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unerträgliche Schmerzen nach minimalinvasiver Gallen-OP

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage an Experte-Ohlert

23.10.2013 | 19:15 Uhr

Hallo,
meinem Mann wurde vorgestern minimalinvasiv die Galle entfernt. Laut Ärzte gab es keine Komplikationen.
Allerdings fing mein Mann schon im Aufwachraum an zu schreien wie verrückt. Der Blutdruck lag bei fast 170.
Er bekam mehrfach Novalgin gespritzt und danach noch ein anders starkes Schmerzmittel, dann erst beruhigte er sich endlich (da war es ca. 13.00Uhr)
Gegen 15.30 - 16.00 kamen dann aber die Schmerzen nach und nach zurück.
Leider bekam er erst um 17.30 Uhr Schmerzmittel (erstmal halbe Dosis Dipi), bis dahin war er aber schon wieder am schreien. Er beschrieb den Schmerz als unerträgliche Koliken im Oberbauch mittig/links. Die Schmerzen konnten nicht gelindert werden, auch nicht durch Erhöhung der Schmerzmittel.
Gegen 21.00Uhr wurde er wieder in den OP geschoben. Dort haben sie den Bauch gespiegelt und gespült.
Durch den Bettnachbarn weiß ich, dass er nach der 2. Op (nachts) noch mehr geschiehen hat. Mein Mann weiß allerdings GAR NICHTS MEHR davon. Er kann sich an fast nichts mehr erinnern - zum Glück

Ich weiß eben nur vom Arzt, dass es keine Komplikationen gab, die diese Schmerzen erklären könnten. Die Gallenblase ist wohl beim rausziehen gerissen. Bei der 2. Op wurden dann noch 2 kleine Steinchen, die wohl bei der Entfernung aus der Gallenblase gerutscht sind, gefunden. Diese dürften die Schmerzen aber laut Ärzte nicht ausgelöst haben (waren wohl in oder an der Bauchdecke)
Sie wollten nun unbedingt eine Magenspiegelung machen, weil sie eine Magenschleimhautentzündung oder einen Tumor ausschließen wollten - dies hat mein Mann aber abgelehnt. Er hatte genug Probleme mit dem Blähbauch, der durch die 2. Laparoskopie natürlich noch dicker war Außerdem hat er kaum Probleme mit dem Magen. Bei Stress Sodbrennen aber ansonsten keinerlei Beschwerden.

Die Blutwerte sind alle OK und er erholt sich nun auch. Hat auch nur noch die typischen Beschwerden (Blähungen, Aufstoßen, Schulterschmerzen und starken Muskelkater im Bauch)

Für mich bleibt nur die Frage, was zum Teufel diese Schmerzen ausgelöst haben könnte.
Mich macht es wütend, dass mein Mann von den meisten Ärzten und Schwestern belächelt wird und sie die Sache einfach abwiegeln in dem sie sagen, er wäre eben extrem schmerzempfindlich - das ist einfach so nicht wahr!
Wirklich auf Fragen wird nicht eingegangen ...es war nichts - sowas hätten sie noch nie erlebt, er stellt sich an... bla bla.

Ich weiß, dass ich hier keine Diagnose oder ähnliches erwarten kann aber mich würde trotzdem eine oberflächliche, unabhängige Meinung interessieren.

Hat er eventuell die Narkose oder die Schmerzmittel nicht vertragen?
Was könnte für diesen Schmerz verantwortlich sein?

LG

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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27.10.2013, 04:54 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

Diese geht ganz speziell auf einen Einzelfall ein, welche offensichtlich selbst bei einer Untersuchung vor Ort nicht restlos geklärt werden konnte.
Dementsprechend wird es auch hier nicht möglich sein, Ursachen eines bestimmten Verlaufes beschreiben zu können.

Ganz allgemein kann man aber in der Medizin immer wieder feststellen, dass es Akutverläufe gibt, welche sich nicht restlos aufklären lassen. Entscheidend ist aber am Ende, dass der Patient gesund wird.


Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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