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Ursache Gebärmutterschleimhautverdickung?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

06.07.2015 | 15:40 Uhr

ersuche sie bitte um infos...

bin 52 habe seit ca. 2 jahren keine tage mehr und nehme keine hormone oder medis zu mir.

war zur kontrolle beim gyn und er stellte eine gebärmutterschleimhautverdickung (10mm) fest und meinte ich sollte eine abrasio vornehmen. abgesehen davon, dass ich so erschrocken war bzw. bin, dass das auch krebs sein kann, machte ich mir sofort für diesen donnerstag dafür einen termin aus.

einen tag nach dem arztbesuch bekam ich ein leichtes ziehen und stechen auf der linke seite im unterleib. anfangs dachte ich mir das kommt von der unersuchung. ich habe das nun noch immer und ab und zu einen leichten milchigen ausfluß - keine jucken oä.

jetzt meine fragen...

kann durch eine bakterielle infektion oder verkühlung auch die gebärmutterschleimhaut anschwellen bzw. verdicken oder ist das gänzlich zum ausschließen? soll ich die abrasio nun doch machen? was soll ich nun machen?

möchte keinesfalls diesen eingriff vornehmen, wenn das noch gründe in diesem moment für die verdickung wären!

danke!

lg

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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06.07.2015, 16:37 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Karin,

die Gebärmutterschleimhaut wächst durch eine Östrogenstimulation an. Nicht selten werden in den Wechseljahren noch Östrogene produziert. Infolge fehlender Eisprünge fehlt jedoch der Gegenspieler, das Progesteron, so dass die Schleimhaut auf- aber nicht wieder abgebaut wird.

Von daher sind solchen Schleimhautverdickungen nicht selten. Man kann sie auch mit Progesteron behandeln, um damit eine Blutung auszulösen. Sollte eine spontane Blutung auftreten, wäre das Anlass für eine Ausschabung.

Die Ausschabung als Reaktion auf den Zufallsbefund einer Schleimhautverdickung ist in ihrem Wert umstritten.

Mit einer Entzündung hat das nichts zu tun.

viele Grüße
Dr. Grüne

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06.07.2015, 17:09 Uhr
Antwort

danke frau dr grün für ihre antworten!

der gyn meinte, auf meine frage, ob es noch eine andere möglichkeit gäbe - sprich mit progesteron: nein hormone wären in dem fall der falsche weg!?

behandlung mit progesteron...

sollte es da zu blutungen kommen, weiß aber dann niemand ob es entartete oder gut artige zellen "waren". nicht war?

von einer annahme ausgehend, dass es krebs ist, dann ist eine ausschabung doch das mittel der wahl und zwar so früh als möglich.

auf der anderen seite, besteht nicht auch die möglichkeit einer biopsie bzw. wie weit aussagekräftig wäre eine solche?

biopsie, abrasio oder progesteron... ersuche um rat und infos zu einem für und wider!

lg

Expertin-Grüne
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06.07.2015, 17:29 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Karin,

das Risiko, entartete Zellen zu finden, ist gering. Die entsprechende Leitlinie "Endoemtriumkarzinom" sieht eine Schleimhautverdickung
von > 10 mm bei symptomatischer Patientin, also mit Blutungen, als verdächtig an.

Ein erheblicher Östrogenanteil wird auch im Fettgewebe, abhängig vom Grad eines möglichen Übergewichtes, gebildet. Eine anhaltende Einwirkung von Östrogen auf die Gebärmutterschleimhaut kann zu einem den andauernden Teilungsreiz auf die Schleimhautzellen führen und längerfristig die Entwicklung eines bösartigen Tumors begünstigen.

Zwei Jahre nach den Wechseljahren ist es noch unwahrscheinlich, dass es sich um Krebs handelt. Die hormonelle Behandlung könnte das Problem ohne Eingriff lösen, es kann aber auch sein, dass die dadurch erhoffte Blutung ausbleibt.

Wenn Sie nun aber eine Ausschabung vornehmen lassen, erfolgt eine feingewebliche Untersuchung des gewonnenen Materials, dann haben Sie Sicherheit. Der Eingriff ist keine große Sache, wird üblicherweise als ambulante OP in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt.

MfG Dr. Grüne

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06.07.2015, 18:24 Uhr
Antwort

bitte frau dr grün kann so eine verdickung auch ohne blutung wieder weg gehen?

liegt das an meinen befunden, dass es zu einer verdickung kommt? sprich zu wenig progesteron oder "zu viel" an östrogen?

östradiol: < 5,00 pg/ml

progesteron: 0,62 ng/ml

FSH: 125,00 mU/ml

sollte ich mit diesem befund progesteron(würde gel von karde nehmen?!) nach dem eingriff nehmen bzw. prinzipiell? kann man auch zuviel progesteron nehmen?

habe ein fibroadenom seit jahren in der brust, keine veränderung! und wenige herzrythmustörungen(beide arten) seit dem wechsel.

danke!

Expertin-Grüne
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06.07.2015, 19:42 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Karin,

Konkrete Therapieempfehlungen kann ich via Internet nicht aussprechen, nur Grundsätzliches. Die Behandlung im Einzelfall bitte immer mit dem behandelnden Arzt abstimmen, der Sie persönlich und die Begleitumstände kennt.

Ihre Hormonwerte zeigen ein für die Zeit nach der Menopause typisches Bild mit sehr geringen Basishormonwerten. Die Eierstöcke scheinen also ihre Funktion eingestellt zu haben. Aus dem Bauch- oder Oberschenkelunterhautfett stammen andere Östrogene, die mit der Östradiol-Bestimmung nicht erfasst werden.

Progesteron müsste in Kapselform (oral oder vaginal) angewendet werden, um ausreichende Wirkspiegel zu erreichen. Das Gel ist geeignet zur Behandlung von Brustbeschwerden.

MfG Dr. Grüne

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06.07.2015, 21:01 Uhr
Antwort

bitte noch um diese info!

kann so eine verdickung auch ohne blutung wieder weg gehen?

Expertin-Grüne
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06.07.2015, 21:18 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Karin,

ja, das ist gelegentlich auch zu beobachten, aber nicht verlässlich zu erwarten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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06.07.2015, 21:34 Uhr
Kommentar

sg frau dr grüne!

danke vielmals für ihre ausführlichen antworten!!!

sie haben mir sehr geholfen, denn jetzt weiß ich dass dieser eingriff - gerechtfertigt ist und DAS wichtigste ... ich brauche keine bedenken mehr davor zu haben.

und jetzt ist die krebsangst auch durch diesen satz -

das Risiko, entartete Zellen zu finden, ist gering. Die entsprechende Leitlinie "Endoemtriumkarzinom" sieht eine Schleimhautverdickung
von > 10 mm bei symptomatischer Patientin, also mit Blutungen, als verdächtig an.

fast nicht mehr da!

danke!!!:ROSE:

wünsche ihnen einen wunderschönen abend und
herzlichen gruß karin
Expertin-Grüne
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07.07.2015, 14:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Sehr gern -

melden Sie gern sich wieder, wenn es neue Aspekte gibt oder Sie die Ergebnisse haben.

Herzliche Grüße
Dr. Grüne

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