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Pille absetzen für die Wechseljahre?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

26.02.2017 | 12:14 Uhr

Ich bin 48 Jahre alt und habe typische Anzeichen der Wechseljahre (Schlafstörungen, nächtliche Schweißausbrüche). Ich habe jetzt gehört, dass man erst die Pille absetzen muss, um den Hormonspiegel messen zu können. Sonst würden die Wechseljahre gar nicht eintreten. Ich nehme die Pille schon über 20 Jahre. Was raten Sie mir?

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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27.02.2017, 08:43 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Arizona,

die Pille "kaschiert" den Eintritt der Wechseljahre und dern Symptome, da sie den regelmäßige Zyklusrhythmus aufrecht erhält, auch wenn die Eigenaktivität der Eierstöcke bereits weitgehend erloschen ist.

Ein Hormonanalyse kann auf Wunsch am 3.-5. Zykustag erfolgen, möglichst nach einem pillenfreien Zyklus. Orientierend ist das aber auch in der Pillenpause möglich. Die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht getragen.

Aufgrund der Beschwerden könnte man jedoch auch ohne Hormonanalyse zu einer Hormonersatztherapie wechseln, allerdings müsste zunächst anders verhütet werden (z.B. Kondome oder Spirale).

Begleitend ist in der Phase der Lebensphase eine gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und ein ausgeglichener Lebenswandel sinnvoll.

viele Grüße!

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27.02.2017, 19:36 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Grüne,

erst einmal vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Das heißt, ich müßte nicht drei Monate warten, bis ich den Hormonspiegel durchführen kann, das wäre ja super.

Die Verhütung ist kein Thema, und wie bemerkt man dann, dass man in den WJ ist? Setzt die Periode nach Absetzen der Pille dann vielleicht gänzlich aus? Oder lässt sich das nur durch den Test feststellen? Ist das richtig, dass eine Blutuntersuchung dafür erforderlich ist?

Gruß - Arizona_Girl

Expertin-Grüne
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28.02.2017, 12:43 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Arizona,

Welcheljahre machen sich zunächst meist mehr oder weniger deutlich durch die typischen Beschwerden bemerkbar (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen etc.). 1/3 der Frauen bleibt jedoch davon "verschont".

Zyklusstörungen kommen früher oder später hinzu. Zunächst fällt meist ein verkürzter Zyklus auf, der bei bereits fortgeschrittener Eierstockerschöpfung durch eine forcierte zentrale Stimulation (FSH Anstieg) der Eizellreifung bedingt ist. Dadurch kommte es zu einem frühen Eisprung mit nachfolgend meist infolge schlechter Eizellqualität verkürzter Gelbkörperphase.
Im weitern Verlauf bleiben die Eisprünge trotz heftiger Stimulation zunehmend aus, die Blutungsabstände verlängern sind dadurch häufig auf mehrere Monate. Erst nach einem Jahr ohne Blutungen kann man zuverlässig davon ausgehen, dass eine Verhütung nicht mehr erforderlich ist.
Im Einzelfall werden diese Phase unterschiedlich schnell durchlaufen.

Nach Absetzen einer bis dahin eingenommenen Pille kann es sein, dass die Wechseljahre schon fortgeschritten und die Menopause (=endgültig letzte Blutung) bereits unbemerkt eingetreten ist.
Man kann das einfach beobachten.

Eine Abklärung durch eine Hormonuntersuchung ist meist nicht erforderlich und auch bei Behandlungswunsch nur als zusätzliche Absicherung/Information nützlich.

viele Grüße!
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28.02.2017, 19:05 Uhr
Kommentar

Super, vielen lieben Dank für diese hilfreiche Auskunft. Direkt nächsten Monat probiere ich das aus; mal schauen, was aus meinem "neuen Leben" wird...

Nochmals vielen Dank für alles!

Expertin-Grüne
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28.02.2017, 21:13 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Arizona,

ich freue mich, wenn die Informationen hier Ihnen weiter helfen.
Dann schauen Sie also mal, wie sich Ihr "pillenfreies Leben" so anfühlt.

viele Grüße!

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