Geschwüre der Schleimhaut

Aphthen: Das hilft gegen die schmerzhaften Bläschen

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Aphthen treten meist auf der Mundschleimhaut auf, können aber auch im Intimbereich wachsen. Die Bläschen sind äußerst schmerzhaft und sehen manchmal wie Herpes aus. Welche Ursachen hinter Aphthen stecken und ob Hausmittel gegen die lästige Krankheit helfen.

Aphten
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Kurzübersicht: Apththen

Was sind Aphthten? Es handelt sich um kleine Bläschen, die sich typischerweise in der Mundhöhle oder an der Innenseite der Lippen bilden. Fachleute sprechen von einer orale Aphthose, manchmal bilden sich die Bläschen jedoch auch im Intimbereich.

Behandlung: Neben einer medikamentösen Behandlung mit Kortison, desinfizierenden Mundspülungen oder lokal betäubenden Salben, Gelen und Sprays, gibt es eine Reihe an geeigneten Hausmitteln.

Symptome: Kleine, gelblich-weiße Blasen mit rötlichem Rand auf der Schleimhaut. Die Geschwüre sind mit Flüssigkeit gefüllt und verursachen oft Beschwerden wie Schmerzen und Brennen im Mund.

Sind sie ansteckend? Nach bisherigem Kenntnisstand sind Aphthen nicht ansteckend, anders als zum Beispiel Lippenherpes.

Artikelinhalte im Überblick:

Aphten: Die besten Hausmittel und Heilkräuter

Was sind Aphthen?

Zuerst die gute Nachricht: Aphthen (orale Aphthose) sind harmlos und heilen meist von selbst wieder ab. Die Schlechte ist jedoch, dass die Mundgeschwüre äußerst schmerzhaft sind und immer wieder auftreten können. Die linsenförmigen Bläschen sind eine sehr häufige Erkrankung der Mundschleimhaut. Sie treffen fast jede Person mindestens einmal im Leben. Manche Menschen bekommen sogar immer wieder eine Aphthe. Besonders betroffen sind davon Frauen.

Je nach Größe und Aussehen unterscheiden Fachleute verschiedene Formen von Aphthen:

  • Minor-Aphthen sind höchstens fünf Millimeter groß. Dabei handelt es sich um die mit 90 Prozent häufigste Form von Aphthen. Sie bilden sich nur oberflächlich auf der Schleimhaut und heilen in der Regel problemlos wieder ab.

  • Major-Aphthen sind wesentlich größer und können einen Durchmesser von drei Zentimetern erreichen. Sie wachsen tief in die Schleimhaut hinein und heilen nur langsam. Allerdings sind sie sehr selten.

  • Aphthen, die Herpes ähneln (Herpetiforme Aphthen): Diese Variante ist noch seltener als die Major-Form und tritt kaum einzeln auf.

Aphthen behandeln mit Medikamenten und Hausmitteln

Ob im Mund oder an den Genitalien: Handelt es sich tatsächlich um eine Aphthe, wird der*die Arzt*Ärztin in schweren Fällen zu Kortison raten. Meist reichen aber folgende Maßnahmen für die Behandlung von Aphthen in der Mundschleimhaut und in der Intimregion:

  • Mundspülung mit Gurgellösungen, die desinfizierend (antiseptisch) wirken

  • Lokal betäubende Salben, Gele und Sprays speziell für die Mundschleimhaut

  • Achten Sie zusätzlich auf gute Mundhygiene. Reinigen Sie Ihre Zähne, auch in den Zahnzwischenräumen. Achten Sie jedoch darauf, bei den Säuberungsaktionen die Aphthe nicht zu verletzen.

Weil Aphthen so häufig und in den meisten Fällen harmlos sind, gibt es eine ganze Reihe von Hausmitteln. Dazu gehören:

  • Teebaumöl: Tupfen Sie mehrmals täglich, am besten nach dem Essen und Trinken, die Aphthe mit einem in Teebaumöl getränkten Wattestäbchen ab. Allerdings sind manche Menschen allergisch gegen Teebaumöl.

  • Kamillenextrakt: Verwenden Sie zur äußeren Behandlung der Aphthe Kamillenextrakt. Seine Wirkstoffe desinfizieren, unterstützen die Heilung und trocknen das Bläschen aus.

  • Aloe vera: Bestreichen Sie die Aphthe mit Aloe-vera-Gel, das unterstützt den Heilungsprozess.

  • Calendula-Tinktur: Geben Sie ein paar Tropfen Ringelblumen-Extrakt in lauwarmes Wasser und machen Sie mehrmals täglich eine Mundspülung. Das soll die Mundgeschwüre abheilen lassen.

Typische Symptome von Aphthen

Zuerst bildet sich auf der Schleimhaut eine kleine, gelblich-weiße Blase mit rötlichem Rand, die mit Flüssigkeit gefüllt ist. Vor allem Zunge, Wangenschleimhaut und Zahnfleisch sind betroffen. Die Aphthen schmerzen, brennen und stören beim Essen, Trinken, manchmal auch beim Sprechen.

Manchmal heilen die Bläschen einfach wieder ab, andere platzen auf. Es bildet sich ein Krater, der wiederum schmerzt und sich entzünden kann. Bis eine normale Aphthe abgeheilt ist, können 14 Tage vergehen. Es bildet sich keine Narbe. Bei Major-Aphthen dauert der Heilungsprozess wesentlich länger und es bleibt eine Narbe zurück.

Herpetiforme Aphthen erkennt man daran, dass sie nur so groß wie ein Stecknadelkopf sind und in großer Zahl auftreten. Sie schmerzen noch wesentlich stärker als andere Aphthen.

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Aphthen: Ursachen und Risikofaktoren

Die genaue Ursache für Aphthen ist unbekannt. Fest steht jedoch, dass sie sich nur dann bilden, wenn die Schleimhaut etwas entzündet ist. Als Auslöser für Entzündungen der Schleimhaut und damit Risikofaktoren für Aphthen gelten:

  • Mechanische Irritationen, also Druckstellen im Mund und an der Zunge, etwa durch schlecht sitzende Zahnspangen und Zahnschienen

  • Hormonschwankungen bei Frauen (Menstruation)

  • Stress oder andere seelische Belastungen

  • Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen, vor allem Eisen, Zink und Vitamin B12

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie

  • bestimmte Nahrungsmittel, die viel Säure oder Zucker enthalten

  • Immunschwäche, etwa nach einem Infekt

Zusätzlich spielt bei der Entstehung von Aphthen die genetische Vorbelastung eine Rolle. Studien haben gezeigt, dass in manchen Familien die Mundbläschen besonders häufig auftreten.

Welche Hausmittel helfen gegen Aphthen?

Sind Aphthen ansteckend?

Wenngleich Fachleute diskutieren, ob Aphthen auch durch Viren ausgelöst werden können, gilt derzeit noch die Lehrmeinung, dass die Schleimhautläsionen nicht ansteckend sind. Das gleiche Besteck oder Glas benutzen sowie Küssen scheinen also keine Rolle zu spielen.

Auch herpetiforme Aphthen gelten in der Regel als nicht ansteckend. Sie werden nicht durch Herpesviren hervorgerufen und sehen nur so ähnlich aus wie die bekannten Lippenbläschen. Trotzdem sollte man bei Aphthen auf gute Hygiene achten, damit sich die beanspruchte Schleimhaut nicht zusätzlich entzündet.

Muss man mit Aphthen zum Arzt gehen?

Wer zum ersten Mal eine Aphthe bekommt, sollte das ärztlich abklären lassen. Denn immerhin kann sie im Anfangsstadium ähnlich wie Herpes aussehen. Um das auszuschließen, ist es wichtig, eine ärztliche Diagnose stellen zu lassen. Zahnärzt*innen oder Hautärzt*innen können das meist per Blickdiagnose und Mikroskop abklären. Auch wenn Aphthen sehr großflächig sind, immer wieder auftreten oder mit Gliederschmerzen und Fieber einhergehen, ist ein Arztbesuch sinnvoll.

Ein Spezialfall der Hautkrankheit sind Aphthen im Intimbereich. Aphthen an Schamlippen, Scheide oder Penis sind zwar sehr selten, aber äußerst schmerzhaft. Auch das sollte ein*e Arzt*Ärztin beurteilen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Zusätzlich kann er*sie abklären, ob eine Geschlechtskrankheit oder Hautkrebs die Symptome hervorruft.

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