Behandlung des Reizdarm-Syndroms: Welche Therapien gibt es?

Da es sich beim Reizdarm-Syndrom um eine funktionelle Störung des Verdauungstrakts handelt, deren Ursachen nicht bekannt sind, zielt die Therapie darauf ab, die Beschwerden zu lindern.

Eine zentrale Rolle bei der Behandlung spielt das Verhältnis zwischen Arzt und Erkranktem. Die meisten Betroffenen suchen erst einen Arzt auf, wenn sie schon lange unter den Beschwerden leiden und sich große Sorgen um ihre Gesundheit machen. Ein vertrauensvolles Verhältnis wird aufgebaut, indem der Arzt den Betroffenen ernst nimmt und mit ihm gemeinsam einen Therapieplan aufstellt. Der Arzt erklärt dem Betroffenen die Untersuchungsergebnisse und kann oft die Sorge vor einer lebensbedrohlichen Krankheit nehmen. Vielen Betroffenen hilft eine Ernährungsumstellung. Eine abwechslungsreiche Mischkost mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und viel Flüssigkeit ist ratsam. Zudem empfiehlt es sich, regelmäßig frisches Obst und Gemüse zu essen und Mahlzeiten zu festen Zeiten und nicht unter Zeitdruck einzunehmen.

Bewirken diese Maßnahmen keine hinreichende Linderung der Symptome oder ist dies aufgrund der Anamnese vorhersehbar, kann eine medikamentöse Therapie nötig sein. Welche Medikamente gegeben werden, richtet sich nach den Beschwerden des Betroffenen.

Bei Verstopfung helfen eine Ernährungsumstellung und Abführmittel

Nach Absprache mit dem Arzt können jedoch bei besonders hartnäckiger Verstopfung zu Beginn Abführmittel wie zum Beispiel Lactulose oder Pektin eingenommen werden. Durchfall kann mit stuhlganghemmenden Medikamenten (zum Beispiel Loperamid) behandelt werden.

Pfefferminz- und Kümmelöl haben sich als pflanzliche Therapieoption bei Reizdarm bewährt und werden in der Regel auch bei längerer Anwendung gut vertragen. Die beiden Heilpflanzen lindern unter anderem die Symptome Blähungen, Krämpfe und Völlegefühl.

Gegen Blähungen kann der Betroffene pflanzliche Präparate (zum Beispiel Kamille oder Fenchel) oder entblähende Wirkstoffe wie Dimeticon einnehmen. Die krampfhaften Bauchschmerzen können durch eine zeitlich begrenzte Gabe von Spasmolytika, also krampflösenden Schmerzmitteln wie Mebeverin oder Butylscopolamin behandelt werden.

Treten die Beschwerden des Reizdarm-Syndroms verstärkt in Zusammenhang mit psychischer Belastung wie Stress auf, sind weitere Maßnahmen ratsam. Es ist hilfreich, wenn der Betroffene versucht, eine ausgeglichene Grundeinstellung zu bewahren und Stress zu vermeiden. Psychopharmaka sollten nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Leidet der Betroffene unter zusätzlichen psychischen Störungen, ist eine Psychotherapie sinnvoll.

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