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Niedriger Estradiol-Spiegel in der Frühschwangerschaft

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Schwangerschaft | Expertenfrage

07.02.2017 | 18:04 Uhr

Hallo,

ich (41 Jahre) habe leider im Laufe des letzten Jahres drei Fehlgeburten hintereinander gehabt. Es wurde eine Gerinnungsströung entdeckt, die in der nächsten Schwangerschaft mit Heparin behandelt werden sollte.

Nun bin ich glücklicherweise wieder schwanger geworden, aktuell in SSW 5+1. Ich freue mich sehr darüber, mache mir aber aufgrund der vorangegangenen Fehlgeburten viele Gedanken, ob dieses Mal alles gut geht.

Meine Blutwerte, sowie der erste Ultraschall an 5+0 sahen sehr gut aus. Der Estradiol-Wert bereitet mir jedoch Sorgen, da er für mich sehr niedrig aussieht.

Werte an Zyklustag 15:

HCG:  411 mIU/ml
Progesteron: 36,4 ng/ml
E2: 110 pg/ml

Werte an Zyklustag 17:

HCG:  1094 mIU/ml
Progesteron: 42 ng/ml
E2: 144 pg/ml

Eine Freundin mit ebenfalls niedrigem E2-Wert bekam in der Frühschangerschaft Progynova verschrieben, welches sie bis zu 10. SSW nehmen sollte.

Mein Gynäkologe hält davon allerdings nichts. Er meint, die Werte wären in Ordnung, Estradiol würde nur bei künstlicher Befruchtung und nicht bei natürlicher Schwangeschaft gegeben.

Würden Sie bei meinen Werten eine zusätzliche Gabe von Estradiol (z.B. Progynova) empfehlen? 
Kann es auch negative Auswirkungen haben?
Ich habe gelesen, dass Östradiol in der Schwangerschaft die Schilddrüsenhormone beeinflusst. Da ich vor der Schwangerschaft eine latente Unterfunktion hatte, (nehme aktuell L-Thyroxin 125) mache ich mir auch Gedanken, ob eine zusätzliche Einnahme von Östradiol vielleicht den TSH-Wert erhöhen könnte und sich das dann auch wieder negativ auf die Schwangerschaft auswirkt.

Können Sie mir einen Rat geben?

Viele Grüße
Yolenda

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Bisherige Antworten
Experte-Warm
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07.02.2017, 20:04 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, gerechnet wird immer vom 1. Tag der LR, die Sie leider  nicht angegeben haben. Zudem sind Werte nur beurteilbar, wenn die Referenzwerte des Labors beigefügt sind. Niedrigwert Estradiol  im 1. Trimenon liegt bei über 800 pg/ml  =  bzw. über 3000 pmol /l.  Körperidentische Hormone ( hier 17-ß- Estradiol E 2) begünstigen  den Erhalt und Verlauf der SS. Progynova ist ein Estradiolvalerat. Es soll trotzdem während der SS nicht eingesetzt werden (Rote Liste 2016 S.1645). Eine Wirkung des TSH auf die SS ist nicht zu erwarten.Thyroxin soll weiter eingenommen werden, wenn verordnet .  SD-Homone werden vom Feten erst nach der 12.SSW produziert.  Melden Sie sich wieder.

Liebe Grüße PD Dr.Warm

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08.02.2017, 08:02 Uhr
Kommentar

Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe mich leider vertan, ich meinte Zyklustag 29 und 31. Die Tage 15 und 19 sind die Tage nach der Temperaturerhöhung, da ich meine Basaltemperatur messe.

Die Referenzwerte habe ich leider nicht. Ich kann versuchen ob ich sie bekomme.

Die Frage ist, ob die Erhöhung des Ostradiolspiegels (durch Einnahme eines Ostradiolpräperates) die Schilddrüsenwerte negativ beeinflusst, z.B. den TSH erhöht.

Wenn der Östradiolwert auf niedrigem Niveau bleibt, bedeutet das, das die Schwangerschaft gefährdet ist?

 

Experte-Warm
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08.02.2017, 09:31 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, leider fehlt immer noch die letzte Regelblutung (LR). Ja. eine Östrogendominanz kann zu eine Unterfunktion der Schilddrüse begünstigen. Das wäre aber bei entsprechendcen Kontrollen sichtbar und könnte gegenreguliert werden. 

Liebe Grüße PD Dr.Warm

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08.02.2017, 15:21 Uhr
Kommentar

Hallo,

hier nochmal die Daten:

Letzte Regelbutung: 03.01.2017 


Erste Blutabnahme: 31.01.2017

HCG:  411 mIU/ml
Progesteron: 36,4 ng/ml
E2: 110 pg/ml

Zweite Blutabnahme: 02.02.2017

HCG:  1094 mIU/ml
Progesteron: 42 ng/ml
E2: 144 pg/ml

Referenzwerte habe ich leider nicht. Der Gynäkologe sagte mir nur, der E2 Wert sollte nicht unter hundert liegen.

Kann der niedrige Wert trotzdem die Schwangerschaft gefährden? Vor allem, falls er so niedrig bleiben sollte?

Experte-Warm
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08.02.2017, 20:53 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, LR 03.01.2017 = SSW 5+2(heute). Der Embryio ist jetzt 3 Wochen alt..Die niedrigen Ötrognwerte deuten eine Gefährdung der SS an. Lassen Sie weiter kontrollieren. Therapeutische Konsequenzen müssten Sie mIt Ihren Arzt sowieso absprechen, denn uns ist leider untersagt Therapievorschläge zu machen.

Liebe Grüße PD Dr.Warm 

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