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Magen, Darm, Kopf - trotz femi-loges spielt alles verrückt

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

20.09.2014 | 14:52 Uhr

Liebe Experten,

nachdem ich im Juni eine Aura-Migräne hatte ( das habe ich bisher sehr selten gehabt: vor  ca 6 Jahren das 1. Mal, vor 1 Jahr das 2. Mal) mit Seh- und Sprachstörung, spielte mein Körper verrückt.

Blutdruckschwankungen, Angst, Schwindel, Pulsrasen...es ging mir richtig schlecht.  Da ich 51 bin, kam ich auf die Idee, mal zur Gynäkologin zu gehen. Ich habe nämlich seit  7 Jahren keine Gebärmutter mehr, deshalb kann ich den Wechsel nur an anderen Symptomen festmachen...Sie ließ einen Hormonspiegel erstellen, der klar anzeigte, dass ich in der Post-Menopause bin. Sie riet mir zur Einnahme von femi-loges, was ich seitddem auch nehme.

Nun habe ich vor einer Woche schon wieder so einen Aura-Anfall gehabt. Seitdem habe ich massive Magenschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit, dazu Rückenschmerzen, Schwindel...das volle Programm. Kann das nun alles auch mit der Postmenopause zusammenhängen? Kann es auch sein, dass diese Aura-anfälle ebenfalls mit der Menopause zusammenhängen? (Mein Hausarzt hat Blut untersuchen lassen, keine Entzündungswerte , Bauch abtasten ebenfalls unauffällig).

Bis auf diese inzwischen 4 Aura-Anfälle hatte ich vorher nur mit "normaler" Migräne zu tun. Und wenn ich jetzt bereits ih´n der Post-Menopause bin, könnte das doch sein?

Für eine "erhellende" Antwort wäre ich seeehr dankbar, ich habe im Momenst ziemlich das Gefühl, in der Luft zu hängen )(auch, weil durch die Migräne eine Hormonersatztherapie nicht so sehr in Frage kommt...)

1000 Dank im Voraus und herzliche Grüße

Stephanie

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Expertin-Grüne
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20.09.2014, 19:08 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stephanie,

das genannte Mittel (Rhabarberwurzelextrakt) hat auf solche wechseljahrsbedingte Beschwerden keinen sehr starken Einfluss.

Migräne kann tatsächlich durch den Hormonentzung gefördert werden: http://www.lifeline.de/news/medizin-gesundheit/wechseljahre-verstaerken-migraene-id133756.html

Die Durchführung einer Hormontherapie wäre jedoch nicht unkritisch, da das Herzkreislaufrisiko bei Migräne-Patientinnen erhöht ist, so könnte eine Östrogenzufuhr das Schlaganfallrisiko steigern. Von daher ist wenn überhaupt eine sehr vorsichtige Behandlung, allenfalls über die Haut zu erwägen.

Vielleicht kann aber auch der Neurologe ausreichend mit effektiven Migränemitteln helfen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Grüne

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20.09.2014, 19:29 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für die Antwort (und das am Wochenende!!)!

Das bedeutet, dass die geschilderten Symptome aber durchaus auf die Menopause zurückzuführen sind?

Ich hatte  ja das Gefühl, dass diese akuten Beschwerden jeweils von den Migräneanfällen ausgelöst wurden, aber eben nur bei den beiden Aura-Anfällen. Das scheint ja aber dann alles zusammenzuspielen...

Vorher hatte ich immer mal Schwindelsymptome und wusste nicht, woher sie kamen, weil ich da die Diagnose noch nicht kannte.

Bei normaler Migräne geht es mir nach Abklingen nicht so schlecht (also keine Magenschmerzen oder Übelkeit etc). Da hab ich einfach 2-3 Tage Kopfschmerzen und dann ist es vorbei.

Und wegen der Migräne ist eben eine Hormonersatztherapie schwierig... Was habe ich denn vielleicht für Alternativmöglichkeiten?

Ich trinke im Moment Melissen- oder Ingwertee, um den Magen wieder ins Lot zu bekommen. Da ich berufstätig bin, ist es natürlich fatal, wenn ich nicht arbeitsfähig bin und weiß, dass das immer wieder passiert...

Das fördert natürlich auch gleich wieder die Angst davor, DASS es passiert. Das macht mich im Moment so ratlos...

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20.09.2014, 19:32 Uhr
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P:S: das Problem bei den Migränemitteln (Triptane) ist, dass sie nicht bei Aura genommen werden dürfen, sondern nur bei  dem ggf. später einsetzenden Kopfschmerz. . Da ich den nach den Aura-beschwerden gar nicht hatte, konnte ich auch nichts einnehmen.

Expertin-Grüne
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20.09.2014, 19:36 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stephanie,

der Gang der Abklärung und Beratung sollte zuerst zum Neurologen führen.

Wenn keine weiteren Risiken bestehen (Rauchen?), ist, wie gesagt, in der individuellen Situation sorgsam abzuwägen, ob vielleicht eine niedrig dosierte transdermale Östrogentherapie möglich wäre. Aber das kann nur der Arzt vor Ort mit Ihnen zusammen vornehmen.

viele Grüße nochmals!

Expertin-Grüne
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20.09.2014, 19:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

 

Hallo Stephanie,

es gibt medikamentöse Wege der Vorbeugung, aber auch das Vermeiden von auslösenden Triggern ist wichtig.

Lesen Sie hier mal unter "nicht medikamentöse Prophylaxe", damit kann man oft viel bewirken:

http://www.dmkg.de/node/25

Beste Grüße
Dr. Grüne

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20.09.2014, 20:05 Uhr
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oh, vielen Dank! Da werde ich mich gleich mal hineinvertiefen!

Expertin-Grüne
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21.09.2014, 08:34 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Melden Sie sich gern wieder, wenn es neue Aspekte gibt.

Herzliche Grüße!

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04.10.2014, 12:32 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr.Grüne,

inzwischen war ich wieder bei meiner Gynäkologin, weil es mir einfach nicht besser gehen wollte. Seit drei Wochen habe ich nun Verdauungsprobleme ( keine Verstopfung, aber häufigerer Stuhlgang, sonst war es immer mit schöner Regelmäßigkeit 1x morgens und gut), und ein permanentes Gefühl von Magen-Darm-Grippe mit gleichzeitiger Mensis  :-)  , kurz, einfach scheußlich...

Sie meinte nun, dass diese Symptome nicht wirklich direkt auf die Postmenopause zurückzuführen seien, sondern eher psychosomatischer Natur seien. Deshalb hat sie mir nun empfohlen, zusätzlich zu femi-loges Laif612 einzunehmen.

Eine befreundete Heilpraktikerin sagte mir aber , dass die beiden Medikamente sich gegenseitig in der Wirkung negativ beeinflussen und ich das auf keinen Fall kombinieren solle...Nun bin ich schon wieder ratlos, da ich so schnell bei meiner Gyn. auch keinen Termin bekomme .

Ich fühle mich gerade wie auf einer Odyssee...

Meine Bekannte riet mir nun wieder dazu, das zu tun, was mein Hausarzt mir vor 3 Monaten nach dem Aura-Anfall geraten hatte, nämlich Citalopram  zu nehmen.Das Rezept hatte ich damals sogar eingelöst, mochte es aber nicht nehmen, weil ich Angst davor hatte.

Mein Problem ist im Moment tatsächlich - neben den physischen Beschwerden - die Angst vor einenm erneuten Aura-Anfall verbunden mit der Angst, dass die Aura Auslöser für die darauf folgenden physischen Probleme ist.

Auch beim Neurologen habe ich erst für  November einen Termin bekommen können, was ja auch noch mehrere Wochen hin ist.

Nun sitze ich hier mit allen obengenannten Mitteln und weiß nicht, was ich tun (oder lieber lassen...)soll!

Für einen neuerlichen Rat wäre ich Ihnen deshalb seeehr dankbar!

Herzliche Grüße

Stephanie

 

Expertin-Grüne
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04.10.2014, 18:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stephanie,

Johanniskraut beschleunigt den Abbau verschiedener Medikamente, hebt aber die Wirkung nicht auf, so dass eine Kombination durchaus möglich ist. Das Problem wird häufig überschätzt.

Wenn Sie sich aber für das verordnete Citalopram entscheiden, ist eine Kombination mit Laif nicht nötig, der Abbau des Citalopram würde auch tatsächlich beeinflusst werden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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