerweise kein Brustkrebsrisiko besteht.

Symptome von Fibroadenomen

In den meisten Fällen ist ein Fibroadenom symptomlos. Es fällt meist als kleiner Knoten in der Brust bei der Selbstuntersuchung oder bildgebenden Untersuchungen auf.

Mögliche Anzeichen für ein Fibroadenom:

  • selten Spannungsschmerzen in der betroffenen Brust, etwa im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS)

  • derbe, glatt begrenzte und verschiebbare Verhärtung

  • selten zyklische Spannungsgefühle

  • schmerzlos

  • Durchmesser bis zu fünf Zentimeter

Ist die Raumforderung im Brustgewebe eher rund, prall und lässt sich leicht eindrücken, handelt es vermutlich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Brustzyste.

Fibroadenom: Mögliche Ursachen für die Knoten

Die Ursachen für die Entstehung sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Faktoren, die eine Rolle spielen können:

  • hormonelle Einflüsse: Fibroadenome treten häufig bei jungen Frauen im gebärfähigen Alter auf, was auf einen Zusammenhang mit weiblichen Geschlechtshormonen wie Östrogen und Progesteron hindeutet.

  • Antibabypille: Die Einnahme oraler Verhütungsmittel (Kontrazeptiva), insbesondere in jungen Jahren vor dem 20. Lebensjahr, kann das Risiko erhöhen.

  • genetische Faktoren: Es gibt Hinweise, dass eine familiäre Veranlagung das Auftreten von Fibroadenomen begünstigen kann.

  • bestimmte Erkrankungen: Beim seltenen Carney-Komplex, einer erblichen Erkrankung, treten gehäuft Fibroadenome auf.

  • Immunsuppressiva: Die Einnahme bestimmter Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems zum Beispiel nach Organtransplantationen kann das Risiko erhöhen.

So läuft die Diagnose eines Fibroadenoms ab

Oft wird der Knoten von Betroffenen selbst entdeckt, etwa beim Duschen, oder während einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Neben der Tastuntersuchung ist eine Ultraschalluntersuchung die wichtigste bildgebende Methode zur Diagnose. Zusätzlich kann bei Frauen über 30 Jahren eine Mammografie durchgeführt werden. Bei jüngeren Frauen ist das Brustgewebe oft zu dicht für ein aussagekräftiges Ergebnis.

Zum Ausschluss von bösartigen Brusttumoren kann eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden. Dies kann minimalinvasiv durch eine Stanzbiopsie oder im Rahmen einer Operation erfolgen.

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Fibroadenom entfernen oder nicht?

Die Entscheidung, ob ein Fibroadenom entfernt werden sollte, erfolgt in enger Abstimmung zwischen dem*der behandelnden Arzt*Ärztin und der Patientin. Dabei sind verschiedene Aspekte ausschlaggebend:

  • das Alter
  • die Größe der Raumforderung
  • die psychische Belastung, die der Knoten verursacht
  • das Vorhandensein sichtbarer Veränderungen der Brust
  • Behandlungsstrategien

Abhängig von diesen Faktoren kann entschieden werden, den Knoten zu entfernen oder ihn in der Brust zu belassen und regelmäßig zu kontrollieren. Bei älteren Frauen kann oft auf eine Behandlung verzichtet werden, da der Östrogenspiegel mit der Zeit sinkt und das Wachstum des Fibroadenoms dadurch stagniert oder sich das Adenom sogar zurückbildet.

Besondere Überlegungen bei jüngeren Patientinnen

Bei jüngeren Frauen kann der Knoten jedoch Schmerzen verursachen, wenn er eine bestimmte Größe erreicht, oder er kann das Erscheinungsbild der Brust beeinflussen. Insbesondere gibt es Formen von Fibroadenomen, die schnell wachsen und somit eine unmittelbare Behandlung erforderlich machen. In solchen Fällen wird der*die Arzt*Ärztin in der Regel die Entfernung empfehlen.

Fibroadenom: Welche Therapie kommt infrage?

Die gängigsten Therapieoptionen sind die Stanzbiopsie sowie Operation. Bei der Stanzbiopsie wird unter örtlicher Betäubung der Knoten mit einer scharfen, kleinen Metallröhre unter Vakuum herausgezogen. Das funktioniert jedoch nur dann gut, wenn das Fibroadenom nicht zu weit unter der Haut liegt.

Im Verlauf der Operation wird die Raumforderung unter Vollnarkose chirurgisch entfernt. Bleiben jedoch einige Zellen zurück, besteht die Gefahr, dass sich der Knoten erneut bildet. Eine mögliche Nebenwirkung der Operation: Die Form der Brust kann sich etwas verändern. Das ist vor allem bei großen Fibroadenomen der Fall.

Fibroadenom mit Ultraschall verkleinern

Die Echotherapie ist eine innovative Behandlungsform für Fibroadenome, die ohne Hautschnitt auskommt. Speziell gebündelte und fokussierte Ultraschallwellen wirken gezielt auf den Knoten und behandeln das Gewebe dort effektiv.

Die Therapieform wird ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt und dauert je nach individuellem Fall zwischen 20 Minuten und eineinhalb Stunden. Eine mögliche temporäre Nebenwirkung ist eine leichte Schwellung oder Verhärtung des behandelten Bereichs.

Nicht alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Behandlung. Daher sollten Betroffene dies vorab mit ihrer Kasse klären. In manchen Fällen ist eine Einzelfallentscheidung erforderlich.

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