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Compliance-Störung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

29.08.2014 | 14:46 Uhr

Liebes Expertenteam,

in meinem kardiologischen Befund steht folgendes:

Gut erhaltene bis hyperdyname systolische LV-Funktion (EF 75%). Septum 10 mm.

Leichtgradige diastolische Compliance- Störung ( E/E' = 11)

Was genau heißt das? Was ist eine diastolische Compliance- Störung? Und woher kommt das? Was bedeutet bis hyperdyname systolische LV-Funktion? Ist eine EF mit 75% in Ordnung?

Wie würden Sie meine Werte interpretieren? 

Benötigen Sie dazu weitere Angaben?

Mit freundlichen Grüßen

Mina 

 

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Experte-Schaps
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31.08.2014, 20:00 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

dies ist im Wesentlichen nicht besoregniserregend.

Ihre linke Herzkammer zieht sich sehr ruckartig und stark zusammen - dies ist eine einfache beschreibung der Kontraktion, die bei jedem Menschen anders sein kann und nichts Negatives bedeutet.

Und sie entspannt sich etwas zögerlich - ist also herabgesetzt in der Compliance - was auch nicht besorigniserregend und eine Normvariante ist.

Manchmal wird dieses Kontraktionsverhalten bei Patienten mit Bluthochdruck gefunden.

"Herzlicher Gruß:IN LOVE:",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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01.09.2014, 16:26 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Dr. Klaus-Peter Schaps,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Jetzt muß ich Sie aber noch mal um Ihre Hilfe bitten.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass dieser Befund nichts ungewöhnliches ist und bei vielen Herzgesunden zu finden ist?

Ich habe zu Hause einen normalen Blutdruck. Aber wenn ich beim Arzt bin, geht er auch mal etwas hoch, selbst wenn ich mir keiner Aufregung bewusst bin

Zu dem Zeitpunkt der Untersucheung beim Kardiologen lag mein Blutdruck tatsächlich etwas hoch und zwar auf 160 zu 90, was bei mir sonst nicht üblich ist. Da war ich doch etwas nervös. Zuhause lag er wieder auf ca 120 zu 80.

Kann es sein, dass durch den hohen Blutdruck in dem Moment eine Comliance-Störung bestand, die sich wieder bei normalen Blutdruck bessert? Oder ist diese Störung permanent?

In einem Bericht von einem Herz-Echo von vor 3 Monaten, bei einem anderen Kardiologen stand: linker Vorhof 45 mm, Aorta 27 mm, Septum 9 mm, LVEDD 55 mm, segmentale Verkürzungsfraktion 48%.

Doppler- Untersuchungen Messwerte: E/A-Verhältnis 0,7, Druckgradient über der Aortenklappe 4 mmHg.

Was bedeutet LVEDD 55 mm und segmentale Verkürzungsfraktion 48%? Was bedeutet bei der Doppler- Untersuchung der Messwert: E/A-Verhältnis 0,7?

Der Vorhof, der mit 45 mm vergrößert ist, wurde bei dem letzten Kardiologen mit nur 42 mm angegeben. Ich habe aber zwei alte Berichte mit 45 mm. Ich denke nicht, dass sich der Vorhof verkleinert hat? Oder gibt es sowas? Wieso hat er sich überhaupt vergrößert? Kann es schon durch die undichte Mitralklappe ersten Grades sein? 

Vielen Dank für Ihre Hilfe!! :THUMBS UP:

Mit den allerbesten Grüßen

Mina

Experte-Schaps
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06.09.2014, 09:04 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

dann war dies eine Momentaufnahme und Ihrer Aufregeung geschuldet.

Diese Störung ist nicht permanet und voll reversibel.

"Herzlicher Gruß:IN LOVE:",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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06.09.2014, 13:34 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Dr. Schaps,

also die Compliance-Störung kann weg sein, wenn der Blutdruck wieder normal ist? Stimmt das so?

Könnten Sie mir bitte auch noch folgende Fragen beantworten?

Und zwar, in einem Bericht von einem Herz-Echo von vor 3 Monaten, bei einem anderen Kardiologen stand: linker Vorhof 45 mm, Aorta 27 mm, Septum 9 mm, LVEDD 55 mm, segmentale Verkürzungsfraktion 48%.

Doppler- Untersuchungen Messwerte: E/A-Verhältnis 0,7, Druckgradient über der Aortenklappe 4 mmHg.

Was bedeutet LVEDD 55 mm und was ist eine segmentale Verkürzungsfraktion 48%? Was bedeutet bei der Doppler- Untersuchung der Messwert: E/A-Verhältnis 0,7? Sind diese Werte nicht normal?

Der Vorhof, der mit 45 mm vergrößert ist, wurde bei dem letzten Kardiologen mit nur 42 mm angegeben. Ich habe aber zwei alte Berichte mit 45 mm. Ich denke nicht, dass sich der Vorhof verkleinert hat? Oder gibt es sowas?

Wieso hat sich der Vorhof überhaupt vergrößert? Kann es schon durch die undichte Mitralklappe ersten Grades sein?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir diese Fragen noch beantworten könnten.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!! :THUMBS UP:

Mit den allerbesten Grüßen

Mina

Experte-Schaps
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07.09.2014, 13:41 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - wie bereits geschrieben.

Bei den angegebenen Werten und Maßen handelt es sich um Momentaufnahmen bei einem schlagenden Organ!

Das Ausmessen ist daher sehr untersucherabhängig und auch abhängig von den verschiedenene Vitalparametern im Moment der Untersuchung, so dass hier geringe Schwankungen möglich und auch normal sind.

Ihre Werte liegen alle noch im Bereich oder der Nähe der Norm, so dass diese nicht besorgniserregend sind. Zum Beispiel sind die Vorhoffgössen von 40-45mm normal und können schwanken, je nach Geschlecht und Blutdruck am Tag der Untersuchung etc.

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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07.09.2014, 19:39 Uhr
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Hallo Herr Dr. Schaps,

vielen Dank!!!

Nur noch eine letzte Frage.

Was ist ein E/A-Verhältnis? Und was bedeutet das Ergebnin 0,7?

Gruß
Mina :ROSE:

Experte-Schaps
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14.09.2014, 11:58 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

zur orientierenden Untersuchung der Herzentspannungsfähigkeit reicht es häufig aus das PW-Doppler-Signal proximal der Mitralklappe im linken Ventrikel abzuleiten. Hier entstehen bei Sinusrhythmus zwei typische Wellen. Die E-Welle entsteht durch den passiven Einstrom des Bluts in den linken Ventrikel im Rahmen der Entspannung des ventrikulären Myokards. Die A-Welle ist Ausdruck der Vorhofkontraktion. Im Normalfall sollte der passive Einstrom größer sein als die aktive Pumpleistung des Vorhofs, so daß die Ratio beim gesunden Herzen zwischen 1,0 und 1,5 liegt. Bei einer Compliancestörung ist die Ratio kleiner 1,0.

Herzlicher Gruß:IN LOVE:,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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16.09.2014, 23:33 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Dr. Schaps,

demnach ist der Messwert: E/A-Verhältnis 0,7 bei mir ja nicht in Ordnung.

Was bedeutet das für mich, bzw. was kann es für mich bedeuten, jetzt und/oder in Zukunft.

Können diese Werte evt. der Beginn einer Herzschwäche bedeuten? Oder können sich solche Werte auch wieder zum Positiven, Gesunden wenden?

Ich habe mal darüber nachgelesen, dass es in einem späteren Verlauf zu einer Pseudeonormalisierung kommen kann.

Ist es unweigerlich so, dass es sich verschlechtert?

Vielen Dank für Ihre Hilfe!! :THUMBS UP:

Mit den allerbesten Grüßen

Mina

Experte-Schaps
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17.09.2014, 21:27 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

bitte lesen Sie noch einmal meine erste Mail - dort hatte ich Ihnen dies bereits erläutet!

Dies wird Folge Ihres erhöhten Blutdrucks im Moment der Untersuchung gewesen sein und ist voll reversibel!

"Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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